IT-Wirtschaft

Branchenüberblick

Branchenbeschreibung

Rund 44 Prozent aller in Hamburg tätigen IT-Unternehmen sind den IT-Dienstleistungen zuzuordnen, weitere rund 35 Prozent der Softwareentwicklung. Daneben ist der IT-Wirtschaftsstandort Hamburg von einer Vielzahl an Freiberuflern sowie IT-Fachkräften geprägt, die in IT-Abteilungen von Unternehmen anderer Branchen arbeiten.
Quer durch die verschiedenen Segmente der Branche ist Hamburg Standort, Deutschlandzentrale oder bedeutender Sitz einiger namhafter IT-Unternehmen. Gleichzeitig ist der Standort durch einen großen Anteil kleiner und mittelständischer Unternehmen geprägt. Ein aktives Start-up-Geschehen mit einer hohen Gründungsintensität und im Branchenvergleich überdurchschnittlichen Quoten von Unternehmen, die sich mittelfristig am Markt behaupten können, sowie eine hohe Grundzufriedenheit mit den Rahmenbedingungen komplettiert das Bild eines dynamischen IT-Standorts Hamburg.

Volkswirtschaftliche Daten

Kenngrößen der IT-Branche Daten
Zahl der Unternehmen
10.442
- Telekommunikation
286
- Herstellung von Datenverarbeitungs- Telekommunikationsgeräten
63
- IT-Services und Beratung
4580
- Softwareentwicklung und –gestaltung
3972
- Datenverarbeitungsdienste und Webhosting 1516
- Verlegen von Software und Games
38
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 41.381*
Quellen: Berechnungen der Handelskammer Hamburg (Stand 01/2022); *Statistikamt Nord (Stand 06/2017).

Aktuelles Klima in der Medien- und IT-Branche

Der errechnete Geschäftsklimaindikator für die Hamburger Wirtschaft und die jeweiligen Branchen ergibt sich aus den Beurteilungen zur aktuellen Lage und der zukünftigen Entwicklung. Die daraus resultierenden Werte liegen zwischen 0 und 200 Indexpunkten. Weitere Ergebnisse des Hamburger Konjunkturbarometers finden Sie hier.
Mit dem Konjunkturbarometer zeichnet unsere Handelskammer vierteljährlich die Entwicklung von Konjunkturindikatoren einzelner Branchen auf. Die Stimmung in der gesamtem Hamburger Wirtschaft und damit auch der IT-Branche ist deutlich gedämpfter als noch im 4. Quartal 2021. 19,9 Punkte hat der Geschäftsklimaindex der Branche in Vergleich zum vorherigen Quartal eingebüßt. Damit liegt der Wert etwa gleich auf mit dem der Gesamtwirtschaft.

Wie digital ist die deutsche Wirtschaft?

Eine bundesweite Umfrage der IHK-Organisation, an der sich zum Ende des Jahres 2022 insgesamt 4.073 Unternehmen beteiligt haben (56 davon aus Hamburg) zeigt, dass deutsche Unternehmen ihren eigenen Digitalisierungsgrad nur als befriedigend einschätzen. Auf einer Notenskala von 1 (voll entwickelt) bis 6 (wenig entwickelt) kommen die befragten Unternehmen in Deutschland wie in Hamburg auf eine Durchschnittsnote von 2,9, wie auch im Vorjahr.
Digitaler Vorreiter ist – wie bereits bei der Vorumfrage - die Branche Information und Kommunikation (Durchschnittsnote 2,2). Hier stufen sich 75 Prozent der Betriebe als voll oder nahezu voll digitalisiert ein.
Größte Herausforderung bei den Unternehmen sind Zeitmangeln, Kosten & Aufwand sowie die Komplexität bei der Umstellung der vorhandenen Prozesse und Systeme. Der Mangel an IT-Fachkräften, komplexe regulatorische Anforderungen, eine mangelnde digitale Verwaltung und Sicherheitsrisiken erschweren die Umsetzung.
Dabei sind sich die Unternehmen des Potenzials der Digitalisierung durchaus bewusst. Sie nutzen digitale Technologien vor allem als Treiber für Flexibilisierung und Effizienz – nicht zuletzt, um aktuelle Herausforderungen wie steigende Preise oder Fachkräftemangel bewältigen zu können. Größere strategische Schritte müssen derzeit jedoch hintenanstehen.
Eine Sonderauswertung zeigt zudem, dass sich Unternehmen bei Thema IT-Sicherheit nicht ausreichend unterstützt fühlen. Die meisten Unternehmen haben mit technischen Cybersicherheitsmaßnahmen vorgesorgt und sichern ihre Daten beispielsweise mittels Backups (91 Prozent). In der Regel spielen die Betriebe auch turnusmäßig IT-Sicherheitsupdates ein (74 Prozent). Doch gerade bei den kleinsten Unternehmen besteht weiterer Aufklärungs- und Umsetzungsbedarf: Nur knapp zwei Drittel der Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitenden nehmen laufend Sicherheits-Updates vor. Vor allem bei organisatorischen Maßnahmen zur Sensibilisierung der Belegschaft gibt es noch Luft nach oben. Lediglich 46 Prozent geben an, ihre Mitarbeitenden regelmäßig zu Sicherheitsthemen zu schulen.
Die kompletten Umfrageergebnisse gibt es hier zum Download.

Fachkräftesituation in der IT-Branche

Die Beschäftigung in den IT-Berufe ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Sie verzeichnen deutschlandweit mit 41,0 Prozent das zweitstärkste Beschäftigungswachstum aller Berufshauptgruppen seit 2013 (+ 248.651). Im Jahresdurchschnitt 2020 arbeiteten damit ca. 854.000 Beschäftigte in den IT-Berufen. Im Zuge des digitalen Wandels und der verstärkten Nutzung von digitalen Formaten während der Corona-Pandemie ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach IT-Kompetenzen in den Unternehmen eher noch zunehmen wird. Seit 2016 übersteigt jedoch die Zahl der offenen Stellen die der Arbeitslosen. So konnten zwischen Juli 2020 und Juni 2021 13.900 Stellen nicht besetzt werden.
Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) hat kürzlich mit einer Kurzstudie aktuelle Zahlen zur Fachkräftesituation in der IT-Branche herausgegeben. Lesen Sie hier die Ergebnisse.

Literaturtipps für die IT-Branche

Die Commerzbibliothek in der Handelskammer Hamburg ist öffentlich zugänglich und verfügt über einen großen Bestand an Büchern und Zeitschriften, auch aus dem Bereich IT. Überdies erhalten Sie als Mitglied der Handelskammer von zu Hause einen Online-Zugang zu zahlreichen elektronischen Datenbanken, wie z.B. Statista.
Für Handelskammermitglieder ist der Leserausweis kostenlos. Jetzt beantragen!
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Signatur: 2016/938 Regal A