Gemeinsam verändern

Zukunft Innenstadt

Über die Entwicklung unserer Innenstädte und Ortskerne wird intensiv diskutiert. Das ist gut so, denn es zeigt, wie groß die Sorge ist, dass die „Wohnzimmer“ unserer Kommunen ausgehöhlt werden oder gar verloren gehen könnten. Die breite Diskussion wurde und wird von den niedersächsischen Industrie- und Handelskammern ausdrücklich begrüßt und konstruktiv begleitet.
Mit der Publikation „IHKN Fokus Niedersachsen: Zukunft Innenstadt“ hatte sich die IHKN bereits im Januar 2021 mit Ideen und konkreten Empfehlungen an Politik, Verwaltung und weitere Innenstadtakteure gewandt.
Mit dem “Fokus: Zukunft Innenstadt II” (PDF) schreiben die niedersächsischen Industrie- und Handelskammern ihre Handlungsempfehlungen zur Aufrechterhaltung und Inwertsetzung der Zentren in Niedersachsen im Juni 2023 fort und gehen dabei konkret auf folgende Bausteine ein:
  • Schaffen einer „neuen Multifunktionalität“, zum Beispiel durch Erarbeiten von Zentren-Entwicklungskonzepten, einer flexibleren Handhabung von Planungs- und Baurecht, kreativen Interimsnutzungen und im Zweifel „Mut zur Schrumpfung“.
  • Mehr Aufenthalts- und Erlebnisqualität schaffen, zum Beispiel durch Events und verkaufsoffene Sonntage, aber auch über simple Maßnahmen wie Sanitäreinrichtungen, Sitzbänke, freies W-LAN.
  • Attraktive Erreichbarkeit sicherstellen – ohne einseitigen Ausschluss einzelner Mobilitätsformen.
  • Digitalisierung als Standortfaktor verstehen und nutzen, z. B. durch Smart City-Ansätze und mehr digitale Sichtbarkeit der Unternehmen und ganzer Standorte.
  • Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Stadtentwicklung zusammen denken, z. B. über Grünflächenkonzepte, Brachflächengestaltung, Mikro- und Pocket-Parks, Wasser- und Grünareale usw.
  • Förderkulissen in Anspruch nehmen und optimieren, z. B. Fortführung und Neugestaltung von „Perspektive Innenstadt“, aber auch von Programmen für die Unternehmen, wie ehemals „Digital aufgeLaden“. Zudem wäre ein eigenständiges Förderprogramm für Standortgemeinschaften zu wünschen.
  • Zeit für Kommunikation nehmen und alle Akteure einbeziehen! Denn die Transformation der Zentren kann nur im Schulterschluss mit allen Nutzern erreicht werden. Daher plädieren die IHKs für eine „solidarische Innenstadtentwicklung mit System“, in der Politik, Verwaltung, alle innenstadtrelevanten Akteure und insbesondere auch die Eigentümerinnen und Eigentümer von Immobilien eingebunden werden.