Pressemitteilung
PM030: Der Handel muss sich neu erfinden
IHK-Handelsausschuss bestätigt Dr. Ralf Trabandt aus Stade in seiner konstituierenden Sitzung als Vorsitzenden
Elbe-Weser-Raum (IHK). „Nur weil etwas immer funktioniert hat, heißt es nicht, dass es immer so weiter geht. Erfolgreiche Händler sind diejenigen, die sich verändern“, so Dr. Ralf Trabandt, wiedergewählter Vorsitzender des IHK-Handelsausschusses, in der konstituierenden Sitzung am 15. April in der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum. Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH Köln, der zu der Sitzung angereist war, stimmte der Aussage in seiner Keynote zu und skizzierte die „Zukunft des Handels 2035“. Angesichts der vielfältigen Herausforderungen, die auf den stationären Handel einprasseln – von Onlinehandel über verändertes Kundenverhalten, Inflation und entsprechend finanzielle Sorgen seitens der Konsumenten – gelte es sich jetzt zu entscheiden, wie man seine Geschäftsmodelle anpassen will, betonte Hedde. „Strecke ich die Flügel aus oder stecke ich den Kopf in den Sand“, fragte der Experte.
Der IFH-Chef und der Ausschuss waren sich einig, dass der Einzelhandel die Triebfeder der Innenstädte ist und bleibt – allerdings muss sich die Branche neu erfinden. Dazu gehören der Ausbau von Omnichannel-Strukturen, neue Kooperationen mit anderen Handelsbetrieben und dem örtlichen Stadtmarketing, alte, aber wieder zeitgemäße Geschäftsmodelle, wie Second Hand oder Reparaturen, aber vor allem besonders guter Service und eine optimistische Ausstrahlung gegenüber dem Kunden. „Der Orkan, der die Branche durch die zahlreichen Krisen der letzten Jahre erfasst hat, geht sicherlich noch einige Zeit weiter“, so Trabandt. „Erfolg bedarf daher auch eines gewissen Optimismus. Das haben wir Händler selbst in der Hand“, ist der Geschäftsführer der Eisen Trabandt GmbH aus Stade überzeugt.
Zu Gast war ebenfalls Bettina Boller, Referatsleiterin Handel im niedersächsischen Wirtschaftsministerium, die den Ausschuss über die politische Agenda für Handel und Innenstädte seitens des Wirtschaftsministeriums und die dort initiierten Projekte informierte. Dazu gehört der jährlich stattfindende Handelswettbewerb „Gemeinsam aktiv – Handel(n) vor Ort“ und die Zusammenarbeit mit dem APITs Lab zur Sichtbarmachung von Digitalisierung im Einzelhandel, zum Beispiel mittels Augmented Reality und VR-Brillen.
Hintergrund:
Der IHK-Handelsausschuss ist ein Gremium der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum, der sich zu wirtschaftlichen, politischen und branchenrelevanten Themen in der Regel zwei Mal jährlich austauscht. Bei der konstituierenden Sitzung am Montag wurden die Themenwünsche der nächsten drei Jahre bestimmt: von Erreichbarkeit der Innenstädte, Smartstores und verkaufsoffene Sonntage über Lieferkettengesetz bis hin zu Baurecht und dem aktuell beim Land Niedersachsen zur Änderung anstehenden Landesraumordnungsprogramm (LROP), mit dem auch Verkaufsflächen von großflächigen Einzelhandelsbetrieben geregelt werden – der Wunschzettel der Händlerinnen und Händler ist breit aufgestellt. Die geplanten Sitzungen werden in Präsenz sowie themenspezifisch per Videoaustausch angeboten.
Der Vorsitzende des Handelsausschusses, Dr. Ralf Trabandt (Mitte), Boris Hedde vom IFH (rechts) und Bettina Boller (2. von links), Wirtschaftsministerium, zusammen mit den IHK-Mitarbeitern Martin Bockler (links) und Kathrin Wiellowicz (2. von rechts)
© IHK Elbe-Weser für den Elbe-Weser-Raum
Pressemitteilung Nr. 30
Stade, 18. April 2024
Stade, 18. April 2024