Pressemeldung Nr. 12 vom 10.03.2023
IHK-Umfrage zu gestiegenen Energiekosten: Unternehmen setzen vor allem aufs Sparen
Die große Mehrheit der Unternehmen reagiert mit Einsparmaßnahmen auf die hohen Energiekosten.
Mit 76 Prozent ist dies die wichtigste Maßnahme für die meisten Unternehmen der Region, um der enormen Kostensteigerung zu begegnen. Die Industrie- und Handelskammern Düsseldorf und Mittlerer Niederrhein hatten im Rahmen ihrer Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn knapp 850 Unternehmen unter anderem dazu befragt, wie sie mit den hohen Kosten für Strom, Gas und Kraftstoffe umgehen. „Ein Großteil der Unternehmen hat sich sehr anpassungsfähig gezeigt und beispielsweise Einsparpotenziale genutzt“, erklärt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. „Zur befürchteten Gasmangellage ist es letztlich auch aufgrund dieses Beitrags der Betriebe nicht gekommen.“
Mehr als ein Drittel der Unternehmen investierte daraufhin nochmals mehr in Energieeffizienzmaßnahmen. „In der produzierenden Industrie, die besonders stark betroffen ist, sind es sogar 45 Prozent“, so Berghausen. Fast 20 Prozent der Unternehmen stellen allerdings andere Investitionen zugunsten der Energieeffizienzmaßnahmen zurück – zum einen, weil sie ihre Mittel derzeit eher für Energieprojekte verwenden möchten, und zum anderen, weil sich die Rentabilität von Investitionen angesichts einer unkalkulierbaren Energiekostenentwicklung derzeit kaum berechnen lässt. Nur acht Prozent der Unternehmen geben an, bisher gar nicht von den Kostensteigerungen betroffen zu sein. „Dieser Anteil lag im Herbst noch bei zwölf Prozent“, sagt Berghausen. „Mittlerweile sind die erhöhten Kosten überall angekommen – unabhängig von Unternehmensgröße und Branchenzugehörigkeit.“
Eine weitere Maßnahme, die jedoch nur für einen kleinen Teil der Unternehmen umsetzbar ist, ist das Ausweichen auf andere als die bisherigen Energieträger. Rund zehn Prozent tun dies. „Elf Prozent der Unternehmen haben allerdings keine Ausweichmöglichkeiten. In der Industrie ist dies sogar nur für rund acht Prozent möglich“, erklärt Berghausen. Nur eine Minderheit von fünf Prozent reduziert ihr Angebot oder ihre Produktion. Im Herbst waren es noch 14 Prozent. „Sich an den Kostendruck anzupassen hat bei den Unternehmen insbesondere durch Energiesparmaßnahmen und Effizienzsteigerungen funktioniert“, so Berghausen weiter.
Mit 2,5 Prozent ist der Anteil derer, die aufgrund der hohen Kosten die Produktion ins Ausland verlagern wollen, insgesamt noch nicht groß. Im verarbeitenden Gewerbe seien es aber immerhin knapp fünf Prozent, erklärt Berghausen. „Insgesamt offenbaren die Zahlen sehr deutlich, inwiefern die hohen Energiekosten der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes schaden“, schließt der IHK-Hauptgeschäftsführer ab.