Pressemitteilung vom 25. September 2024

Zentraler Baustein für die wirtschaftliche Zukunft

An 424 Gewinnungsstellen in Rheinland-Pfalz sind derzeit mehr als 260 Unternehmen aktiv. Rund 25.000 Arbeitsplätze stehen direkt im Zusammenhang mit der Rohstoffwirtschaft, die nur 0,2 % der Gesamtfläche des Bundeslandes einnimmt. Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung der Rohstoffindustrie als Eckpfeiler für die regionale Wirtschaft und die Notwendigkeit einer strategischen Sicherung und nachhaltigen Entwicklung heimischer Rohstoffe. Angesichts der begrenzten Verfügbarkeit und der örtlichen Bindung von Rohstoffen ist eine langfristige Sicherung „vor Ort“ unerlässlich.
Deshalb setzt sich die IHK Koblenz in Kooperation mit dem Bundesverband Keramische Rohstoffe und Industrieminerale e. V. (BKRI) sowie weiteren Partnern dafür ein, die heimische Rohstoffgewinnung mittel- und langfristig zu sichern und hat in einem kürzlich veröffentlichten Positionspapier die zentrale Rolle der regionalen Rohstoffwirtschaft hervorgehoben.
„Die Sicherung heimischer Rohstoffe ist von entscheidender Bedeutung für das wirtschaftliche Gesamtinteresse“, betont Fabian Göttlich, Geschäftsführer Interessenvertretung der IHK Koblenz. „Unsere regionale Rohstoffwirtschaft trägt nicht nur zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit bei, sondern schafft auch Arbeitsplätze und stärkt die Lebensqualität der Bevölkerung. Rohstoffe sind ein wichtiger Baustein der industriellen Wertschöpfungsketten und als Bausteine für die Energietransformation unerlässlich etwa für den Bau von Windkraftanlagen und Heizungstechnik mit modernen Schornsteinanlagen.“
Das Positionspapier nennt drei zentrale Ansatzpunkte für eine erfolgreiche und zukunftsfähige heimische Rohstoffindustrie:
  1. Faktor Fläche: Strategische Entwicklung und langfristige Sicherung von Flächen für den Rohstoffabbau sowie die Vereinfachung und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren sind von entscheidender Bedeutung. Dies schließt auch die Anerkennung des Rohstoffabbaus als Zwischennutzung ein.
  2. Faktor Nachhaltigkeit: Die Koexistenz von Naturschutz und Rohstoffgewinnung soll gefördert werden. Hierzu gehören maßgeschneiderte Kompensations- und Folgenutzungskonzepte, die Steigerung der Ressourceneffizienz durch Recycling und die Schließung von Stoffkreisläufen sowie die Erhöhung der Kapazitäten von Deponieflächen.
  3. Faktor Mensch: Innovationen sollen gefördert und Kooperationen ausgebaut werden. Zudem ist die Verbesserung der Öffentlichkeitsbeteiligung ein wichtiger Schritt, um Bewusstsein, Akzeptanz und Verbindlichkeit in der Bevölkerung zu schaffen.
„Die nachhaltige Entwicklung unserer Rohstoffwirtschaft ist eine Chance weit über die Region hinaus“, erklärt Dr. Matthias Schlotmann, Geschäftsführer BKRI e. V. „Durch die Kombination von Effizienzsteigerung, Naturschutz und Innovationsförderung können wir unsere Ressourcen schonen und gleichzeitig unsere Wirtschaftskraft stärken. Denn eine starke heimische Rohstoffindustrie ist ein Schlüssel für das Gelingen von grüner und digitaler Transformation.“

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zum Download des Rohstoffpapiers finden Interessierte auf der Website der IHK Koblenz.