Armenischer Botschafter zu Gast in der IHK

Bedeutende Rolle bei Produktion und Ausbau von grünem Wasserstoff

Als langjährige Länderschwerpunktkammer für Armenien im deutschen IHK-Netzwerk hat die IHK Karlsruhe den armenischen Botschafter im Haus der Wirtschaft empfangen.
Viktor Yengibaryan, der zeitweise in Deutschland studiert und gearbeitet hat, ist seit dem  5. November 2021 Botschafter der Republik Armenien in der Bundes-republik Deutschland. IHK-Präsident Wolfgang Grenke empfing den Ehrengast mit den Worten: „Sie sind hier an der richtigen Stelle, um Zukunftstechnologien in der An-wendung kennenzulernen: Künstliche Intelligenz, autonomes Fahren, Robotik – viele der IHK-Mitgliedsunternehmen sind nicht nur weltweit vernetzt, sondern gelten als Marktführer in ihrem Bereich. Auch der für Ihr Land so wichtige IT-Sektor spielt in unserer Region eine wichtige und bedeutende Rolle, im größten IT-Netzwerk des Landes, dem CyberForum, sind über 1.000 IT-Unternehmen aus unserer Region aktiv.“ 
In der Vergangenheit sind bereits einige Delegationen aus Armenien aus dem Bereich IT nach Karlsruhe gereist. „Diese Potentiale gilt es zu nutzen und weiter auszubauen“, so Grenke. „Viele kleine und mittelständische Unternehmen haben eine Internationalisierungsstrategie und sind dankbar über verlässliche Kontakte in bislang unbekannte Märkte. Als Industrie- und Handelskammer bieten wir Ihnen deshalb gerne unsere Unterstützung für den weiteren Ausbau dieser Beziehungen an!“
Die Beziehungen zwischen Karlsruhe und Armenien sind eng. Der Gründer und Geschäftsführer der Karlsruher Cronimet Gruppe, Günter Pilarsky, ist armenischer Honorarkonsul in Deutschland und IHK-Außenwirtschaftsvorsitzender Robert W. Huber ist Wirtschaftsattaché der Republik Armenien und Vertreter der armenischen Industrie- und Handelskammer in Deutschland.  Das KIT hat mit der Universität in Yerewan eine Kooperation geschlossen. 
Botschafter Yengibaryan betonte, dass Technologie in Armenien eine große Rolle spielt aufgrund seiner zu den Anrainerstaaten isolierten Lage. Lediglich die Grenze nach Georgien sei offen, dem neben Armenien einzigen Demokratie in der Region. „Wir sind Partnerland des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, vor allem im Bereich Energie. Speziell bei der Produktion und dem Ausbau von grünem Wasserstoff hoffen wir, dass unser Land als Transitland eine bedeutende Rolle spielen wird. Wir sollten jetzt anfangen, die Zukunft zu gestalten“, so der Botschafter. 
Armenien ist flächenmäßig zwar ein kleines Land, aber sein Wirtschaftswachstum entwickelt sich seit Jahren sehr positiv. 2024 wird ein Wirtschaftswachstum von sieben Prozent erwartet. Investitionen werden in den Sektoren Straßenbau, Bildung, Gesundheit, Energie-, Wasser- und Landwirtschaft getätigt, aber der für unsere Region interessanteste Sektor ist der IT- Sektor, die am schnellsten wachsende Branche Armeniens. Der Umsatz stieg 2023 gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent auf 2,1 Milliarden US-Dollar. 
Yengibaryan nutzte die Gelegenheit, um eine Ausstellung armenischer Kunstwerke im IHK Haus der Wirtschaft  zu eröffnen, die noch bis zum 8. August diesen Jahres zu sehen sein wird.