IHKplus 3.2024 | Durchblick

Neuer Auftritt auf Landesebene

Um die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber der Landespolitik unmittelbar zu vertreten, verstärkt sich die IHK Köln auch personell. Die erste Stelle für die Koordination Landespolitik ist bereits besetzt: Anissa Saysay kommt aus dem Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales und ist auf Landesebene bereits bestens vernetzt.
Interview: Johanna Tüntsch
Energiesicherheit, Fachkräftemangel, die überlastete Verkehrslage in der Region: Die IHK Köln hat Themen auf der Agenda, die nicht leicht zu bewegen sind. Welche Expertise bringen Sie mit, um etwas zu bewirken?
Mein Schwerpunkt liegt auf dem persönlichen Austausch. Aufgrund meiner umfangreichen Erfahrung in der Parteipolitik und meiner längeren Tätigkeit in der Landesregierung bin ich gut vernetzt: Ich gehe mit den für unsere Themen zuständigen Abgeordneten in den Dialog, um ihnen die Dringlichkeit der Anliegen unserer Unternehmerinnen und Unternehmer klar vor Augen zu führen. Deren Sorgen sind mir sehr vertraut, teils durch Gespräche und Besuche vor Ort in Betrieben, aber auch durch die Zusammenarbeit mit den Fachreferenten der IHK und durch die dortige Ausschussarbeit.
Was reizt Sie an wirtschaftspolitischen Fragen?
Ich bin tief überzeugt davon, dass wir für eine Politik einstehen müssen, die dem Klimawandel Rechnung trägt – beobachte aber gleichzeitig, dass wir unseren Industriestandort stärken müssen, wenn wir unseren Wohlstand erhalten wollen.

Wenn durch die politischen Rahmenbedingungen aus NRW ein Standort wird, der wirtschaftlich nicht attraktiv ist, dann gehört zur Wahrheit dazu: Das bedeutet den Verlust von Unternehmen und Arbeitsplätzen. Vor diesem Hintergrund fand ich die Entscheidung der IHK Köln, den Reviervertrag nicht zu unterschreiben, sehr mutig, richtig und ehrlich.
Die Kammer ist zu parteipolitischer Neutralität verpflichtet. Wie stellen Sie das sicher?
Ich fokussiere mich auf die Interessen der Unternehmerinnen und Unternehmer und setze mich für deren Anliegen ein. Professionalität und Überzeugung für die Sache bilden die Grundlage meiner Arbeit, ohne dass parteipolitische Ambitionen eine Rolle spielen.

Auf Landesebene liegt mein Hauptaugenmerk auf der Stärkung unserer Unternehmen und somit der Wirtschaft. Ziel ist es, NRW als starken Industriestandort zu erhalten, damit unsere Unternehmen weiterhin erfolgreich sind, wettbewerbsfähig bleiben und Planungssicherheit in Bezug auf Energiekosten erhalten. Die Sicherung von Fach- und Arbeitskräften sowie die Verkehrsinfrastruktur steht dabei im Fokus, um die Interessen der Unternehmen bestmöglich zu vertreten.

Hauptgeschäftsführung