Grenke als Visionär und Brückenbauer

Präsident kündigt Amtsübergabe an

Der langjährige Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe, Wolfgang Grenke, hat heute Nachmittag die Übergabe des Staffelstabs angekündigt. In der Vollversammlung am 8. April soll eine Nachfolge gewählt werden.
Ein Jahr vor dem Ende seiner Amtszeit zieht sich Wolfgang Grenke als Präsident der IHK Karlsruhe zurück. In Abstimmung mit dem IHK-Präsidium schlägt der 73-Jährige der Vollversammlung vor, den bisherigen 1. Vizepräsidenten Volker Hasbargen, zu seinem Nachfolger zu wählen. In Videokonferenzen und Briefen hat Grenke Haupt- und Ehrenamtliche bei der IHK, aber auch Politik und Wirtschaft darüber informiert und sich für die langjährige sehr gute Zusammenarbeit bedankt. Gleichzeitig verspricht er: „Ich werde der IHK Karlsruhe und der Region eng verbunden bleiben und freue mich auf den weiteren Austausch.“
In ersten Reaktionen zeigten seine Wegbegleiter Verständnis für diesen Schritt, aber auch großes Bedauern. Mit der angekündigten Amtsniederlegung verliert die Region einen bedeutsamen Fürsprecher für Wirtschaft und Gesellschaft. Grenke war in zahlreichen Gesprächen und vielen Konferenzen das Gesicht der regionalen Wirtschaft. Er war Impulsgeber und setzte sich als überzeugter Europäer für die Interessen der Menschen im Badischen und weit darüber hinaus ein. Jedes Jahr hat er mit Redebeiträgen an über 100 Terminen zwischen Karlsruhe und Stuttgart, Straßburg, Berlin bis Brüssel teilgenommen. Grenke: „Nach über zwölf erfüllten Jahren in diesem besonderen Ehrenamt ist für mich der richtige Zeitpunkt gekommen, den Staffelstab weiterzugeben.“
Im April 2026 tritt die neue Vollversammlung zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen und wählt wieder für den gewohnten Rhythmus von fünf Jahren einen neuen Präsidenten. Übergangsweise schlägt Grenke bis dahin seinen Stellvertreter Volker Hasbargen vor. Der 61-jährige Unternehmer aus Bruchsal hatte viele Jahre den Vorsitz im Großhandelsausschuss inne, gehört dem Präsidium seit 2017 und seit 2021 als 1. Vizepräsident an und war lange Zeit bei den Wirtschaftsjunioren aktiv. „Wenn ich gewählt werde“, sagt der Betriebswirtschaftler, „übernehme ich gerne dieses Amt bis zur konstituierenden Sitzung der nächsten Vollversammlung.“
Bis 2026 will Grenke Mitglied der Vollversammlung bleiben und den Übergang „aktiv und verantwortungsvoll mitgestalten“. Grenkes klares Bekenntnis: „Die IHK liegt mir sehr am Herzen.“

Wolfgang Grenke: Rückblick auf viele erfolgreiche Jahre

Grenke hinterlässt die berühmten großen Fußstapfen: Nach zwölf Jahren im Präsidentenamt und einem Engagement, das bis ins Jahr 2005 als Mitglied der Vollversammlung zurückreicht, zieht Senator h.c. Wolfgang Grenke eine überaus positive Bilanz. So brachte er seine Erfahrung als Gründer und ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Finanzdienstleisters Grenke AG in seine zahlreichen ehrenamtlichen Ämter ein. Eng verknüpft ist mit ihm die Weiterentwicklung der IHK zu einem kundenorientierten Dienstleister, bei dem Angebot und Mehrwert für die Mitglieder im Zentrum stehen. Die Liste der Projekte, die mit seinen Impulsen und seiner Expertise verbunden sind, ist sehr lang: von der Digitalisierung der Prozesse über die Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Oberrhein, bis hin zum Einsatz in standortpolitischen Fragen, wie beispielsweise der zweiten Rheinbrücke. Er war besonnener Krisenmanager beim Corona-Restart und setzt sich bis heute für die Sichtbarkeit der IHK in der Region ein. Seine positive Denke zeigte sich jüngst wieder beim IHK-Neujahrsempfang mit seinem starken Appell für Bürokratieabbau: „Kontrolle ist gut. Zutrauen ist besser.“ Grenke war als Sprachrohr der Wirtschaft Visionär und Brückenbauer. Das zeigte sich nicht zuletzt bei den Dialogen zur Ukraine und beim Fachkräfteeinwanderungsgesetz.
Auch über die regionale Ebene hinaus hat sich Wolfgang Grenke ehrenamtlich für die Interessen der Wirtschaft starkgemacht. Von 2016 bis 2022 war er Präsident des baden-württembergischen Industrie- und Handelskammer-tages (BWIHK). Von 2017 bis 2022 Mitglied im Vorstand des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) und von 2017 bis 2022 Vizepräsident im europäischen Kammerverband Eurochambres. Bei Vertretern der Landes- und Bundesregierung bis hin zur EU setzte er sich mit großem Wissen und viel Herzblut für die Unternehmen ein.
Grenke und Hasbargen sind sich einig, dass die IHK Karlsruhe auf breiter Ebene mit und für Unternehmen sprechen muss, um wirtschaftspolitische Themen zu besetzen. „Wir brauchen“, unterstreicht Hasbargen, „den kontinuierlichen Dialog zwischen Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, um die Region nachhaltig weiterzuentwickeln.“
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arne Rudolph hat bereits vor Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Ehrenamtlichen erklärt: „Wir danken Wolfgang Grenke sehr! Er hat sein Know-how uneigennützig in den Dienst der mehr als 70.000 Mitgliedsbetriebe gestellt. Sein herausragendes Engagement ist ein Glücksfall, nicht nur für die IHK-Organisation, sondern für die gesamte Wirtschaft in der TechnologieRegion Karlsruhe. Ich habe großen Respekt vor seiner Leistung und vor dem, was er für unsere Mitgliedsbetriebe erreicht hat. Sein Wirken ist für uns Motivation für die nächsten Jahre.“
Karlsruhe, 28.01.2025