VV-Resolution, 19. März 2024
Resolution „Impulse zum Masterplan Digitales Köln 2025”
Bereits 2021 hat der Ausschuss für Digitales und Innovation der IHK Köln die Notwendigkeit einer Strategie mit Budget und Ressourcen für einen digitalen Standort Köln formuliert und Unterstützung der Unternehmen angeboten. Mit dem Masterplan „Digitales Köln 2025“ wurden von der Stadt Köln die ersten wichtigen Schritte eingeleitet.
- Einbindung und Mitwirkung der Wirtschaft
- Künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie einer Smart City
- Einbindung intelligenter Lösungen und Ideen aus der Region
- Vorantreiben und Erweitern des Open Data Ansatzes und der Datenerhebung
- Weiterdenken einer leistungsfähigen und flächendeckenden Infrastruktur
- Vernetzung von Einzelinitiativen und Langfristplanung für eine nachhaltige Gesamtstrategie
Bei der Erstellung des Masterplans stehen die drei Themenfelder „Digitale Verwaltung“, „Smart City“ und „Datenökonomie“ im Fokus.
Mit dem Masterplan „Digitales Köln 2025“ ergibt sich aus Sicht der IHK Köln die Chance, die Stadt (und damit indirekt auch die Region) als modernen, attraktiven und zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort auszurichten und Prozesse und Services für Gesellschaft und Unternehmen erheblich zu verbessern.
Ein Masterplan muss mehr sein als ein Strategiepapier. Er sollte Anlass zur Bündelung aller Initiativen sein, die verschiedenen Akteure mitnehmen, Kooperationen befördern und so zur Stärkung der regionalen Wirtschaft beitragen.
Während der erste Teilbereich des Masterplans zur „digitalen Verwaltung“ aktuell von einer externen Agentur ausgearbeitet wird, sollen die anderen Bereiche erst noch beauftragt werden.
In dieser Phase will die IHK Köln wichtige Impulse zur Ausgestaltung des Masterplans und dieser drei Themenfelder beitragen:
- Einbindung und Mitwirkung von regionalen Unternehmen
- KI als Schlüsseltechnologie einer smarten City
- Einbindung intelligenter Lösungen und Ideen aus der Region
- Vorantreiben und Erweitern des Open Data Ansatzes und der Datenerhebung
- Weiterdenken der leistungsfähigen und flächendeckenden Infrastruktur
- Vernetzung von Einzelinitiativen und Langfristplanung für eine nachhaltige Gesamtstrategie
Einbindung und Mitwirkung der Wirtschaft
Eine vernetzte und digitale Stadt sowie Bereitstellung und Zugriff auf offene Daten – also die Themenfelder des Masterplans – sind von höchster Bedeutung für die Wirtschaft unserer Region. Unternehmen sind Nutzer von digitalen Services der Stadt; sie profitieren von smarten und intelligenten Lösungen an ihrem Firmenstandort, sind zum Teil selbst Anbieter und Experten der Digitalisierung oder kreieren neue Ideen oder Geschäftsmodelle auf Basis neuer und verfügbarer Daten.
Was uns wichtig ist:
Die Einschätzungen und Rückmeldungen der Unternehmen als Stakeholder des Masterplans müssen berücksichtigt werden.
Dies gelingt mit:
- Beteiligungsformaten und Austauschplattformen zu den Handlungsfeldern mit Unternehmensbezug
- Demo-Räumen, User-Experience Tests oder Reallaboren für wirtschaftsrelevante Services durch regionale Unternehmer
- Vorstellung und regelmäßige Informationen über den Status von Maßnahmen
Künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie einer Smart City
Die Digitalisierung ist nach wie vor ein entscheidender Faktor für Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftswachstum. Künstliche Intelligenz hat als Sprunginnovation diese Entwicklung in den letzten Jahren noch enorm beschleunigt und weitere Potenziale freigesetzt.
Besondere Möglichkeiten von KI entfalten sich dort, wo viele Daten generiert, analysiert und vernetzt werden, wie zum Beispiel in Smart-City Sektoren „Verwaltung“, „Energie und Umwelt“, „IT und Kommunikation“, „Mobilität“, „Gesellschaft und Bildung“.
Was uns wichtig ist:
In allen Handlungsfeldern und Maßnahmen ist zu prüfen, ob der Einsatz von KI realisierbar ist.
Dies gelingt mit:
- Aufbau von KI-Kompetenzen und einer KI-First-Kultur für eine digitale Stadt
- Systematischer Analyse und Bewertung von Best Practices anderer Regionen, Städte und Länder
- Regionalen Think-Tanks, Testlaboren, Partizipation von regionalen KI-Unternehmen und dem Kölner KI-Ökosystem zu Smart City Technologien
- Stetigem Monitoring von Förderprogrammen und Innovationsforschung im Rahmen Künstlicher Intelligenz und Smart City Lösungen
- Offener und partizipativer Gesamtarchitektur zur Vernetzung unterschiedlicher Datenquellen
Einbindung intelligenter Lösungen und Ideen aus der Region
Ein Strategiepapier zur Digitalisierung enthält Strukturveränderungen und Neuerungen, die sich positiv auf die regionale Wirtschaft auswirken sollen.
Besonders im Bereich der Künstlichen Intelligenz kommt eine Erhebung der KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH zu dem Ergebnis, dass das Potenzial von Gründungen, Finanzierung und Anzahl von KI-Unternehmen trotz sehr guter Rahmenbedingungen nicht ausgeschöpft wird.
Eine intelligente Smart City benötigt viele Ideen und neue Anwendungen. Kommen diese aus der Region, wird die lokale Expertise gestärkt. Das hat positive Effekte auf Gründungen und das Wachstum von Start-ups. Und nicht zuletzt stärkt dies auch die Identifikation mit einem Masterplan „Digitales Köln 2025“.
Was uns wichtig ist:
Nutzen und Unterstützen der Kompetenzen und Stärken unserer regionalen Unternehmen.
Dies gelingt mit:
- Regionalen Ideen-Wettbewerbe für Künstliche Intelligenz in einer Smart City
- Start-Up-Pitches für Fragestellungen, die innovativer Lösungen bedürfen
- Inhaltliche Erweiterung städtischer Förderprogramme, wie z. B. Kölner Rahmen, mit Schwerpunkten, Ideen oder Sonderkriterien für eine digitale City
- Austauschplattformen, wie z. B. KI.Networks oder anderer KI-Events unter den Fokus regionaler Vorhaben oder Maßnahmen des Masterplans setzen
- Stärkung und Unterstützung von Aktivitäten, Veranstaltungen und Kongressen des KI-Ökosystems rund um Köln
- Wo möglich, die regionale Expertise von Unternehmen im Rahmen der Auftragsvergabe berücksichtigen
Vorantreiben und Erweitern des Open Data Ansatzes und der Datenerhebung
Mehr Daten, Mehr Business, Mehr Lösungen – besonders KI-Anwendungen basieren auf Analysen, Vernetzung und Zusammenhängen großer Datenmengen.
Damit solche Ideen entstehen, bedarf es einer präventiven, systematischen und qualitativen Erhebung und Bereitstellung von Daten – sowohl von öffentlichen Trägern als auch von Unternehmen unter Beachtung des Schutzes persönlicher Daten.
Mit dem Portal „Offene Daten Köln“ hat die Stadt Köln bereits früh den richtigen Weg eingeschlagen und eine Vorreiterrolle eingenommen. Die Generierung neuer Daten über Sensoren und andere neue Technologien spielen eine elementare Rolle in erfolgreichen Smart City Konzepten und kommen Gesellschaft und Wirtschaft zugute.
Was uns wichtig ist:
Anwendung des Open-Data-Ansatzes und Einbindung neuer Technologien der Datenerfassung. Und dies strategisch über alle Maßnahmen und Teilbereiche der Smart City und Datenökonomie.
Dies gelingt mit:
- Das „Open Data by Default“-Prinzip verankern und nach Möglichkeit umsetzen
- Vereinheitlichung der angebotenen Datenformate
- Importe anderer relevanter Datenquellen ermöglichen
- Technologien der Smart City Sensorik einführen und übergreifend analysieren
- Start-ups-Events und Open-Data-Hackerthons zu ausgewählten Sektoren der Smart City
Weiterdenken einer leistungsfähigen und flächendeckenden Infrastruktur
Die Grundlage von Digitaler Verwaltung, Smart City und Datenökonomie bleibt eine verfügbare und leistungsfähige Infrastruktur. Mit dem Gigabit Masterplan 2025 oder dem Breitbandprojekt „Weiße Flecken“ wurden Maßnahmen ergriffen, mit denen die Region als sehr gut ausgebaute Vorzeigeregion wahrgenommen wird und stets Spitzenwerte in städtischen Vergleichen erreicht.
Mit immer größerer Vernetzung, intelligenten Steuerungen, wachsenden Datenmengen und digitalen Bürgerservices nehmen die Anforderungen an eine digitale Infrastruktur weiterhin zu.
Was uns wichtig ist:
Die Strategien, Vorhaben und Maßnahmen des Ausbaus müssen mit einem Masterplan „Digitale Stadt 2025“ einhergehen und sich neuen Anforderungen anpassen.
Dies gelingt mit:
- Die Maßnahmen und Vorhaben, wie z. B. IoT-Lösungen, müssen mit den Ausbauzielen des Infrastrukturausbaus einhergehen
- Ausbaulücken und Probleme wie der Datenabruf im öffentlichen Nahverkehr müssen beseitigt werden.
- Voraussetzungen für datengetriebene Smart City Anwendungen, Services und Prozesse schaffen
Vernetzung von Einzelinitiativen und Langfristplanung für eine nachhaltige Gesamtstrategie
In Köln passiert viel! Jedoch auch viel nebeneinander, doppelt, nicht selten nur von kurzer Dauer oder nicht nachhaltig.
Besonders im Bereich der Digitalisierung spiegeln verschiedene Plattformen, Initiativen und Pilotprojekte die Ideenvielfalt, Bereitschaft und Lebendigkeit unseres Standortes wider. Nicht selten enden jedoch gute Ansätze nach dem erfolgreichen Piloten aufgrund von Ressourcen, fehlendem Austausch oder kurzfristiger Förderung vor einem breiten Rollout und der wirklichen wahrnehmbaren Verbesserung für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen.
Zudem wirken Projekte und Initiativen oft losgelöst und punktuell anstelle einer gemeinsam gelebten Vision.
Was uns wichtig ist:
Alle Maßnahmen der Digitalisierung müssen dem Masterplan aufgehen und dienen dem Ziel, jeden digitalen Fortschritt langfristig und für alle Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen zu nutzen.
Dies gelingt mit:
- Erfolgreiche Projekte und Maßnahmen müssen mit Ressourcen versehen und stadtweit ausgerollt werden
- Eingliederung von bestehenden Initiativen und Projekten in den Masterplan „Digitales Köln 2025“
- Zentrale, dezernatsübergreifende Verantwortung für das Thema Digitalisierung schaffen
- Flexibles Digital- und Innovationsbudget für nachhaltige Projekte bilden