Gamechanger für die Wirtschaft

Die sogenannte generative künstliche Intelligenz ist in der Lage, Massen von Daten in Sekundenschnelle auszuwerten und neue Inhalte wie Text, Bilder, Ton oder auch Programmiercode selbstständig zu kreieren. Dabei lernen die Algorithmen der künstlichen Intelligenz mit jeder Anwendung hinzu und können die Qualität der Ergebnisse mit zunehmender Datenbasis kontinuierlich verbessern.
Doch es offenbaren sich auch Schattenseiten der KI. Unlängst haben KI-Expertinnen und Experten vor den Risiken künstlicher Intelligenz für die Menschheit gewarnt. Ist also mit ChatGPT & Co die Büchse der Pandora geöffnet worden? Mitnichten. Viel mehr eröffnen sich durch KI enorme Chancen, gerade in der Wirtschaft. Die Einsatzmöglichkeiten von generativer künstlicher Intelligenz sind mannigfaltig und unbegrenzt. In der Industrie und im Dienstleistungssektor kann sie zum Gamechanger werden, da Daten in einem nie dagewesenen Tempo sortiert und analysiert werden und Fehler in der Auswertung „on the fly“ behoben werden können. Prozesse werden beschleunigt und in Folge die Effizienz und Profitabilität der jeweiligen Unternehmen gesteigert.
Ein Beispiel gefällig? Die ILI.DIGITAL AG hat für die Volksbank pur eG aus Karlsruhe einen KI-gestützten CO2-Fußabdruck-Rechner entwickelt. Firmenkunden von Volksbanken können mit dem „gecco2“ getauften Rechner ihren vollständigen „Corporate Carbon Footprint“, aufgeschlüsselt nach direkten und indirekten Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, ermitteln. Die Firmen müssen nichts anderes dafür tun, als ihre betriebswirtschaftlichen Daten bei gecco2 hochzuladen. gecco2 wertet diese Daten aus und berechnet dann in maximal zwei Minuten die CO2-Emissionen in einem Jahr. Mit gecco2 hat die Volksbank pur eG einen erheblichen Mehrwert für Firmen geschaffen, die aufgrund des Megatrends Nachhaltigkeit und der damit verbundenen Transparenzanforderungen ihren CO2-Fußabdruck berechnen müssen oder wollen.

Angebotsprozess kann massiv beschleunigt werden

Aktuell arbeiten unsere Programmierer daran, im Bereich der Automobilzulieferer mit Hilfe der Algorithmen neue Produktspezifikationen eines Kunden mit dem bestehenden Warensortiment abzugleichen und den Anpassungsaufwand zu spezifizieren. So kann der gesamte Angebotsprozess massiv beschleunigt werden und ein günstiges und maßgeschneidertes Angebot in kürzester Zeit erstellt werden. Die hohe Nachfrage durch Kunden aus verschiedenen Branchen nach KI-bezogenen Dienstleistungen hat dazu geführt, dass wir unser Projektteam, das für künstliche Intelligenz verantwortlich ist, deutlich erweitert haben. Am Technologiestandort Karlsruhe, der auch eine hohe Kompetenz im Bereich der KI aufweist, gehören wir damit zu den Vorreitern für KI-basierte Dienstleistungen.
Führungskräfte aus der Wirtschaft sollten die Chancen sehen, wenn es um den Einsatz von generativer künstlicher Intelligenz in ihrem Anwendungsbereich geht. Letztendlich sollten die Kundenbedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Jetzt ist kreatives „Out of the Box“-Denken gefragt, das erkennt, wo KI-Anwendungen maßgeblich spezifischen Fortschritt in einer Industrie oder einem Unternehmen generieren können. Wenn in Zusammenspiel mit KI-Experten diese Ansatzpunkte gefunden sind, kann in kurzer Zeit eine Digitalisierungsstrategie unter Einsatz von generativer KI erfolgreich entwickelt und implementiert werden.
Gastautor: Dr. Serhan Ili, Gründer und CEO der ILI.DIGITAL AG, Karlsruhe