Prüfer werden

IHK-Prüfer in den Sachkundeprüfungen

Für Gewerbetreibende, die als Versicherungsvermittler, Finanzanlagenvermittler, Immobiliardarlehensvermittler und im Bewachungsgewerbe tätig sind, besteht die Pflicht, eine Gewerbeerlaubnis zu besitzen.
Eine wichtige Voraussetzung zur Erteilung dieser Erlaubnis ist der jeweilige Sachkundenachweis. Können die Gewerbetreibenden diesen nicht anhand von einer gleichgestellten Berufsqualifikation nachweisen, so besteht die Möglichkeit, die jeweilige Sachkundeprüfung bei der IHK Koblenz abzulegen.
Personen, die freiverkäufliche Arzneimittel verkaufen, müssen eine Sachkenntnis besitzen. Diese wird mit der entsprechenden Sachkundeprüfung für freiverkäufliche Arzneimittel nachgewiesen.
Ab dem 01.12.2023 haben Wohnungseigentümer im Rahmen der ordnungsgemäßen Verwaltung grundsätzlich einen Anspruch auf die Bestellung eines* zertifizierten Verwalters*in (vgl. § 19 Abs. 2 Nr. 6 WEG i. V. m. § 48 Abs. 4 S. 1 WEG). Sofern man keine gleichwertige Qualifikation besitzt, besteht die Möglichkeit, die Prüfung zum zertifizierten Verwalter bei der IHK Koblenz abzulegen.

Die IHK Koblenz führt folgende (Sachkunde)Prüfungen durch:
(unter den oben aufgeführten Verlinkungen finden Sie weitere Informationen zu den jeweiligen Prüfungen)
Sie interessieren sich für den Ablauf der einzelnen Prüfungen?
Hier finden Sie eine kurze Zusammenfassung über den jeweiligen Prüfungsablauf:
Versicherungs-, Finanzanlagen- und Immobiliardarlehensvermittler
Die jeweilige Sachkundeprüfung besteht aus einem schriftlichen und praktischen Prüfungsteil. In dem praktischen Prüfungsteil, der als Simulation eines Kundengespräches durchgeführt wird, wird jeweils ein Prüfling geprüft. Hier soll nachgewiesen werden, dass er über die Fähigkeiten verfügt, kundengerechte Lösungen zu entwickeln und anzubieten.
Bewachungsgewerbe
Die Sachkundeprüfung im Bewachungsgewerbe besteht ebenfalls aus einem schriftlichen und praktischen Prüfungsteil. Der praktische Prüfungsteil wird als Einzelprüfung durchgeführt. Hier werden Fragen zu den Sachgebieten - wie z. B. Bürgerliches Gesetzbuch, Umgang mit Menschen und Grundzüge der Sicherheitstechnik (siehe Verordnung über das Bewachungsgewerbe § 4) - gestellt.
Freiverkäufliche Arzneimittel
Es handelt sich hierbei um eine schriftliche Prüfung. Der Aufgabensatz besteht aus 65 Aufgaben und setzt sich wie folgt zusammen: 50 Single-Choice Aufgaben und jeweils 5 Aufgaben zur Bestimmung der Pflanzendroge (Name), des medizinisch wirksamen Inhaltsstoffes und des Hauptanwendungsgebietes.
Der Prüfungsausschuss besteht hier aus einem von der zuständigen Behörde Beauftragten selbstständigen Kaufmann, einem kaufmännischen Angestellten des Einzelhandels und einem Apotheker.
Zertifizierter Verwalter
Die Prüfung zum zertifizierten Verwalter setzt sich aus einem schriftlichen und mündlichen Prüfungsteil zusammen. Der mündliche Prüfungsteil wird als Einzelprüfung durchgeführt. Hier werden z. B. Fragen zum Wohnungseigentumsgesetz, Rechte und Pflichten des WEG-Verwalters etc. gestellt. (vgl. Anlage 1 der ZertVerwV). Der Prüfungsausschuss besteht aus drei Mitgliedern.
Haben Sie Interesse an der Mitarbeit in einem der IHK-Prüfungsausschüsse? Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf:
Ihre Ansprechpartnerin:
Birgit Lohn, Telefon 0261 106-245, E-Mail: lohn@koblenz.ihk.de

Einblick in die Praxis: Marcell Weiler, Prüfer für Wirtschaftsfachwirte, Versicherungsfachleute und Immobiliendarlehensvermittler

Motivation Weiler
Jede Prüfung als spannende Herausforderung
Erst 27 Jahre alt ist Marcell Weiler. Erzählt er von seinem bisherigen Berufsleben, hat man aber den Eindruck, dass er zu irgendeinem Zeitpunkt noch ein paar zusätzliche Jahre aus dem Ärmel geschüttelt hat: Sein Lebenslauf umfasst eine Ausbildung zum Bankkaufmann, einen Bankfachwirt, einen Bankbetriebswirt, eine Gruppenleiterposition bei der Sparkasse Birkenfeld, eine Tätigkeit als Dozent an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg – und, seit vier Jahren, das Ehrenamt eines IHK-Prüfers. Da könnte man frech fragen: Warum tut sich der junge Mann das an?
Für Weiler hat sich diese Frage nie gestellt.
„Als mein damaliger Chef mich ansprach, ob ich nicht Prüfer werden wolle, war kaum Überzeugungsarbeit nötig“, erinnert er sich. „Lust, Prüfer zu sein, hatte ich schon länger. Die Arbeit mit den Azubis bei uns in der Sparkasse hat mir von Anfang an viel Spaß gemacht.“
So kam es, dass er mit 23 Jahren ins Prüferehrenamt einstieg. Heute prüft er neben Wirtschaftsfachwirten und Versicherungsfachleuten auch Immobiliendarlehensvermittler. Er schätzt den Austausch mit seinen Prüferkollegen und die Netzwerke, die er knüpft. „Außerdem bedeutet jede Prüfung für mich eine spannende Herausforderung, weil jeder Prüfling anders ist.“ Und er fügt verschmitzt hinzu: „Natürlich bleibe ich durch die Prüfertätigkeit auch immer auf dem neuesten Stand – schließlich darf der Prüfling ja nicht mehr wissen als ich.“
Das ist heute für ihn noch wichtiger als früher, denn er hat die Branche gewechselt und arbeitet nun im internationalen Vertrieb des Morbacher Verpackungsunternehmens Papier-Mettler. Sein „altes“ Know-how erhält er sich insbesondere auch durchs Prüfen. Der geringe Altersunterschied zu seinen Prüflingen sei dabei manchmal ein kleiner Nachteil, räumt er ein – „allerdings ist das Ehrenamt Gold wert in Sachen Persönlichkeitsentwicklung. Man wächst an dieser Aufgabe.“ Und im Lebenslauf mache sich das Ganze natürlich auch gut. Apropos Lebenslauf: An seiner aktuellen Dozententätigkeit trägt das Ehrenamt eine Mitschuld. „Die Erfahrungen als IHK-Prüfer haben mich in meinem Weg bestärkt“, erzählt Weiler, „und mich ermutigt, diesen nächsten Schritt zu gehen.“