Nachhaltigkeit
Mehr als Umwelt & Klima
In der Praxis wird der Begriff Nachhaltigkeit häufig (und oft ausschließlich) mit Umwelt- und Klimaschutz assoziiert und manchmal sogar als Synonym verwendet. Dabei umfasst Nachhaltigkeit viel mehr als nur grüne Energie und den effizienten Einsatz von Ressourcen und Rohstoffen.
Urspung des Begriffs “Nachhaltigkeit”
Tatsächlich ist der Begriff Nachhaltigkeit nicht eindeutig definiert. Die am häufigsten verwendete Begriffserklärung entstammt dem Brundtland-Bericht „Our Common Future“ der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung aus dem Jahr 1987. Darin wird Nachhaltigkeit bzw. nachhaltige Entwicklung folgendermaßen definiert: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der Gegenwart entspricht, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“
In der Folge, insbesondere nach der UN-Umweltkonferenz 1992 in Rio de Janeiro, wurde das Begriffsverständnis weiterentwickelt und Nachhaltigkeit als Zielbündel für umweltpolitische, ökonomische und soziale Entwicklungsziele verstanden: Dauerhaft stabile Gesellschaften sind danach nur zu erreichen, indem ökologische, ökonomische und soziale Ziele nicht gegeneinander ausgespielt, sondern gleichrangig angestrebt werden. Dieses Begriffsverständnis enthält den Anspruch, dass diese Ziele für alle Länder der Welt (globale Gerechtigkeit) und für künftige Generationen (Generationengerechtigkeit) gelten sollen.
Globale Nachhaltigkeitsziele (SDGs)
20 Jahre später wurde auf einer UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung, wiederum in Rio de Janeiro, die Entwicklung der 17 “Ziele für nachhaltige Entwicklung” angestoßen. Sie wurden im September 2015 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet und traten am 1. Januar 2016 mit einer Laufzeit bis 2030 in Kraft. Die 17 Ziele – abgekürzt SDGs (Sustainable Development Goals)
- Keine Armut
- Kein Hunger
- Gesundheit und Wohlergehen
- Hochwertige Bildung
- Geschlechtergerechtigkeit
- Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
- Bezahlbare und saubere Energie
- Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
- Industrie, Innovation und Infrastruktur
- Weniger Ungleichheiten
- Nachhaltige Städte und Gemeinden
- Nachhaltiger Konsum und Produktion
- Maßnahmen zum Klimaschutz
- Leben unter Wasser
- Leben an Land
- Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
- Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
bilden die Grundlage internationaler Zusammenarbeit und nationaler Nachhaltigkeitsstrategien, so auch in Deutschland.
Auch immer mehr Unternehmen setzen sich im Rahmen ihres Nachhaltigkeitsmanagements mit den SDGs auseinander. Praxisbeispiele lassen sich nicht nur bei Großunternehmen finden, sondern auch bei kleinen und mittleren Unternehmen.