Gelungene Kooperation von Schule & Wirtschaft

Vom TuWaS!-Schüler zur ausgebildeten Fachkraft

Interview mit Mike Pesch, Yncoris GmbH in Hürth

Mike Pesch ist nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung bei der Firma Yncoris heute als Fachkraft für das Unternehmen in Hürth tätig. Im Interview erzählt er, wie er seine Leidenschaft für Naturwissenschaften und Technik entdeckt und welche Rolle seine Schulzeit bei der Berufswahl gespielt hat: An seiner ehemaligen Grundschule in Hürth wurde er schon frühzeitig an naturwissenschaftlich-technische Themen herangeführt – mithilfe der Experimentiereinheiten des IHK-Bildungsprogramms TuWaS! – Technik und Naturwissenschaften an Schulen, das Materialien für einen handlungsorientierten Sachunterricht zur Verfügung stellt.
Das MINT-Schulprogramm findet im Rheinland mit Unterstützung durch die Wirtschaft statt. Seit vielen Jahren ermöglicht das Hürther Unternehmen Yncoris durch seine finanzielle Unterstützung den Einsatz der TuWaS!-Einheiten an der Hürther Grundschule, die auch Mike Pesch besuchte.
Lieber Herr Pesch, Sie arbeiten als Fachkraft bei der Firma Yncoris und haben hier auch Ihre Ausbildung zum Mechatroniker abgeschlossen. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, dass dieser Job der Richtige für Sie ist?
Schon im frühen Alter habe ich mich handwerklich ausgetobt – ob beim Tunnelbauen im Sandkasten oder mit technischen Baukästen für Kinder. Während meiner Grund- und Gymnasialzeit absolvierte ich dann eine Vielzahl von Praktika im handwerklichen Bereich. Durch die unterschiedlichen fachspezifischen Schwerpunkte konnte ich vor allem Einblicke in die Bereiche Maschinenbau und Elektrotechnik gewinnen, so dass für mich schnell klar war, in welche Richtung es gehen wird: Knapp ein Jahr vor Beendigung meines Abiturs habe ich einen Ausbildungsvertrag zum Mechatroniker bei der Firma Yncoris unterschrieben.
Der Job als Mechatroniker setzt Interesse an naturwissenschaftlich-technischen Fragen voraus. Hat Sie der MINT-Bereich immer schon interessiert? Und wissen Sie noch, wie Ihr Interesse für MINT geweckt wurde?
Die MINT-Fächer haben mich meine komplette Schullaufbahn lang begleitet und es hat mir immer Spaß gemacht, Dinge auszuprobieren und zu experimentieren. Ich erinnere mich an verschiedene Experimente im Physikunterricht, in denen Theorie und Praxis in einem ausgeglichenen Verhältnis standen. Vor allem das Thema Strom und das Konstruieren eigener kleiner Stromkreise haben damals mein Interesse geweckt.
Sie waren auf einer Grundschule, die mit den Experimentiermaterialien des MINT-Schulprogramms TuWaS! arbeitet. Woran erinnern Sie sich heute?
Ich erinnere mich nicht mehr an alles, aber ich weiß noch, dass viel in Gruppen gearbeitet wurde und Dinge ausprobiert wurden. Dabei gab es nie eine exakte Lösung oder ein vorgeschriebenes Vorgehen, vielmehr ging es darum, selbst Dinge zu entdecken und naturwissenschaftliche Phänomene kennenzulernen. Es hat Spaß gemacht, zuvor besprochene theoretische Bestandteile in die Praxis umzusetzen, wodurch die Versuche und technische nachvollziehbar wurden.
Gab es ein bestimmtes MINT-Projekt oder Experiment, das Sie besonders begeistert hat?
Toll fand ich das gemeinsame Konstruieren und Zusammenbauen von Autos, die in einem Wettstreit gegeneinander angetreten sind. Hierbei ging es darum, das Auto so zu entwerfen, dass es eine möglichst weite Strecke zurücklegen kann.
Inwieweit glauben Sie, dass forschendes Lernen in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern wichtig sinnvoll ist?
Ich halte es für sinnvoll, sich ohne konkreten Leitfaden an Dinge heranzusetzen und auszuprobieren. So ist es anschließend einfacherer, gewisse Prozesse nachzuvollziehen. Außerdem macht es Spaß, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden – was auch immer ein wichtiger Baustein in der Ausbildung ist.
Inwieweit war Ihr Interesse an MINT wegweisend bei der Berufswahl? Wie sind Sie zu der Ausbildung bei Yncoris gekommen und was gefällt Ihnen besonders in Ihrem Job?
Ich hatte schon immer Spaß an Naturwissenschaften und Technik, und da auch hier meine Talente liegen, hat es sich angeboten, in diesen Bereichen nach einer Ausbildung zu suchen. Da ich in unmittelbarer Nähe des Chemieparks Knapsack wohne, war die Neugier schon immer groß, herauszufinden, was dort alles passiert. Auch durch Gespräche mit Familienangehörigen und Freunden, die im Chemiepark tätig sind, wurde mein Interesse für eine Ausbildung bei der Yncoris geweckt.

An meinem Job gefallen mir die Vielfältigkeit der Aufgabenschwerpunkte und die Zusammenarbeit mit den Kollegen - hier wird im Team gearbeitet und jeder ist für jeden da. Außerdem bin ich innerhalb meiner Abteilung auch in vielen anderen Chemieparks unterwegs und lerne täglich etwas Neues dazu.
Was würden Sie Schüler*innen und Eltern, die über eine Ausbildung im MINT-Bereich nachdenken, empfehlen?
Praktische Erfahrung zu sammeln, etwa durch ein Praktikum. Es ist wichtig, sich zu 100 Prozent sicher zu sein, wenn es um die Berufswahl geht. Eventuelle MINT-Interessen mit Jobangeboten vergleichen und überlegen, welche Aufgabenbereiche man vielleicht bereits praktiziert (handwerkliche Arbeit, Programmierung etc.).

Yncoris bietet ebenfalls Praktika innerhalb der Ferien an, auf die man sich bewerben kann. Hier werden Grundlagen für das spätere Berufsleben und das Bewerbungsverfahren vermittelt (z.B. Bewerbung schreiben, Vorstellungsgespräch, frühe Selbstständigkeit).

Lieber Herr Pesch, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünsche Ihnen alles Gute für Ihre berufliche Zukunft!