Standort

Netzwerk Industrie - Die Zukunft des Industriestandorts

Industrie kann nicht mehr isoliert betrachtet werden, sondern muss als Teil eines Netzwerks gesehen werden, in dem industrienahe Dienstleister und vermehrt auch technologieorientierte Gründungen eine wesentliche Rolle spielen und eine doppelseitige Entwicklung offenbaren.
Einerseits gilt der seit Jahren anhaltende Trend zum Outsourcing und die damit verbundene Konzentration bzw. Rückbesinnung auf das „industrielle“ Kerngeschäft. Andererseits verschwimmen – auch durch die digitale Transformation – die Grenzen zwischen industrieller Produktion und Dienstleistungen zunehmend. Ein Produkt und die dazugehörige Dienstleistung werden bei der Entwicklung direkt kombiniert, so dass der größtmögliche Kundennutzen gegeben ist.
Die vorliegende Studie zeigt: Die Logik der „klassischen“ Wirtschaftssystematik – sprich die Klassifikation der Wirtschaftszweige – reicht nicht mehr aus, um die Bedeutung der Industrie für die Region zu erfassen. Denn längst hat das „Netzwerk Industrie“ die Rolle des Impulsgebers für Innovationen und für die Entwicklung neuer Geschäftsfelder und Geschäftsmodelle übernommen.
Um die Dynamik des industriellen Strukturwandels und die engen Wertschöpfungsverflechtungen deutlich zu machen, wurden mit einer „Input-Output-Analyse“ die Vorleistungs- und Lieferverflechtungen zwischen Industrie und Dienstleistungen ermittelt. Deren Ergebnisse wurden daraufhin in Gesprächen mit Expertinnen und Experten aus dem Netzwerk Industrie und dem IHK-Industrieausschuss rückgekoppelt, um das Netzwerk Industrie möglichst präzise fassen zu können. Eine weitere wichtige Erkenntnis: Industriebetriebe und ihre Dienstleister sind häufig auch räumlich eng miteinander verbunden.
Die Untersuchung zeigt, dass „industrienahe Dienstleistungen“ im IHK-Bezirk Düsseldorf eine wichtige Rolle spielen, die die Verschiebung von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen aus dem industriellen Kern in das Netzwerk Industrie widerspiegeln. Damit werden in dieser Untersuchung vor allem unter der Maßgabe einer wirtschaftlich starken städtischen Region mit industriellem Kern und einem großen Branchenmix erstmals die erheblichen Veränderungsprozesse in der industriellen Wirtschaftszweigzuordnung thematisiert.
Daraus ergeben sich für die IHK Düsseldorf wichtige Hinweise sowie neue Handlungsfelder für ihre künftige fachliche Arbeit. Die Studie verdeutlicht auch, in welcher Form unter den veränderten Zuordnungsparametern Politik und Verwaltung die Industrie stützen und stärken müssen, um das gesamte Netzwerk zu erhalten und weiterzuentwickeln.