IHKplus 3.2024 | Titelthema Ehrenamt

„Ohne Ehrenamt keine Demokratie“

Paul Bauwens-Adenauer, Ehrenpräsident der IHK Köln, ist geschäftsführender Gesellschafter der Bauwens GmbH & Co. KG.
Herr Bauwens-Adenauer, warum halten Sie es für sinnvoll, dass sich Unternehmerinnen und Unternehmer in der IHK engagieren?
Die Wirtschaft ächzt immer mehr unter der ständig wachsenden Last staatlicher Bürokratie, die oft ineffektiv, in jedem Fall aber zumeist ineffizient ist. Ein Teil der hoheitlichen Aufgaben ist den IHKs als gesetzliche Institutionen der wirtschaftlichen Selbstverwaltung übertragen. Darüber hinaus sind die IHKs Plattform für branchenübergreifende politische Aktivität im Interesse der Entwicklung der Wirtschaft. Ich denke, es ist selbsterklärend, dass sich Unternehmensvertreter dieser Institution annehmen und sich ehrenamtlich engagieren, um die Leistungsfähigkeit und den weiteren Ausbau zu fördern. Darüber hinaus sind Unternehmerinnen und Unternehmer die besten Wirtschaftsvertreter im politischen Raum.
Sie waren von 2005 bis 2015 selbst zehn Jahre lang Präsident der IHK. Welche Highlights haben für Sie rückblickend diese Zeit geprägt?
Kammerarbeit ist leider mehr durch Zähigkeit bei der Verfolgung einzelner Sachthemen als von Highlights geprägt. So habe ich unter anderem seinerzeit sehr viel Zeit und Energie darauf verwandt, das Zusammenwirken der Kammern in der Region zu stärken, zum einen zur Steigerung der Effizienz, zum anderen, um die Idee der Metropolregion Rheinland als regionale Entwicklungsinstitution bei der etwas widerspenstigen Landespolitik zu etablieren. Ein Lieblingsprojekt, sozusagen als Nebenprodukt des IHK-Engagements, war allerdings auch der Masterplan für die Stadt Köln.
Warum finden Sie ehrenamtliches Engagement generell wichtig?
Ohne Ehrenamt keine Demokratie! Allerdings gilt es, die Strukturen ständig den Erfordernissen anzupassen, damit nebenberufliches Ehrenamt in möglichst großer Breite überhaupt möglich ist und optimal wirken kann.
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