IHKplus 1.2024

Inklusiv gründen

Mit einem speziellen Angebot zur Gründungsberatung setzt sich das Kölner Start-up inKlub für mehr Inklusion ein.
Text: Lilian Schmitt
Wenn es um Unternehmensgründungen geht, kennt sich Sophie Dienberg aus. Schon 2019 unterstützte sie, damals noch als angestellte Beraterin, Menschen auf dem Weg in die Selbstständigkeit.
Da war es nur logisch, dass die Kölnerin irgendwann selbst den Schritt wagte: Sie gründete inKlub. Das Unternehmen bietet barrierefreie Programme zur Gründung inklusiver Start-ups für Menschen mit und ohne Behinderung und unterstützt Interessierte in einer inklusiven Gründungscommunity zudem beim Austausch. „Wenn in Deutschland über Diversität gesprochen wird, denken wir meist in den Kategorien Frauen und Männer – Menschen mit Behinderung werden jedoch oft nicht mitgedacht“, sagt Dienberg.
Durch unterschiedliche Perspektiven von Menschen mit und ohne Behinderungen entstehen häufig besonders innovative Ideen, auch bei Gründungen.
Seit Juli 2022 bietet ihr Kölner Unternehmen nun ein barrierefreies Start-up-Programm für Menschen mit und ohne Behinderungen und chronischen Erkrankungen. In acht bis zwölf Wochen lernen die Teilnehmenden die Basics zur Unternehmensgründung: Rechtsformen, Haftung, Steuern und viele andere Themen stehen auf der To-do-Liste – vor allem aber auch, wie man von Beginn an für inklusive Strukturen im Unternehmen sorgen kann.
Je nach den Bedürfnissen der Teilnehmenden holt Dienberg Gebärdendolmetschende dazu, kümmert sich um ein ruhiges, reizarmes Lernumfeld für Autismus-Betroffene oder schickt Informationen in leicht verständlicher Sprache an Personen, die Schwierigkeiten mit dem Lesen haben.
IHK Köln Unternehmensservice
Die IHK Köln hilft Gründerinnen und Gründern von Anfang an beim Umsetzen ihrer Geschäftsidee. Wenn Sie gründen wollen und Fragen haben, melden Sie sich gerne bei Petra Göbbels, Tel. 0221 1640-1572, petra.goebbels@koeln.ihk.de
Die Idee zur inklusiven Gründungsberatung entwickelte die Kölnerin, als sie 2020 für zwei Jahre als Projektleiterin in Uganda tätig war. Dort betreute sie ein gehörloses Gründerteam und beschäftigte sich intensiv mit der Förderung inklusiver Teams.
Diese Anregungen nahm Dienberg mit nach Deutschland und gründete inKlub als Anlaufstelle für angehende Unternehmerinnen und Unternehmer, die von Beginn an inklusive Strukturen in ihrem Start-up etablieren möchten. In diesem Jahr ist der nächste Schritt geplant. Dann möchte sie ihr Angebot um ein inklusives Mentoring-Programm erweitern, um Start-ups auch über die ersten Schritte hinaus zu begleiten.
Unternehmensservice

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