Länder und Märkte
China-Studie „The Race to Control Technical Standardisation“
China weitet seinen Einfluss auf Normen aus und versucht, eigene Standards zu setzen. Während in Europa und den USA Standards und Normen unpolitische Themen sind, hat die chinesische Politik ihre Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes erkannt.
Bereits im 19. Jahrhundert brachte Werner von Siemens die Bedeutung von technischen Standards auf die Formel, wer die Standards setze, der kontrolliere den Markt. Heute sind technische Standards erheblich für die Wettbewerbsfähigkeit der Digitalwirtschaft, aber auch zum Gegenstand politischer Rivalität geworden.
Traditionell hat Europa, Deutschland im Besonderen, einen erheblich größeren Einfluss auf internationale Standardisierung als es die eigene Wirtschaftskraft vermuten lässt. Insofern steht mit der Stärkung Chinas in der Standardisierung für Deutschlands und Europas internationalem Einfluss noch mehr auf dem Spiel als für andere westliche Staaten wie den USA oder Australien.
Zusammen mit dem Schwedischen Institut für Internationale Angelegenheiten hat die Handelskammer der Europäischen Union in China dazu eine Studie mit dem Titel „The Shape of Things to Come: The Race to Control Technical Standardisation“ veröffentlicht. Sie basiert auf einer Umfrage und ausführlichen Interviews unter den Mitgliedern der Europäischen Kammer sowie auf Recherchen des Autors Dr. Tim Rühlig.
Auf der Internetseite der EUCCC steht die Studie zum Download zu Verfügung.