Handel und Tourismus
Ein Jahr voller Gespräche, Ideen und Impulse
Vor einem Jahr startete das Projekt Innenstadtberatung an der IHK Hochrhein-Bodensee. Fünf Städte haben bereits erfolgreich teilgenommen und neue Impulse zur Belebung ihrer Innenstädte erhalten. Wie sieht das Fazit aus? Wie kam das Projekt in den Städten an? Und wie geht es künftig in den Städten weiter?
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg hat zur Stärkung der Innenstädte von kleineren und mittelgroßen Städten ein Förderprogramm für Innenstadtberater ins Leben gerufen. Seit Dezember 2023 betreut die IHK Hochrhein-Bodensee Kommunen im Kammerbezirk.
Die Aufgabe der Innenstadtberater ist es, die Innenstadtakteure, insbesondere Vertreterinnen und Vertreter des Einzelhandels, der Gastronomie, der Handels- und Gewerbevereine und Cityinitiativen, sowie Gemeindevertreter, darin zu unterstützen, den Einzelhandel und die Attraktivität der Innenstädte zu stärken und zu sichern.
Alle Akteure an einem Tisch
Fünf Städte betreut Innenstadtberaterin Victoria Arens zurzeit. Mit dabei sind Bonndorf im Schwarzwald, Schopfheim, Bad Säckingen, Stockach und Rheinfelden (Baden). Sie alle durchliefen das Programm der Beratung mit einem Innenstadtcheck, der den Ist-Zustand der Städte festgestellt hat. Gemeinsam wurden darauf aufbauend Ziele formuliert und passende Maßnahmen vorgeschlagen. Wichtig ist Arens dabei, alle Akteure an einen Tisch zu bringen.
„Für mich ist es ein großer Erfolg, dass Gespräche zwischen Akteuren aus dem Bereich Handel und Gastronomie sowie der Stadtverwaltung stattgefunden haben, die ansonsten nicht zustande gekommen wären und dass Themen diskutiert wurden, die vorher nicht gemeinsam besprochen wurden.“
Individuelle Ursachen und Lösungen
Während der Beratung selbst fiel Arens auf, dass die Probleme der meisten Städte sich gleichen. „Doch die Ursachen und Lösungswege sind sehr individuell. Das ist spannend zu sehen“, erzählt sie. Oft stellt sich die Frage, wie Kleinstädte bekannt gemacht werden können. Dabei ist es wichtig, die individuellen Stärken zu betonen. In einer Gemeinde heißt das, Handel und Gastronomie beim Innenstadtmarketing stärker einzubinden und hervorzuheben. In einer anderen Gemeinde wiederum werden Lösungen gesucht, um die Aufmerksamkeit auf die historische Altstadt und die Sehenswürdigkeiten zu lenken. „Auch ein attraktiver Wochenmarkt ist ein gutes Beispiel. Den kann man oft mehr digital vermarkten, um das Einzugsgebiet zu vergrößern und auch langfristig die Beschicker zu behalten“ erklärt Victoria Arens.
Es zeigen sich Erfolge
Alle Städte werden noch dieses Jahr das Programm abschließen. Sie haben wertvolle Impulse daraus mitgenommen. In einer der Gemeinden ist aus dem Projekt heraus eine Projektgruppe entstanden. Mitglieder dieser sind nicht nur Repräsentanten der Gemeinde sowie Händler, sondern auch interessierte Bürger. Die Gruppe wird sich langfristig mit dem Thema Innenstadt befassen und hat das Maßnahmenportfolio der Innenstadtberatung schon erweitert. In einer anderen Gemeinde wurde eine Wirtschaftsförderung eingerichtet. Mit Hilfe des
Innenstadtchecks hat sie nun einen Überblick über den Ist-Zustand bekommen und kann die vorgeschlagenen Maßnahmen umsetzen. „Wir konnten erste Impulse geben, die jetzt umgesetzt werden. Das ist großartig zu beobachten“, freut sich Arens.
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