KOMOS: Mit Digitalisierung zukunftssicher aufstellen

Ein Laptop und ein Smartphone – mehr braucht man nicht im Büro, sagt sie. Aber eine Buchhaltung ohne Aktenschränke oder eine Werkzeugverwaltung ohne Papierkram? Davon musste und muss sie ihre Mitarbeiter erstmal überzeugen. Einen solch gravierenden Bruch mit traditionellen Arbeitsweisen hat sie selbst erlebt und durchlebt, als sie vor Jahren in ein Softwareunternehmen wechselte. Heute ist sie von den Vorteilen überzeugt. Als sie 2020 in die Geschäftsführung der KOMOS GmbH eintrat, stand für sie fest: „So wie es hier im Unternehmen üblich war, will ich nicht mehr arbeiten. Ich will meine Erfahrungen nutzen und neue Wege gehen.“ 

Mit dem ihr eigenen Optimismus und Schwung begann sie mit der Umsetzung. „Meine erste Frage war, was können die bereits vorhandenen Software-Tools leisten und welche Arbeitsschritte können damit effizienter erfolgen“, erinnert sie sich. „Die Kernkompetenzen von KOMOS liegen in der Beherrschung der Technologien Spritzguss, Stanzen, Drehen und Montagen. Die eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung ergänzt dieses Spektrum. Für unser Digitalisierungsprojekt haben wir deshalb sehr zeitig auf professionelle Hilfe und Expertenwissen gesetzt.“ Und fast noch wichtiger sei es gewesen, die Mitarbeiter aktiv einzubeziehen. Ihre Erfahrungen und Anforderungen an die betriebsinternen Prozesse fließen in die Umsetzung ein und sie können ihre Fragen jederzeit im direkten Dialog mit den externen Ansprechpartnern klären. Diese Offenheit schafft Kreativität. 

Der erste Schritt war die Digitalisierung der Rechnungs- und Büroabläufe, der nächste die Verwaltung der Werkzeug- sowie Mess- und Prüfmittel. Auch die Auftragsdaten für die Fertigung werden inzwischen per Software bis an die Maschine weitergegeben. „Überall dort, wo Prozesse wiederholt stattfinden, kann man digitalisieren“, sagt die Firmenchefin. Mittlerweile entwickeln die Mitarbeiter die Apps selbst weiter. 

Neben der optimalen Nutzung vorhandener Standard-Software ist die eigene KOMOS-App ein wichtiges Element der digitalen Unternehmensorganisation. „Sie gewährt einen Überblick über alle Prozesse, sorgt für den schnellen Zugriff auf alle wichtigen und vor allem aktuellen Informationen – ohne langwierige Telefonate oder E-Mail-Verkehr“, erläutert Antje Blumentritt. Die gut strukturierte Kachelübersicht sei übrigens auch von den Mitarbeitern ausgewählt worden. Somit stehe dem Ziel der Abschaffung der internen E-Mail-Kommunikation bis 2025 nichts mehr im Wege.  

„Wir haben nur noch drei aktive Drucker im Haus, konnten Kosten deutlich senken und ohne Aktenschränke sind auch die Büros nicht mehr vollgestellt“, freut sie sich über die positiven Effekte auf effizientere Abläufe und für das Arbeitsumfeld. „Auch die Mitarbeiter spüren deutliche Erleichterungen im Arbeitsalltag. Die Digitalisierung eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten zum Austausch und vor allem zur Nutzung von Informationen.“ Aber sie weiß auch: „Wir lernen täglich dazu.“ Im nächsten Schritt sei beabsichtigt, diesen Mehrwehrt den Kunden anzubieten. 

Ihr nächstes Projekt: Alle laufend anfallenden Daten miteinander zu integrieren und analysieren. Zum Beispiel für ein auf die Prozesse abgestimmtes Energiemanagement. Auch die Frage: „Wie können wir künstliche Intelligenz im Unternehmen einsetzen, um Prozesse zu optimieren und Abläufe schneller zu machen?“, treibt sie um. Denn eines steht für Antje Blumentritt fest: „Automatisierung und Digitalisierung ist ein wesentlicher Schwerpunkt, das Unternehmen zukunftssicher aufzustellen.“