Umfrage

Probleme bei der Post- und Paketzustellung

Seit längerer Zeit gibt es bei der Industrie- und Handelskammer Elbe-Weser schon Hinweise der Unternehmen, dass Briefe und Pakete nicht immer pünktlich ausgeliefert werden. Die IHK hat dies zum Anlass genommen, bei ihren Mitgliedsunternehmen genauer nachzufragen. 69 Unternehmen aus der Vollversammlung und den IHK-Ausschüssen beantworteten die Blitzumfrage.
Die Antworten zeigen, dass der staatliche Auftrag zur Beförderung und Auslieferung von Brief- und Paketsendungen im Elbe-Weser-Raum nicht immer so erfüllt wird, wie es das Postgesetz vorgibt. So berichten gut 75 Prozent der Unternehmen, dass es im letzten halben Jahr zu Verzögerungen kam.
Die betriebliche Eingangspost kam bei 84 Prozent der Unternehmen verspätet an. Der meistgenannte Zeitraum ist hier drei Tage.
Durch diese Verzögerungen kommt es für die Unternehmen neben verzögerten Betriebsabläufen, Kundenbeschwerden, versäumten Fristen auch zu finanziellen Schäden.
Bei der betrieblichen Ausgangspost läuft es leider auch nicht rund. Die Hälfte der Umfrageteilnehmer stellen hier Verzögerungen fest. Diese belaufen sich in den meisten Fällen auf zwei Tage.
Auch das Beschwerdemanagement der Anbieter scheint verbesserungswürdig. So gaben 40 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass sie hiermit gar nicht zufrieden sind. Nur sechs Prozent sind mit dem Beschwerdemanagement zufrieden. Besonders bemängelt wurden in Freitextantworten die schlechte Erreichbarkeit und die fehlenden Ansprechpartner bei den Dienstleistern.
Es ist nicht ein spezieller Dienstleister, bei dem diese Verzögerungen auftreten. Sie ziehen sich durch die gesamte Branche. Hier liegt also ein strukturelles Problem vor. Die Branche leidet unter dem Fach- und Arbeitskräftemangel. Dieser Mangel fällt durch die große Anzahl von versendeten Paketen umso mehr ins Gewicht. Um den staatlichen Auftrag zu erfüllen, müssen Politik und Postdienstleister dieser Tatsache mit voller Entschlossenheit entgegentreten. Nur so können Verzögerungen in den Betriebsabläufen der Unternehmen im Elbe-Weser-Raum vermieden werden.