IHKplus 3.2024 | Einblick

Wirtschaftsjunioren: „Jede Stunde bringt einen voran"

Unternehmerinnen und Unternehmer zwischen 20 und 40 treffen bei den Wirtschaftsjunioren auf Gleichgesinnte.
Die Vernetzung zu wirtschaftlichen Themen ist nicht nur etwas für Unternehmerinnen und Unternehmer, die bereits mitten im Berufsleben stehen: Über die Wirtschaftsjunioren finden auch sehr junge Menschen Gleichgesinnte, mit denen sie sich austauschen können. Eine von ihnen ist Alina Schmidt, Juniorchefin des Wermelskirchener Familienbetriebes PSW Bürobedarf. Als sie vor zehn Jahren bei den Wirtschaftsjunioren (WJ) einstieg, war sie erst 21 Jahre alt.
„Ich hatte gerade meine Bankausbildung fertig, das Bachelorstudium aufgenommen und bin ins Familienunternehmen eingestiegen. Dort gab es Mitarbeiter, die mich schon kannten, seit ich fünf, sechs Jahre alt war“, erzählt sie. Die Konstellation brachte Fragen mit sich, die die meisten ihrer Freundinnen nicht hatten: „Wie gebe ich Mitarbeitern Weisungen, die deutlich älter sind als ich, zeige ihnen aber zugleich Wertschätzung für ihre langjährige Erfahrung und Kompetenz? Über die Wirtschaftsjunioren konnte ich mit anderen sprechen, die in der gleichen Situation waren.“

Engagement, Freundschaften und Kontakte

Die jüngsten Wirtschaftsjunioren sind Heranwachsende im Alter von 20 Jahren. Als Richtwert für die obere Altersgrenze gilt die 40. Danach orientieren sich die meisten derer, die weiterhin aktiv sein wollen, in die Richtung anderer IHK-Gremien.
Die WJ verbinden Menschen auf vier Ebenen: im Kreis, NRW-weit, auf Bundesebene und im internationalen Raum. Projektgruppen widmen sich sozialen Aktivitäten, unternehmerischem Austausch und dem Knüpfen von Kontakten. Vor Ort gibt es jeweils einen Kreisvorstand, der sich zusammensetzt aus mehreren Personen, eine von ihnen ist Sprecherin oder Sprecher.
Die Möglichkeiten sind vielfältig.
– Alina Schmidt, Juniorchefin des Wermelskirchener Familienbetriebes PSW Bürobedarf
Alina Schmidt hatte diese Funktion zwei Jahre lang, sieben Jahre war sie im Vorstand aktiv. „Wir sagen: WJ ist das, was du daraus machst“, fasst sie zusammen: „Die Möglichkeiten sind vielfältig. Ich habe zum Beispiel viele Bewerbungsunterlagen von Schülern gecheckt, weil ich einen großen Mehrwert darin sehe, wenn das Auftreten der Bewerberinnen und Bewerber funktioniert.“ Zeitlich habe sie sich immer nach ihren jeweiligen Möglichkeiten gerichtet. Ihr Fazit: „Jede Stunde, die man dem Sozialen wiedergibt, bringt einen voran. Ich sehe das Ehrenamt als Motor für unsere Gesellschaft.“
Auch für ihre eigene Person habe sie vieles gelernt – durch die persönlichen Gespräche und Begegnungen, aber auch durch Führungskräftetrainings und Persönlichkeitstrainings des Netzwerkes.
Als echten Benefit beschreibt Alina Schmidt die Kontakte: „Für mich sind hier enge Freundschaften entstanden. Wir haben die gleichen Gesprächsthemen und ähnliche Probleme. Wenn ein Tag stressig war, weil man mit einem Mitarbeiter oder mit der Lieferkette Ärger hatte, dann verstehen wir einander. Die Energiekrise, Strompreise, die Papierpreisentwicklung – darüber kann ich mit einer Freundin, die Wellpappe produziert, anders sprechen als mit Freundinnen aus dem Sportverein.“
Weitere Infos
Zur IHK Köln gehören drei Wirtschaftsjunioren-Kreise: Köln/Rhein-ErftOberbergLeverkusen/Rhein-Berg
Anna Schwermer
Geschäftsstelle Oberberg - Fachkräfteberaterin
Mathias Härchen
Unternehmensservice