Konjunktur kommt weiterhin nicht in Schwung
Angesichts der anhaltenden Seitwärtsbewegung lässt sich auch in diesem Quartal noch keine Richtung für die konjunkturelle Entwicklung in den kommenden Monaten ablesen. Die Stagnation dauert an und auch die Spreizung zwischen aktueller Lagebewertung und den Erwartungen der Unternehmen bleibt bestehen. Bei den meisten Unternehmen herrscht nach wie vor Unsicherheit über die weiteren Entwicklungen, so dass neue konjunkturelle Impulse eigenständig kaum entstehen können.
Die Unsicherheit wird befeuert von weiterhin hohen und auch steigenden Kosten, z. B. für Energie oder Arbeit. Diese belasten Gewinne, machen Preiserhöhungen nötig und dämpfen so vielfach die Kundennachfrage. Die Inflation der letzten Jahre mag sich nicht mehr in hohen Steigerungsraten zeigen; von den Unternehmen und Verbrauchern verdaut ist sie indes noch lange nicht.
Industrie: Abwärtstrend verfestigt
Das Geschäftsklima ist mit -3,5 Punkten nach den stetigen Verschlechterungen der letzten Quartale wieder unterhalb der Nulllinie. Weiterhin sind Auftragssorgen für die Eintrübungen der Lage verantwortlich. Besonders die Auftragseingänge aus dem Inland bleiben schwach – die Auslandsaufträge hellen dagegen leicht auf. Die Geschäftserwartungen verschlechtern sich im Vergleich zum Vorquartal etwas und liegen wieder auf Vorjahresniveau.
Baugewerbe: Hoffen auf Stabilisierung
Das Geschäftsklima trübt im aktuellen Quartal saisonüblich ein und liegt mit 2,0 Punkten auf dem Niveau des Vorjahres. Die Bauunternehmen melden zwar weiterhin Gewinn-, Umsatz- und Auftragsrückgänge im abgelaufenen Quartal, allerdings sind sie weniger stark ausgeprägt als im Vorquartal. Die Geschäftserwartungen sind weiterhin pessimistisch auf dem Niveau des Vorjahresquartals.
Dienstleistungsgewerbe: Zurück in der Spur
Die Korrektur der letzten beiden Quartal scheint bei den Dienstleistern vorerst beendet. Die Sorgen über steigende Arbeitskosten hatten hier zuletzt die Stimmung getrübt. Die Schwäche setzt sich aktuell nicht fort und das Geschäftsklima steigt wieder leicht auf 10,6 Punkte an. Augenscheinlich ist die Dienstleistungswirtschaft robust genug, um die Belastungen zu verkraften. Die Beschäftigungs- und Investitionsabsichten hellen wieder auf.
Handel: Lage verbessert – Skepsis bleibt
Der Handel war von den Inflationswirkungen besonders betroffen und leidet im Bereich des Großhandels auch stark unter der Auftragsflaute im produzierenden Gewerbe. Der rasante Abwärtstrend konnte aber im Vorquartal erst einmal gestoppt werden. Das Geschäftsklima bleibt mit ‑17,8 Punkten auf seinem negativen Niveau. Die Geschäftserwartungen sind mehrheitlich pessimistisch.
Verkehr: Tunnelende in Sicht
Hier gibt es im aktuellen Quartal erneut eine leichte Aufhellung. Das Geschäftsklima steigt auf 2,4 Punkte an und liegt nun leicht oberhalb der Nulllinie und deutlich über dem Wert im Vorjahresquartal. Die Geschäftslage ist verbessert. Der Saldo der Auftragseingänge und des Gesamtumsatzes steigt auf ein neutrales Niveau und signalisiert somit eine stabile Entwicklung. Die Beruhigung in wichtigen Kundenbranchen wirkt sich auch hier aus. Angesichts der steigenden Kosten bleibt aber die Gewinnlage angespannt.