Pressemeldung, 31. März 2022
IHK Köln appelliert: Praktika jetzt nachholen
Homeschooling, Distanzunterricht, Quarantäne-Regeln und Erkrankung – von regulärem Unterrichtsbetrieb war Schule in den vergangenen Monaten weit entfernt. Gleichzeitig wurden auch Angebote für die Berufsorientierung und Praktika abgesagt, Kontakte zu Betrieben und Infos über Ausbildungsangebote blieben auf der Strecke. Mit Folgen für den Ausbildungsmarkt, wie die Zahlen der IHK Köln zum Ausbildungshalbjahr zeigen.
Bislang wurden im Bezirk der IHK Köln 1.102 neue Ausbildungsverträge in den insgesamt fast 200 Berufen in Industrie, Handel und Dienstleistung vereinbart, rund 2,8 Prozent oder 32 Verträge weniger als zum Vorjahresstichtag.
„Die Zahlen können uns nicht zufriedenstellen, auch wenn wir davon ausgehen, dass mit dem angekündigten Ende der Corona-Maßnahmen ein Erholungseffekt einsetzen wird“, so Christopher Meier, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK Köln. „Berufsorientierung muss weiterhin besonders unterstützt werden. Kein Jugendlicher in Abschlussklassen sollte ohne Zusage für ein Schülerbetriebspraktikum in die Osterferien gehen“, so Meier weiter.
Der Appell, Jugendlichen jetzt vermehrt Praktika zu ermöglichen, richte sich an Betriebe und Schulen, aber auch an die Schülerinnen und Schüler sowie an deren Eltern. „Mit dem Ende der Corona-Maßnahmen, besonders der Homeoffice-Pflicht, sind wieder mehr Praktika möglich. Wir unterstützen ausdrücklich, dass, wo immer es möglich ist, Praktika nachgeholt werden.“ Praktika seien optimal, um sich über eine Berufsausbildung klar zu werden. Diese Zeit sei gut investiert, so der IHK-Geschäftsführer: „Eine erfolgreiche Ausbildung ist wegen des Fachkräftemangels und des demographischen Wandels in vielen Berufen mittlerweile quasi eine Jobgarantie.“
IHK-Bezirk Köln: 1.102 neue Ausbildungsverträge in Industrie-, Handels- und Dienstleistungsberufen vereinbart
Von den bislang registrierten 1.102 neuen Ausbildungsverträgen für das Ausbildungsjahr 2022/2023 wurden 572 in der Stadt Köln abgeschlossen, 56 Verträge oder 8,9 Prozent weniger gegenüber dem Vorjahresstichtag. Einen Rückgang gab es auch im Rhein-Erft-Kreis (155 neue Ausbildungsverhältnisse nach 170 zum Vorjahresstichtag, minus 8,8 Prozent). Zuwächse verzeichneten dagegen der Oberbergische Kreis (213 Verträge – plus 23 Verträge oder plus 12,1 Prozent) und im Rheinisch-Bergischen Kreis (91 Ausbildungsverhältnisse – plus 15 Verträge oder plus 19,7 Prozent). In Leverkusen blieb die Zahl der neu vereinbarten Ausbildungsverhältnisse mit 71 nach 70 im Vorjahr nahezu unverändert.
Insgesamt waren im IHK-Bezirk industriell-technische Berufe (minus 19 Verträge) von dem Rückgang stärker betroffen als kaufmännische (minus 13 Verträge).
Schülerinnen und Schülern der Abschlussjahrgänge unterstützen die „Ausbildungsscouts“ der IHK Köln, Unternehmen mit freien Lehrstellen können sich an die Mitarbeitenden der „Passgenauen Besetzung“ wenden. Kontakt ist auch per WhatsApp möglich (0173 5487517).