Gut vernetzter Wirtschaftsstandort Ostthüringen
IHK-Mitgliederumfrage zeigt: Empfehlenswerter Standort mit Handlungsbedarf
Der Wirtschaftsstandort Ostthüringen punktet vor allem mit guter Vernetzung und Lebensqualität. Das zeigt die aktuelle Standortumfrage 2023 der IHK Ostthüringen zu Gera, an der sich 1.300 Unternehmen der Region beteiligt haben. Laut Umfrage würden fast zwei Drittel der Firmenchefs ihren Standort weiterempfehlen. Dennoch wird Handlungsbedarf deutlich, um künftig im Wettbewerb mit anderen Regionen bestehen zu können.
Wo liegen unsere regionalen Stärken und wie lassen sich diese bewahren? Welche Veränderungen sind notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit Ostthüringens zu erhalten und auszubauen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Umfrage. 50 Standortfaktoren in sechs Kategorien bewerteten die IHK-Mitgliedsunternehmen dazu nach Wichtigkeit und Zufriedenheit. Es war die fünfte Umfrage der Ostthüringer IHK zum Wirtschaftsstandort seit 2005.
„Die gute Nachricht ist: Ostthüringen ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort. An der grundsätzlichen Zufriedenheit der Unternehmen hat sich während der turbulenten und für die Wirtschaft herausfordernden letzten Jahre nichts geändert“, fasst Almut Weinert, Bereichsleiterin Wirtschaft und Technologie der IHK die Umfrageergebnisse zusammen. Fast zwei Drittel der Unternehmen sagen: „Ja - den Standort Ostthüringen würde ich weiterempfehlen“. Das stimme optimistisch. Für den stärksten Standortvorteil sorgen die Unternehmen selbst: Die gute Vernetzung in der Region. Die Zusammenarbeit mit Kunden, Lieferanten, Forschungseinrichtungen und Wettbewerbern erhalten gute Noten. Regionale Stärken sind auch die Straßenanbindung und die Stabilität der Energieversorgung. In Sachen Lebensqualität werden Natur und Umwelt gelobt, es gibt ausreichend Einkaufsmöglichkeiten. Kinderbetreuungsplätze für junge Familien sind vielerorts (noch) keine Mangelware.
„Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass an vielen Stellen dringender Handlungsbedarf besteht“, sagt Almut Weinert mit Blick auf die Zahlen und die Unternehmermeinungen zu den einzelnen Standortfaktoren. „Neben der hohen Unzufriedenheit mit einer als wirtschaftsfeindlich erlebten Bundes- und Europapolitik mit immer mehr Bürokratie und Einschränkungen, werden auch wichtige regionale Faktoren kritisch bewertet.“ Insbesondere betrifft das den Digitalisierungsgrad der öffentlichen Verwaltung, die Höhe der Energiekosten und Gewerbe- und Grundsteuer, die Dauer von Verwaltungsverfahren und flächendeckende Verfügbarkeit von schnellem Internet.
„Dieses Umfrageergebnis bestätigt unsere Forderungen nach vernünftiger Energiepolitik, wirksamen Bürokratieabbau und effektiven Verwaltungsstrukturen“, so Almut Weinert. Die IHK wolle nun gemeinsam mit den Unternehmern vor Ort in Regionalgesprächen mit den kommunalen Entscheidern die Stärken und Schwächen der einzelnen Regionen und konkrete Maßnahmen bei den größten Handlungsfeldern diskutieren.
Auch mit dem Blick auf das kommende Wahljahr werde die IHK die Ergebnisse und Schlussfolgerungen in parteiübergreifenden Politikgesprächen immer wieder mit Nachdruck aufgreifen. „Die Warnsignale und Forderungen sind nicht neu, erhalten aber immer mehr Brisanz, um den Wirtschaftsstandort Deutschland international wieder wettbewerbsfähig zu machen und die Unternehmen als wirtschaftliche Basis der Gesellschaft zu stärken.“
Auch mit dem Blick auf das kommende Wahljahr werde die IHK die Ergebnisse und Schlussfolgerungen in parteiübergreifenden Politikgesprächen immer wieder mit Nachdruck aufgreifen. „Die Warnsignale und Forderungen sind nicht neu, erhalten aber immer mehr Brisanz, um den Wirtschaftsstandort Deutschland international wieder wettbewerbsfähig zu machen und die Unternehmen als wirtschaftliche Basis der Gesellschaft zu stärken.“
IHK-Standortumfrage 2023 für Ostthüringen
ihk.de/gera/standortumfrage
ihk.de/gera/standortumfrage
06.12.2023; Sf