Kölner Start-up: Abgefahrene Erfindung

Text: Johanna Tüntsch

„Ich fahre viel mit dem Fahrrad und bin gerne schnell unterwegs“, erzählt Verónica Rodríguez Villarreal. Klickschuhe für Rennräder oder Mountainbikes mag sie trotzdem nicht: „Weil ich schmale Füße habe, sind sie für mich sehr unbequem. Die Vorteile, die sie bieten, gefielen mir aber. Ich habe mich gefragt: Wie kann man Klickpedale mit ganz normalen Schuhen nutzen?“

Während sie darüber nachdachte, steckte sie gerade im Masterstudium für Produktdesign und Prozessentwicklung. Einen Bachelor für Industriedesign hatte sie bereits. Die naheliegende Lösung: Sie entwickelte ClipClap, ein Adaptersystem, durch das jeder normale Schuh in einen Klickschuh verwandelt werden kann.

Zunächst ermittelte sie mit Google-Umfragen, die sie über soziale Medien, Fahrradmagazine und Blogs streute, ob der Bedarf, den sie für sich sah, auch bei anderen bestand. Nach positiven Rückmeldungen war der nächste Schritt ein Prototyp.

Zusammen mit ihrem ebenfalls fahrradbegeisterten Kommilitonen Jannik Reker, der zuvor Maschinenbau studiert hatte, experimentierte sie mit verschiedenen Materialien. Sehr resistent, leicht und wenig flexibel sollten die Adapter sein. Mit einer Kombination aus recycelten Kunststoffen, Edelstahl, Nylon und alten Fahrradschläuchen kamen sie schließlich auf ein Ergebnis, das ihre Ansprüche erfüllte, und machten daraufhin Nägel mit Köpfen: „Am 14. Februar 2023 haben wir das Unternehmen gegründet. Am Valentinstag – aus Liebe zu unserer Firma“, schmunzelt die Erfinderin.

Traum und Ziel sei es, künftig nur noch recycelte Materialien zu verwenden, etwa Nylon aus alten Autogurten. Bislang ist das aber noch nicht möglich.