Hochwasserkonferenz

Region sucht Schulterschluss zum gemeinsamen Hochwasserschutz

Welche Lehren zieht die Region aus der Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021? Wie sollte der Hochwasserschutz künftig organisiert sein? Wie können zukünftige Unwetter besser bewältigt werden? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt der ersten regionalen Hochwasserkonferenz in der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) am 29. August 2023. SIHK-Hauptgeschäftsführer Ralf Geruschkat begrüßte dazu mehr als 100 hochrangige Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung.
Zu Beginn der Konferenz berichteten Unternehmerinnen und Unternehmer eindrucksvoll von ihren Erfahrungen und Erlebnissen vom Sommer 2021. Britta Hölper (Möhling GmbH & Co. KG, Altena), Sam Figge (inova GmbH, Wetter) und Marcus Fix (DM-Stahl GmbH, Hagen) führten den Anwesenden vor Augen, mit welcher Zerstörungswut das Wasser im Juli 2021 in ihre Unternehmen eingedrungen ist und welche katastrophalen Schäden es angerichtet hat. Eindrücklich warnten sie vor einer „Hochwasser-Demenz“, also dass die Bedeutung des Hochwasserschutzes mit der Zeit nicht in Vergessenheit geraten darf.
Landrat Olaf Schade (Ennepe-Ruhr-Kreis), Oberbürgermeister Erik O. Schulz (Stadt Hagen) und Landrat Marco Voge (Märkischer Kreis) verdeutlichten, dass in den Städten und Kreisen nach dem Jahrhunderthochwasser an vielen Stellen Verbesserungen herbeigeführt werden konnten und alle Beteiligten noch enger zusammenarbeiteten.
Um weitere Möglichkeiten der regionalen Zusammenarbeit ging es Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands, und Dr. Peter Queitsch, Geschäftsführer der Kommunal Agentur NRW.
Ministerialrat a. D. Wolf-Dieter Dallhammer und der damalige Sonderbeauftragte für den Wiederaufbau in NRW, Dr. Fritz Jaeckel, berichteten von ihren Erfahrungen in Sachsen und NRW. Nicht zuletzt dank einer umfassenden Vereinheitlichung und Koordinierung der Zuständigkeiten in Sachsen konnte erreicht werden, dass das Elbehochwasser von 2013 ungleich weniger Schaden angerichtet hat als das von 2002.
Einen 100-prozentigen Hochwasserschutz werde es auch in Zukunft nicht geben, betonte Geruschkat abschließend.
„Ich würde mich dennoch freuen, wenn aus dieser Veranstaltung heraus der Impuls gegeben werden konnte, die regionale Zusammenarbeit in Sachen Management von Starkregenereignissen institutionell weiterzuentwickeln“, so Dr. Ralf Geruschkat, SIHK-Hauptgeschäftsführer.
Die Positionen der Wirtschaft fasst eine Resolution der SIHK-Vollversammlung zusammen.
29.08.2023