Roter Faden für Kommunen & Unternehmen

Einzelhandels- und Zentrenkonzepte

Städte und Gemeinden sind gefragt, auf aktuelle Entwicklungen wie den E-Commerce, sinkende Kundenfrequenzen im stationären Handel und demografische Veränderungen zu reagieren.
Im Standortwettbewerb gewinnen diejenigen Kommunen, die ihre Innenstädte und Ortskerne attraktiv gestalten. Denn lebendige Zentren haben als weicher Standortfaktor über die primäre Bedeutung für den stationären Einzelhandel hinaus auch Strahlkraft in Sachen Fachkräftesicherung und -gewinnung.
Doch welche Möglichkeiten gibt es, die eigene Fußgängerzone lebhaft zu halten oder mit noch besseren Angeboten auszustatten? Wichtige Grundlagen bieten Einzelhandelskonzepte und Zentrenkonzepte. Sie sind für Kommunen, bereits ortsansässige Händler, sowie für neue Investoren eine strategische Grundlage und gleichermaßen ein roter Faden, an welchen Standorten sich welche Nutzung entwickeln kann bzw. darf und an welchen nicht. Sie erleichtern damit die Ansiedlung oder Erweiterung von Einzelhandelsbetrieben und tragen wesentlich zum Erhalt einer vielfältigen Nutzungsstruktur in den Innenstädten und Ortskernen bei.

Einzelhandelskonzepte

Die positiven Effekte von Einzelhandelskonzepten haben die Städte und Gemeinden im Elbe-Weser-Raum in den letzten Jahren zunehmend erkannt. Während laut einer IHK-Umfrage im Jahr 2012 nur 30 Prozent der Kommunen über ein aktuelles Konzept verfügen, waren es im Jahr 2016 schon 34 Prozent. Im Jahr 2018 waren schließlich schon 52 Prozent der Kommunen mit einem aktuellen Konzept versorgt oder hatten eins in Planung. Im Jahr 2023 wurde dieser Wert sogar auf rund 70 Prozent gesteigert.
Karte des Elbe-Weser-Raums mit Markierungen für Einzelhandelskonzepte

Zentrenkonzepte

Eine weitere wichtige Grundlage für eine stabile Einzelhandelssituation und gesunde Innenstädte bilden außerdem Zentrenkonzepte. Hier werden verschiedene Ansätze und Faktoren zu einem übergreifenden „Planungswerk“ zusammengefasst, welches letztlich die Attraktivität des gesamten Zentrums steigern sowie die Verweildauer erhöhen soll. Optimalerweise kombiniert mit der Einrichtung eines hauptamtlichen City-Managements, kann ein Zentrenkonzept dazu beitragen, dass Kommunen an Attraktivität gewinnen.
Da die Aufstellung von themenübergreifenden Zentrenkonzepten und der Einsatz von hauptamtlichen City-Managern insbesondere während und nach Corona verstärkt an Bedeutung erfahren haben, wurden sie im Jahr 2023 zum ersten Mal in der IHK-Umfrage abgefragt. Hier zeigt sich, dass auch schon viele Kommunen die Wichtigkeit dieser Instrumente erkannt haben. So verfügen bereits rund 53 Prozent über ein aktuelles Zentrenkonzept, haben eines in der Planung oder warten noch auf den Ratsbeschluss. Etwa 22 Prozent der Kommunen im Elbe-Weser-Dreieck haben sogar schon einen City-Manager.
Karte des Elbe-Weser-Raums mit Markierungen für Zentrenkonzepte
Die Karten zu den Einzelhandels- und Zentrenkonzepten werden in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Leitfaden für Kommunen und Investoren

Mit dem IHKN-Leitfaden "Kommunale Einzelhandelskonzepte" werden Politik und Verwaltung aufgefordert, dieses Instrument einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu nutzen. Gleichzeitig wird auf die Bedeutung von Baurecht und Raumordnung, relevante Methoden sowie praktische Schritte zur Erstellung und Umsetzung eines Konzepts eingegangen. Auf dem Weg dorthin beraten und unterstützen wir die Kommunen und Unternehmen im Elbe-Weser-Raum.