Ausbildung

Adelante! holt spanische Fachkräfte – Unternehmen können Interesse bekunden

Das IHK-Projekt „Adelante!“, bei dem sich junge spanische Fachkräfte in Unternehmen aus dem Gebiet der IHK qualifizieren können, geht in die nächste Runde. Interessierte Unternehmen können sich noch bis zum 21. Januar bei der IHK melden.
In Anbetracht des sich zuspitzenden Fachkräftemangels ist das Projekt für Unternehmen aus vielen Branchen interessant. Fachkräfte aus dem EU-Ausland sichern aber nicht nur den Fachkräftebedarf. Qualifizierte Zuwanderinnen und Zuwanderer bringen spezifische Kenntnisse über Märkte, Länder und Sprachen mit und verfügen über interkulturelle Kompetenz. Und: Internationale Teams sind ein Gewinn für jedes Unternehmen.
Seit dem Start des IHK-Projekts Adelante! 2013 sind mehr als 500 junge Spanierinnen und Spanier zur Ausbildung oder einer betrieblichen Anpassungsqualifizierung (AQ) und späteren Beschäftigung in die Region der IHK Hannover gekommen. Von diesen Teilnehmenden sind 86 Prozent als Fachkraft in ihrem Beruf tätig. 78 Prozent sind in Niedersachsen geblieben, 22 Prozent arbeiten oder studieren in Spanien oder einem anderen Land. Somit stimmt die Prognose, dass für ein Großteil aller Beteiligten eine „Win-Win-Situation“ eingetroffen ist.
2021 konnte das gute Ergebnis des Vorjahres nochmal verbessert werden: Von den 101 Teilnehmenden, die ihre betriebliche Qualifizierung abgeschlossen haben, sind 89 von ihren Unternehmen als Facharbeiter übernommen worden. Das entspricht einer Quote von 88 Prozent.
Über die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Alle spanischen Projektteilnehmer verfügen bereits über einen spanischen Berufsabschluss und müssen für die volle Anerkennung ihrer Abschlüsse in Deutschland noch eine zwölf Monate andauernde betriebliche Qualifizierung im Unternehmen absolvieren. Nach diesem Jahr erhalten die Teilnehmer einen Bescheid, der die volle Gleichwertigkeit mit einem deutschen Berufsabschluss dokumentiert. Dann stehen sie den Unternehmen als gleichwertige Fachkraft zur Verfügung. Alle haben zuvor einen Deutschkurs besucht und kommen mit erweiterten Deutschkenntnissen (Sprachniveau B1).
Projektfinanzierung
Zur Finanzierung des Anwerbungs- und Auswahlverfahrens, inkl. des Deutschsprachkurses in Spanien stehen Mittel aus dem EU-Programm „Your first Eures Job“ der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV) zur Verfügung. Auch die Kosten für die Anreise nach Deutschland werden über das Programm finanziert und sind somit für die Unternehmen kostenlos.
Das Land Niedersachsen übernehmen zusätzlich die Kosten für den weiterführenden Deutschsprachkurs und die pädagogische Betreuung an den Projektstandorten durch Muttersprachler. Dazu wurde das Förderprogramm „Qualifizierung & Arbeit“ im Rahmen der Fachkräfteinitiative des Landes herangezogen. Für die Kosten des Anerkennungsverfahrens wird ein Anerkennungszuschuss der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit herangezogen.
Für das Praktikum in Deutschland und der ggf. danach anschließenden Anpassungsqualifizierung (AQ) ist vorgesehen, dass die Unternehmen eine monatliche Vergütung in einer Höhe von mindestens 1.350 €/mtl. (Brutto) für den Lebensunterhalt an die Teilnehmer/-innen auszahlen. Hinzu kommt eine Projektpauschale von 100,00 €/mtl.. Das ist der notwendige Eigenanteil, den die Unternehmen im Rahmen des Förderprogramms „Qualifizierung & Arbeit“ des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums an den Projektträger zu entrichten haben.
Interesse geweckt?
Unternehmen aus den Regionen der Fachkräftebündnis Leine-Weser, Nordwest und Südniedersachsen, die Interesse an einer Teilnahme am Durchgang Adelante! 5.0 haben, können ihren Bedarf an Fachkräften über den Antwortbogen (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 66 KB) noch bis zum 21. Januar 2022 an die IHK melden. Mit Hilfe von Stellen- und Unternehmensbeschreibung wird der spanische Kooperationspartner geeignete Bewerberinnen und Bewerber für die deutschen Angebote ermitteln.
Alle weiteren Informationen zum Fachkräfteprojekt und den Antwortbogen zur Bedarfsmeldung: https://www.hannover.ihk.de/adelante
Stand: 14.01.2022