Bildung und Fachkräfte
Ausbildungsbotschafter - Fragen und Antworten
- Wer sind die Ausbildungsbotschafter?
Hinter den Ausbildungsbotschaftern verbergen sich engagierte Ausbilder, Ausgelernte und Auszubildende aus den Ausbildungsbetrieben im Elbe-Weser-Raum. Sowohl aktive als auch sich im Ruhestand befindende Mitarbeiter können als Ausbildungsbotschafter unterwegs sein.
- Warum gibt es Ausbildungsbotschafter?
Die sinkenden Schülerzahlen bedeuten, dass zukünftig weniger Jugendliche pro Jahr für eine Ausbildung zur Verfügung stehen werden. Schon jetzt bemerken viele Betriebe die ersten Auswirkungen dieses Fachkräftemangels. Nicht wenige Unternehmen stehen mit ihren Ausbildungsangeboten in direkter Konkurrenz zu den Hochschulen. Deswegen ist es wichtig, Jugendliche frühzeitig und auf einer persönlichen Ebene für eine Ausbildung im dualen System zu begeistern.
Ein weiterer Grund ist die von vielen Firmen bemängelte Ausbildungsreife mancher Schulabgänger. Die Ausbildungsbotschafter sollen daher auch die Erwartungen und Anforderungen der Betriebe kommunizieren und deutlich machen, welche Fähigkeiten und Kompetenzen für den beruflichen Erfolg unverzichtbar sind. Somit sind die Ausbildungsbotschafter auch Motivatoren und Vorbilder.
Unsere Umfragen und Erfahrungen bei verschiedenen Veranstaltungen zur Berufsorientierung haben gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler vor allem den direkten, lockeren Kontakt zu Vertretern der Wirtschaft und insbesondere zu Azubis schätzen. Mit den Ausbildungsbotschaftern möchten wir deshalb kompetente, echte Ansprechpartner zur Verfügung stellen.
- Was machen die Ausbildungsbotschafter?
Die Ausbildungsbotschafter sind Sendboten der Wirtschaft in den Schulen. Sie berichten aus der Praxis, erzählen von ihrem eigenen Weg in den Beruf und zeigen den Schülerinnen und Schülern, welche Perspektiven sie mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung haben. Umgangssprachlich plaudern sie aus dem Nähkästchen und vermitteln so ein individuelles, realistisches Bild vom Berufsalltag und dem Leben nach der Schule.
- Wie und wann kommen die Ausbildungsbotschafter in die Schulen?
Die IHK führt eine Liste und gibt diese an die Schulen im Elbe-Weser-Raum weiter. Wenn dort z. B. im Rahmen einer Projektwoche, eines Aktionstages oder auch nur für eine reguläre Unterrichtseinheit ein Ausbildungsbotschafter benötigt wird, wendet sich die Schule direkt an die Botschafter, um individuell einen Termin zu vereinbaren. Die Tätigkeit ist freiwillig, die Botschafter und Betriebe bestimmen selbst den Umfang ihres Engagements – es besteht keine Verpflichtung, eine Anfrage durch eine Schule anzunehmen. So ist gewährleistet, dass die Tätigkeit als Ausbildungsbotschafter nicht das Tagesgeschäft oder die Berufsschulzeiten der Azubis beeinträchtigt.
- Was genau sollen die Ausbildungsbotschafter erzählen?
Idealerweise stimmen sich die Ausbildungsbotschafter vor dem Besuch einer Schulklasse mit der zuständigen Lehrkraft ab, welche Inhalte besonders wichtig sein könnten. Darüber hinaus gibt es keine Vorgaben, die Ausbildungsbotschafter sollten sich aber auf viele Fragen einstellen. Alle Ausbildungsbotschafter erhalten zudem von der IHK einen kurzen Leitfaden mit den häufigsten Fragen, damit sie sich besser vorbereiten können.
- Mit welchen Kosten ist die Tätigkeit als Ausbildungsbotschafter verbunden?
Ausbildungsbotschafter zu sein bedeutet, sich für den eigenen Betrieb und für die Schüler zu engagieren, um den Fachkräftenachwuchs von morgen zu sichern. Dies kann nur im wirtschaftlichen Interesse eines jeden Unternehmens sein. Wir ermutigen daher alle Ausbildungsbetriebe, das Entsenden von Ausbildungsbotschaftern als Teil eines proaktiven Ausbildungsmarketings und einer zukunftsorientierten Recruiting-Strategie zu sehen. Engagierten Ausbildern und Azubis sollte daher die Möglichkeit gegeben werden, einer gelegentlichen Tätigkeit als Ausbildungsbotschafter im Rahmen der Arbeitszeit nachzugehen.