Aus- und Weiterbildung

Kaufmann/-frau im Einzelhandel

Ausbildungsdauer: 3,0 Jahre
ausbildende Unternehmen: ... finden Sie im Atlas der Ausbildungsbetriebe
Berufsschulstandorte: Leinefelde, Nordhausen, Bad Salzungen, Mühlhausen, Sondershausen, Gotha, Sömmerda, Weimar, Erfurt, Eisenach
Fortbildungsmöglichkeiten:
(Höhere Berufsbildung)
Gepr. Handelsfachwirt/-in
Gepr. Wirtschaftsfachwirt
Geprüfte/r Betriebswirt/-in
Gebühren für IHK-Mitgliedsunternehmen: Die Gebühren für Eintragung und Prüfung entnehmen Sie bitte unserem aktuellen Gebührentarif.

Informationen zum Beruf

Auf eilige Kunden, die bisweilen auch mal schwierige Ansprüche haben, müssen Kaufleute im Einzelhandel eingestellt sein und immer freundlich reagieren. Sie allein kennen das Sortiment ihres Unternehmens ganz genau und können daher kompetent und fachmännisch beraten.
Lebensmitteln, Textilien, Schuhe, Spielkonsolen, Tierfutter, Spielwaren – Sie verkaufen alles, was der Einzelhandel seinen Kunden zu bieten hat. Aber mit dem Auspreisen und Einpacken, mit Abkassieren und Quittieren ist es bei weitem nicht getan. Kaufleute im Einzelhandel müssen über ihr Warenangebot bestens Bescheid wissen, kennen die verschiedenen Fabrikate und können die Beschaffenheit und Handhabung jedes Produktes mit allen Vor- und Nachteilen erklären. Und das möglichst geduldig und verständlich.
Damit sind die zentralen Anforderungen beschrieben: Freude im Umgang mit Menschen – Kunden wie Mitarbeitern – ist genauso wichtig wie Organisationstalent und der Umgang mit Zahlen. Initiative und Teamarbeit kann man während der Ausbildung entwickeln, die Bereitschaft dazu muss aber mitgebracht werden. Für den Einsatz im Laden müssen die Kaufleute viel auf den Beinen sein, für die genauso anfallenden Büroarbeiten ist dann wieder Sitzfleisch gefordert. Auch die Bereitschaft zum Schichtdienst im Rahmen der Ladenöffnungszeiten ist erforderlich.
Kaufleute im Einzelhandel gestalten das Sortiment, kaufen neue Artikel ein und kümmern sich darum, dass Lieferungen rechtzeitig erfolgen, sorgfältig auf Vollständigkeit und Qualität geprüft, sachgerecht sortiert, eingeräumt, gelagert und gepflegt werden. Mit ansprechenden Schaufensterauslagen und Anzeigen rühren Einzelhandelskaufleute die Werbetrommel, starten Sonderaktionen und stimmen ihr Sortiment auf die jeweilige saisonale Nachfrage ab.
Darüber hinaus fällt am Schreibtisch viel Papierkrieg an. Da müssen Preise kalkuliert und Personalkosten ausgerechnet, die Buchhaltung und der anfallende Schriftverkehr erledigt werden. Je nach Form des Unternehmens sind auch Steuersachen zu bearbeiten, Listen, Karteien und Konten zu führen. Kosten- und Leistungsrechnung, Statistik und Steuerung mit Hilfe von Kennziffern sind dafür wichtige Ausbildungsinhalte. Hinzu kommen Organisationsaufgaben: Kaufleute im Einzelhandel sorgen dafür, dass im Betrieb alles reibungslos abläuft und setzen das Personal entsprechend ein. Natürlich müssen sie auch über IT-bezogene Qualifikationen verfügen.
Um der Vielfalt im Einzelhandel Rechnung zu tragen, wurden mit der im August 2017 in Kraft getretenen Modernisierung des Berufes diverse Differenzierungs- und Wahlmöglichkeiten geschaffen. So ist es möglich, jedem Unternehmen die passenden Qualifikationen für die jeweilige Branche und das jeweilige Sortiment bereitzustellen.
Wer sich mit dieser Ausbildung selbstständig machen möchte, der hat die Grundlagen bereits dafür erworben. Verschiedene Lehrgänge ergänzen diese Qualifikation. Andere Kaufleute ziehen es vor, als Angestellte im Kaufhaus oder in der Filiale eines größeren Unternehmens zu arbeiten. Auch ein beruflicher Wechsel in den Außendienst von Herstellern und Großhändlern ist möglich. Nicht wenige gelernte Einzelhändler beraten und beliefern heute Geschäfte im Auftrag dieser Unternehmen.