IHKplus 3.2024 | Nachgefragt

Wo Pflanzen und Menschen wachsen

In diesen Tagen feiert in Porz die Klostergärtnerei der Alexianer, inzwischen plus Café, ihr 30-Jähriges. Marco Büttgenbach hat sie mitaufgebaut, als Gärtnermeister mit sonderpädagogischer Zusatzausbildung und großem Interesse am Menschen.
Woher kommt der Name „Klostergärtnerei“?
Das Gelände gehört zum Brüderorden der Alexianer, die 1908 hier ein Klostergebäude errichteten. In den 1950er-Jahren lebten an diesem Ort bis zu 70 Ordensbrüder.
Was ist das Besondere an der Gärtnerei?
Zum einen sind wir eine Werkstatt für aktuell fast 200 Menschen mit psychischen Erkrankungen, die bei uns über eine berufliche Rehabilitation zurück in den regulären Arbeitsmarkt finden können. Gemeinsam mit rund 80 Angestellten kümmern sie sich um Aufzucht, Pflege und Verkauf der Pflanzen.
Was noch?
Wir sind ein Gartencenter für die Pflanzen – mit ganz viel Freiland und kaum überdachtem Gelände – und möchten Wissen über heimische Gewächse vermitteln. Zum Beispiel kann die Kundschaft schon am Verkaufsort ablesen, was die Pflanze braucht: Schattenliebende stehen daher in der Schattenhalle. Das Angebot folgt der Saison, Geranien gibt es also erst im Mai zu kaufen. Davor findet man bei uns aber genügend jahreszeitengerechte Alternativen. Mit zum Beispiel Kamille, Schafgarbe oder Kartäusernelke bieten wir zudem viele heimische Arten an.
Was kommt im Café auf den Tisch?
Unterschiedlichstes hausgemachtes Gebäck, vom Windbeutel bis zum Streuselkuchen. Aber auch belegte Brötchen zum Frühstück. Café und Bäckerei sind Teil der Werkstatt, acht Servicekräfte der insgesamt 20 Mitarbeitenden sind in beruflicher Rehabilitation. Für den Mittagstisch werden übrigens noch ein ausgebildeter Koch oder eine Köchin gesucht.
Haben Sie ein Lieblingsplätzchen auf dem Gelände?
Das ist eindeutig unsere Laube draußen im alten Park hinter der alten Klostermauer. Hier treffen sich die Mitarbeitenden zur Mittagspause und essen ihr Butterbrot. Es spricht für die Schönheit dieses Ortes, dass der Platz unter der Pergola zehn Monate im Jahr gut besucht ist.
Alexianer Klostergärtnerei und Café …
… gehören zur Alexianer Werkstätten GmbH, einem Träger für die berufliche Rehabilitation und Wiedereingliederung in Köln und Münster. In Porz entstand 1994 als erste Werkstattgruppe zur Förderung von Menschen mit psychischen oder erworbenen neurologischen Erkrankungen die Alexianer Klostergärtnerei. Inzwischen gehört das Gartencenter mit Café zu den größten Einrichtungen seiner Art in Deutschland – mit pro Jahr rund 200.000 Kunden und Kundinnen.
www.alexianer-klostergaertnerei-koeln.de
Industrie- und Handelskammer zu Köln
Unter Sachsenhausen 5–7
50667 Köln

Tel: 0221 1640-0
E-Mail: service@koeln.ihk.de