Außenwirtschaft
Rasant gestiegene Energiepreise und Frachtraten, weiterhin gestörte Lieferketten: Zahlreiche Unternehmen hatten im Jahr 2022 stark unter den Folgen des Ukraine-Kriegs und der Pandemie zu leiden. Mit der Gründung einer Russland-Ukraine-Taskforce hat die Kammer eine zentrale Stelle geschaffen, die der Wirtschaft Beratungsangebote zu aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg und den EU-Sanktionen zur Verfügung stellt, den Austausch mit der Politik sucht und humanitäre Hilfsangebote koordiniert. Auch zur Energiekrise und ihren Folgen für Unternehmen fanden zahlreiche Gespräche mit der Politik statt. Außerdem haben wir ein Konzept für den besseren Rechtsschutz von Unternehmen entwickelt, die im Afrika-Geschäft tätig sind.
Russland-Ukraine-Krieg
Taskforce Russland-Ukraine
Gleich nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar haben wir eine Russland-Ukraine-Taskforce gegründet. In regelmäßigen Treffen tauscht sich diese zu den wichtigsten Themen aus, etwa zu den aktuellen Sanktionen, dem Beratungsbedarf der Kammermitglieder, Hilfsangeboten der Hamburger Wirtschaft für die Ukraine und für Schutzsuchende sowie Positionierungen gegenüber der Politik. Zudem koordiniert sie entsprechende Maßnahmen. Alle wichtigen Infos werden zentral über die Info-Seite für Unternehmen veröffentlicht. Zusätzlich wurde eine Hotline (040 361 38 5000) sowie ein Postfach eingerichtet (krise@hk24.de).
Energie-Blitzumfrage
Im August 2022 haben wir eine repräsentative Blitzumfrage zur Frage durchgeführt, welche Folgen die Hamburger Wirtschaft von der Entwicklung auf den Energiemärkten erwartet. Das Echo war groß: Innerhalb von 48 Stunden gab es 2469 Rückmeldungen. Die Ergebnisse der Umfrage haben wir in einer Pressekonferenz mit großer medialer Wirkung veröffentlicht. Zudem haben wir sie an die Politik herangetragen und sind mit dem Ersten Bürgermeister in den Dialog getreten.
Gespräche mit energieintensiven Unternehmen (Hamburger Dialog)
Auf Einladung des Ersten
Bürgermeisters kamen Mitte November verschiedenste Vertreterinnen und Vertreter der Hamburger Stadtgesellschaft zusammen, um über die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges und die wirtschaftlichen Unterstützungsmaßnahmen von Bund und Ländern zu diskutieren. Dabei ging es insbesondere um den Gas- und Strompreisdeckel und eine differenziertere Betrachtung seiner praktischen Ausgestaltung für verschiedene Branchen und Unternehmen.
© Hamburger Senat
Energiepartnerschaft mit den VAE: Wasserstoff-Wertschöpfungskette
Wasserstoff als Energieträger: Im Rahmen der Energiepartnerschaft der Bundesrepublik mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) wurde im Oktober 2022 ein erster Testcargo aus den VAE an Aurubis übergeben. Damit „wurde heute die erste vollständige Wasserstoff-Wertschöpfungskette zwischen dem Nahen Osten und Westeuropa vollendet“, kommentierte Hauptgeschäftsführer Dr. Malte Heyne in Anwesenheit von Vizekanzler Robert Habeck und Dr. Sultan Ahmed Al Jaber, VAE-Klimabeauftragter und Minister für Industrie und Hochtechnologie. „Besonders freut uns, dass dieses Projekt aus einem unter anderem von der Handelskammer und der Hamburger Wirtschaftsbehörde organisiertem runden Tisch im vergangenen Jahr hervorgegangen ist.“
Besuche der Botschafter:innen
Im Zuge seiner Deutschlandreise nach Berlin und Hamburg hat sich der bulgarische Staatspräsident Rumen Radev mit Vertretern der Hamburger Wirtschaft ausgetauscht. Themen waren dabei vor allem die angespannte Energieversorgung im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und die künftige Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Bulgarien beim Ausbau Erneuerbarer Energien, insbesondere Wasserstoff.
Weitere Besuche sehen Sie in der Bildergalerie:
Bulgariens Staatspräsident Radev zu Gast in der Handelskammer: Im Zuge seiner Deutschlandreise nach Berlin und Hamburg hat sich der bulgarische Staatspräsident Rumen Radev mit Vertretern der Hamburger Wirtschaft ausgetauscht. Themen waren dabei vor allem die angespannte Energieversorgung im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und die künftige Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Bulgarien beim Ausbau Erneuerbarer Energien, vordringlich Wasserstoff. Hier beim Eintrag ins Gästebuch der Handelskammer zusammen mit Präses Prof. Aust (rechts) und Stabsbereichsleiter Philip Koch.
© HK Hamburg/Theis
Pakistanischer Botschafter zu Besuch in der Handelskammer: Bei einer Veranstaltung zum Thema "Chancen zur Diversifizierung: Ein neuer Blick auf (un)bekannte Märkte" hatten sich in der Handelskammer Hamburger Unternehmen und Experten aus der Wirtschaft zu aktuellen Rahmenbedingungen in Pakistan ausgetauscht. Die islamische Republik gehört zu den asiatischen Ländern mit den größten Wachstumspotenzialen. Für deutsche Unternehmen lohnt ein Blick auf die Chancen, die das Land bietet.
Von l.n.r.: Amna Naeem (Wirtschaftsattachée der Botschaft Pakistan), Dr. Doris Hillger (HK Hamburg), Senator Dr. Andreas Dressel, Christian Koopmann (Honorarkonsul von Pakistan in Hamburg und Mitglied des Plenums), Dr. Malte Heyne (Hauptgeschäftsführer der HK Hamburg).
© HK Hamburg/Theis
Besuch aus Lesotho: I.E. Barbara Masupha, Botschafterin des Königreiches Lesotho, trägt sich ins Goldene Buch der Handelskammer ein. Anschließend ging es im Gespräch mit Hauptgeschäftsführer Dr. Malte Heyne u.a. um partnerschaftliche Zusammenarbeit des südlichen Afrikas mit Hamburg und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine.
Viva México! Marktchancen erklärte uns hautnah (alternativ aus erster Hand) Francisco Quiroga, Botschafter von Mexiko (hier in der Mitte des Bildes links neben Hauptgeschäftsführer Dr. Malte Heyne), im Rahmen unseres Round Table Mexiko. Mexiko punktet u.a. mit seiner starken Industriebasis und seiner Nähe zu den USA. Aufgrund von gestörten Lieferketten verlagern Unternehmen zunehmend ihre Produktion von Asien nach Mexiko – auch eine Option für Hamburger Unternehmen?
© HK Hamburg/Theis
Besuch aus der SADC-Region: Mehrere Botschafter:innen der SADC-Region waren zu Gast bei der Sitzung des „Arbeitskreis Afrika“. Auf der Tagesordnung standen u.a. der Austausch über die wirtschaftlichen Stärken der Region und Investitionsbedenken. Gerade für KMUs, die einen Großteil der deutschen Wirtschaft ausmachen, ist Planungssicherheit wichtig, wenn sie den Schritt nach Afrika wagen. Dazu gehören verlässliche Kooperationspartner und stabile wirtschaftliche Rahmenbedingungen.
© HK Hamburg/Theis
Deutsch-Tadschikisches Business Forum und Eintragung in das Goldene Buch der Handelskammer: Zentralasien nimmt als Markt und Standort auch für Hamburger Firmen an Bedeutung zu – anders kann man das große Interesse am Deutsch-Tadschikischen Businessforum in der Handelskammer nicht deuten. Der rege Austausch der anwesenden Firmenvertreterinnen und -vertreter mit einer hochrangigen Delegation unter Leitung des tadschikischen Vizepremierministers Davlatali Said fand seinen Abschluss in der Unterzeichnung von Kooperationsvereinbarungen mit einem Volumen von über 300 Millionen Euro.
In der Mitte am Tisch: Davlatali Said (Vizepremierminster der Republik Tadschikistan). Von l.n.r.: Philip Koch, Dr. Doris Hillger (beide HK Hamburg), Mirko Nowak (Vorsitzender AK Osteuropa), S.E. Imomudin Sattorov (Botschafter), Sherali Kabir (Minister für Industrie und neue Technologien), Kourosh Purkian (Honorarkonsul für Tadschikistan in Hamburg).
Usbekischer Botschafter zu Gast: Der usbekischen Botschafter, S. E. Nabijon Kasimov, hat sich in das Goldene Buch der Handelskammer eingetragen. Im Anschluss an den Austausch mit Hauptgeschäftsführer Malte Heyne nahm der Botschafter an der Sitzung des Arbeitskreises Osteuropa teil. Thema waren die Entwicklungen und Potenziale für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Usbekistan.
Von l.n.r.: Dr. Malte Heyne (Hauptgeschäftsführer der HK Hamburg), S. E. Nabijon Kasimov, (Botschafter Usbekistan), Mirko Nowak (Vorsitzender AK Osteuropa), Dr. Doris HIllger (HK Hamburg)..
© HK Hamburg/Theis
Antrittsbesuch von Generalkonsul Chue: Nach drei Jahren im Amt hat USA Generalkonsul Darion Akins im Juli Deutschland verlassen. Präses Norbert Aust und Hauptgeschäftsführer Dr. Malte Heyne hatten seinen Nachfolger Jason Chue in der Handelskammer begrüßt. Gesprochen wurde dabei unter anderem über das Verhältnis der USA und Deutschlands zueinander, die wirtschaftlichen Beziehungen sowie über die Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Chicago. Im Bild zu sehen: Dr. Doris Hillger, Leiterin Außenwirtschaft, Norbert Aust, Jason Chue, Dr. Malte Heyne.
© HK Hamburg/Theis
Unabhängigkeitstag der Ukraine: Die Ukraine feierte den 31. Jahrestag der Wiederherstellung der Unabhängigkeit. Gleichzeitig dauert der Krieg seit dem 24. Februar an. Handelskammer-Präses Professor Norbert Aust und Adrian Ulrich waren bei der Gedenkfeier des Generalkonsulats der Ukraine in Hamburg in der St. Michaelis Kirche dabei. Die Hamburger Wirtschaft steht nach wie vor fest und solidarisch an der Seite der Ukraine. Nach wie vor zählt jede Spende - von Unternehmen und Privatpersonen.
© HK Hamburg/Theis
Standpunkte
Europäisches Lieferkettengesetz
Im Rahmen der Federführung Außenwirtschaft der Handelskammer Hamburg in der IHK Nord wurde eine norddeutsche Positionierung zum europäischen Lieferkettengesetz erarbeitet und Mitgliedern des Europäischen Parlamentes vorgestellt.
Rechtsschutz im Afrika-Geschäft
Die Handelskammer hat 2022 ein Konzept zum Aufbau eines mit ihr kooperierenden Netzwerks afrikanischer Schiedsgerichtsinstitutionen entwickelt, die nach internationalen Standards verfahren. Das Ziel ist es, neue Optionen für den Rechtsschutz hamburgischer Unternehmen im Afrika-Geschäft zu schaffen. In einer grundlegenden Studie wurden Schiedsgerichtszentren in Ägypten, Südafrika, Ruanda, Kenia und Mauritius als potenzielle Partner identifiziert. Diese sind stark an einer Zusammenarbeit mit der Kammer interessiert.