Pressemeldung, 23. Oktober 2024
Unverständnis über Ablehnung der verkaufsoffenen Sonntage für 2025 durch den Stadtrat
Der Rat der Stadt Leverkusen hat in seiner Sitzung am 07.10.2024 die verkaufsoffenen Sonntage in Leverkusen-Wiesdorf, -Schlebusch und -Opladen für das Jahr 2025 mit knapper Mehrheit abgelehnt. Diese Entscheidung hat bei Vertretern des örtlichen Handels und der IHK Köln großes Unverständnis ausgelöst. Verkaufsoffene Sonntage gelten als ein wichtiges Instrument zur Unterstützung des stationären Handels, der sich im ständigen Wettbewerb mit dem rund um die Uhr verfügbaren Online-Handel befindet.
„Verkaufsoffene Sonntage sind unverzichtbar, um Aufmerksamkeit für den lokalen Handel zu schaffen und den stationären Geschäften durch Events und erhöhte Kundenfrequenz eine Plattform zu bieten“, erklärt Jörg Hausmann, Leiter der Geschäftsstelle Leverkusen der IHK. „Diese zusätzlichen Verkaufstage bieten nicht nur kurzfristige Umsatzerhöhungen, sondern stärken langfristig die Kundenbindung und Attraktivität der Stadtteile.“
Laut einer Umfrage bei den Werbe- und Interessengemeinschaften, durchgeführt in Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern (IHK) in NRW, wurde klar, dass über 60 Prozent der Befragten Sonntagsöffnungen als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ für ihre Stadtteile und Kommunen erachten.
Relevanz für junge, konsumfreudige Zielgruppen
Eine Umfrage der CIMA-Beratung aus dem Jahr 2022 zeigt deutlich, dass verkaufsoffene Sonntage vor allem für junge, konsumfreudige Zielgruppen wichtig sind. Über 50 Prozent der befragten Personen aus dieser Gruppe sehen Sonntagsöffnungen weiterhin als sehr relevant an. Das signalisiert, dass verkaufsoffene Sonntage nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, sondern auch ein gesellschaftlicher Wunsch sind.
Sonntagsöffnungen sind auch für viele Beschäftigte im Einzelhandel attraktiv, da sie Sonntagszuschlägen oder Ausgleichstagen profitieren.
Jörg Hausmann: „Ohne verkaufsoffene Sonntage entgeht dem Handel eine wichtige Einnahmequell. Aus Gesprächen mit Mitarbeitenden weiß ich zudem, dass diese die Arbeitsatmosphäre an verkaufsoffenen Sonntagen schätzen und die attraktiven Lohnzuschläge gerne annehmen.“
Politischer Widerstand und wirtschaftliche Kurzsichtigkeit
Die ablehnenden Fraktionen, insbesondere SPD und Bündnis 90/Die Grünen, argumentierten, dass die Sonntagsöffnungen die Familienzeit beeinträchtigen würden. Diese Perspektive ist ebenso unverständlich ist wie die Aussage der Grünen, dass es durchaus Alternativen gibt, da in den Niederlanden auch an Sonntagen eingekauft werden kann.
„Es ist mir unverständlich, wieso wir Kommunen im näheren Umland die Konsumenten zuschicken sollen, anstatt ihnen vor der eigenen Haustür Perspektiven zu bieten“, erklärte Jörg Hausmann. „Zudem generieren verkaufsoffene Sonntage zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen. Angesichts der schwierigen Haushaltslage der Stadt Leverkusen wäre es ja fast schon fahrlässig, darauf zu verzichten.“
Die IHK Köln fordert daher den Stadtrat auf, diese Entscheidung zurückzunehmen und die Interessen des stationären Handels stärker zu berücksichtigen.