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Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge: Was Unternehmen tun können

Die Zahl der Ukraine-Flüchtlinge beläuft sich nach UN-Angaben inzwischen auf insgesamt fast 3,2 Millionen. Die IHK und das Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zeigen wie Unternehmen und ihre Mitarbeitenden helfen können.
Die Menschen aus der Ukraine sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. sowohl vor Ort im Kriegsgebiet als auch bei ihrer Ankunft in Deutschland:

Geldspenden auf den Weg bringen

Geldspenden sind aktuell ein sehr wichtiges Mittel, denn es gibt bereits ein hohes Aufkommen an Sachspenden und anders als diese können Geldspenden in der aktuellen Lage flexibel und passgenau eingesetzt werden. Unternehmen haben die Möglichkeit ihre Spenden steuerlich abzusetzen, sofern die steuerbegünstigte Organisation einen Sitz in Deutschland hat. Beispielsweise trifft das auf die Organisationen Ärzte ohne Grenzen, Brot für die Welt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe, Malteser, UNICEF, UNO Flüchtlingshilfe oder Save the Children zu.
Das vom DIHK unterstützte Deutschen Zentralinstitut für Sozialfragen (DZI) hält eine Liste mit förderungswürdigen Hilfsorganisationen bereit und gibt Tipps zum sicheren Spenden zugunsten der Betroffenen des Krieges in der Ukraine.

Reisebusse für die Abholung von Flüchtlingen gesucht

Ein Kölner Unternehmen hat den Verein Helpbus e.V. gegründet und stellt Hilfsorganisationen Reisebusse für die Beförderung von Flüchtlingen zur Verfügung. Kooperationspartner, die weitere Busse zur Verfügung stellen können, werden gesucht.

Möglichkeiten zur Unterbringung bieten

Über Geldspenden hinaus kommt es auf die Hilfe direkt vor Ort an. Schon jetzt zeichnet sich ein hoher Bedarf an kurzfristigen Unterbringungsmöglichkeiten für ankommende ukrainische Geflüchtete ab. Unternehmen, die leerstehende Immobilien oder Betriebswohnungen kurz- oder längerfristig für Betroffene zur Verfügung stellen wollen, sollten sich direkt an Ihre zuständige Gemeinde wenden.
Zudem können Unternehmen Ihre Mitarbeitenden auf die Möglichkeit hinweisen, verfügbaren privaten Wohnraum zur Unterbringung bereitzustellen. Schnelle Hilfe bei der Vermittlung bieten beispielsweise das Elinor Network und die Organisation Zusammenleben Willkommen.

Sich vor Ort engagieren

Unternehmen können Mitarbeitende darüber hinaus auch zu ehrenamtlichem Engagement im Rahmen von Corporate Volunteering oder der Sammlung von Sachspenden ermutigen. Hierfür wenden sie sich am besten an zuständige Organisationen vor Ort, um zu klären, welche Sachgüter und Unterstützungsleistungen tatsächlich benötigt werden – beispielsweise Arbeitseinsätze bei Aufnahmeeinrichtungen, Spenden von Kleidung oder Spielzeug. Zentrale Ansprechpartner für Engagement im Privaten oder als Unternehmen sind der Verein UPJ sowie die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen. Eine gute Anlaufstelle für Geld- und Sachspenden sowie ehrenamtliches Engagement ist außerdem der Niedersächsische Flüchtlingsrat.

Mittelfristig Ausbildung und Beschäftigung bieten

Sollten Geflüchtete nicht kurzfristig wieder in ihre Heimat zurückkehren können oder wollen, leisten Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Integration, wenn sie Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze bieten. Bei der Einstellung von Geflüchteten gibt es eine Reihe an Formalitäten zu beachten. Ukrainische Staatsbürger dürfen mit einem biometrischen Reisepass für einen kurzzeitigen Aufenthalt (max. 90 Tage innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen) ohne Visum nach Deutschland reisen. Der visumsfreie Aufenthalt für Staatsangehörige der Ukraine kann um weitere 90 Tage verlängert werden. Das gilt auch für ukrainische Staatsangehörige, die sich visumsfrei oder mit Besuchsvisum aus privaten Gründen (z. B. Familienbesuchen) bereits in Deutschland befinden. Genauere Infos dazu liefert unter anderem das Netzwerk „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“.

Sich aktuell informieren

Das Land Niedersachsen hat ein Infoportal zur aktuellen Situation in der Ukraine mit weiterführenden Informationen eingerichtet. Dort werden die wichtigsten Informationen und Ansprechpartner für Fragen zur Einreise aus der Ukraine nach Deutschland / Niedersachsen zusammengestellt.
Außerdem gibt es eine Hotline der Landesaufnahmebehörde: Unter der Nummer
0511 – 7282 282
werden Fragen zu Hilfsangeboten, Aufenthaltsrecht, Unterbringung, Sozialleistungen, medizinische Versorgung beantwortet. Die Hotline ist Montag bis Donnerstag von 9.00 Uhr bis 15.30 Uhr und Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr erreichbar.
Darüber hinaus informiert die Website „Handbook for Germany“ aktuell zur Einreise und zum Aufenthalt für Menschen aus der Ukraine.

Aktion #WirtschaftHilft

Viele Unternehmen helfen bereits, indem sie Unterkünfte für Flüchtlinge bereitstellen, Transporte mit Hilfsgütern organisieren und vieles mehr. Wenn Sie Hilfsaktionen planen oder sich in anderer Form engagieren, teilen Sie dieses Engagement über die sozialen Medien unter den Hashtags #WirtschaftHilft und #UnternehmenVerantwortung, um mehr Reichweite für die Unterstützung Ihrer Aktionen zu gewinnen und um andere zum Mithelfen zu motivieren.
Stand: 31.03.2022