Neue Geschäftsmodelle und Produktionsprozesse einsetzen,
neue Märkte erschließen

Branchenvielfalt sichern

Situation im Elbe-Weser-Raum

Der Elbe-Weser-Raum ist in wirtschaftlicher und struktureller Sicht sehr heterogen. Während an der Küste der Tourismus sehr ausgeprägt ist, sind weite Teile des IHK-Bezirks durch die Erzeugung, Verarbeitung und Veredelung von landwirtschaftlichen Produkten geprägt. Einen besonderen Stellenwert hat die Industrie. Sie produziert Güter, bringt Innovationen hervor, schafft Arbeitsplätze und sichert den Wohlstand. Zudem hat sie erheblichen Einfluss auf Handel, Logistik- und Dienstleistungsgewerbe und ist damit Ausgangspunkt für weitere wirtschaftliche Aktivitäten und Beschäftigung. Überwiegend kleinere und mittelständische Unternehmen prägen die Wirtschaftsstruktur. Aber auch weltweit tätige Konzerne und Hidden Champions haben hier ihren Sitz. Die Region profitiert von engen Verflechtungen mit den angrenzenden Metropolregionen. Die heterogene Branchenstruktur im Elbe-Weser-Raum ist seine Stärke. Sie hat trotz Krisen in der Vergangenheit für eine recht ausgewogene konjunkturelle Entwicklung gesorgt.
Die demografische Entwicklung führt zu einer alternden und schrumpfenden Bevölkerungsstruktur im Elbe-Weser-Raum. Damit reduziert sich die Zahl potenzieller Erwerbspersonen, Existenzgründer und Unternehmensnachfolger.
Die zunehmende Digitalisierung ermöglicht neue Geschäftsmodelle und -prozesse, bringt die hiesigen Unternehmen aber auch in eine andere Konkurrenzsituation, insbesondere durch den wachsenden Onlinehandel. Darüber hinaus haben die Konsumenten ein stärkeres Bewusstsein für Natur- und Umweltbelange entwickelt. Käufer legen zunehmend Wert darauf, wo und unter welchen Bedingungen Waren produziert werden. Außerdem werden von der Politik Vorgaben gemacht, die CO2-Emmissionen nachhaltig zu senken. Mit diesen Herausforderungen sehen sich die Unternehmen branchenübergreifend konfrontiert. Die damit einhergehenden Investitionen in innovative Antriebs- und Produktionstechnologien sind finanziell ein Kraftakt für die Branchen. Gleichzeitig sind sie aber auch Innovationstreiber und bieten Chancen, neue Produktionsprozesse zu nutzen und Märkte zu erschließen. Mit einer sich wandelnden Wirtschaft verändern sich stetig die Anforderungen der Betriebe an ihren Standort. Attraktive und verlässliche Rahmenbedingungen sind wichtig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Bestandsunternehmen zu sichern und auszubauen sowie neue Betriebe anzusiedeln.

Was wir fordern

Veränderungsbereitschaft und Gestaltungswillen zeigen

Unternehmen sollten branchenspezifische Trends erkennen und Marktchancen ergreifen. Dafür müssen sie das veränderte Kundenverhalten berücksichtigen und ihre Güter daran ausrichten. Gleichzeitig müssen sie ihre Geschäftsprozesse überprüfen und anpassen. Digitale Kommunikations- und Vertriebskanäle werden immer mehr zum Standard, vor allem im Handel. Die Politik sollte niedrigschwellige Beratungs- und Investitionsprogramme bereitstellen, um Betriebe bei der Digitalisierung zu unterstützen. Mit Offenheit für neue Ideen, technologische Entwicklungen und Prozesse können Unternehmen Chancen nutzen und nachhaltig davon profitieren. Dafür ist es erforderlich, dass die Politik einen regulatorischen Rahmen schafft, der die Innovationsfähigkeit der Unternehmen unterstützt und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärkt. Zudem sollten neue und innovative Unternehmensgründungen aktiv begleitet werden.

Infrastruktur bedarfsgerecht ausbauen

Damit Unternehmen flexibel auf Veränderungen reagieren können, brauchen sie einen Standort, der wirtschaftliche Tätigkeiten in der Fläche ermöglicht und sichert, und zwar branchenübergreifend. Hierzu zählen in erster Linie unternehmensbezogene Standortfaktoren wie eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur mit bedarfsgerecht ausgebauten Straßen, Schienen und Häfen einschließlich der Hinterlandanbindungen sowie schnellen Breitband- und Mobilfunkverbindungen. Politik und Verwaltung sind aufgefordert, für einen bedarfsgerechten Infrastrukturausbau zu sorgen.

Rahmenbedingungen optimieren

Außerdem sollten planungssichere Industrie- und Gewerbeflächen zur Verfügung stehen, um Betriebserweiterungen und Ansiedlungen zu ermöglichen. Unternehmenswachstum, Investitionen und die Gründung neuer Existenzen sollten realisierbar sein. Insbesondere für Start-ups und junge, innovative Unternehmen sind Innovations- und Gründerzentren ein geeigneter Ort für Ansiedlungen. Genauso wichtig ist eine wirtschaftsfreundliche Verwaltung, die Verfahren und Anliegen zügig bearbeitet. Zuverlässige Ansprechpartner sowie eine Vernetzung in der Region sind eine große Unterstützung bei der Umsetzung unternehmerischer Ziele. Bürokratische und steuerliche Belastungen sollten dem nicht entgegenstehen. Eine Bevölkerung, die Unternehmertum wertschätzt und sich offen zeigt gegenüber industrieller Produktion vor Ort, wirkt positiv auf die regionalen Entwicklungsmöglichkeiten.

Was wir tun

Die IHK ist Ansprechpartner für die verschiedenen Branchen im Elbe-Weser-Raum. Mit ihren Umfragen holt sie regelmäßig ein regionales Stimmungs- und Branchenbild ein.
In den Fach- und Regionalausschüssen greift die IHK branchenspezifische und regionale Themen auf, diskutiert die Auswirkungen auf den Elbe-Weser-Raum und berät die Vollversammlung bei der Entscheidungsfindung.
Für alle Branchen bietet die IHK Veranstaltungen, Aktionstage und Wettbewerbe, zum Beispiel den “Tag der Versicherungsvermittler”, “Heimat shoppen“, den “Tag der Gewerbevereine” sowie den Wettbewerb “Handel(n) vor Ort”.
Die IHK berät Existenzgründer individuell zu allen auftretenden Fragen, von der Finanzierung bis zur Rechtsformwahl. Die IHK lobt gemeinsam mit den Partnern des Stader Gründungsnetzwerks jährlich den Gründerpreis der Stader Region (Gründerstar) aus.
Vernetzt mit anderen IHKs, in der IHK Nord und der IHK Niedersachsen, und in den Metropolregionen greift die IHK spezielle Themen auf, zum Beispiel zur maritimen Wirtschaft und zur Infrastruktur, um die Schlagkraft zu erhöhen und die vielfältige Branchenstruktur der Unternehmen im Elbe-Weser-Raum zu erhalten und zu fördern.

Zahlen, Daten, Fakten aus dem Elbe-Weser-Raum

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