Pressemeldung Nr. 48 vom 30.08.2023
Energiewendebarometer zeigt: Wirtschaft braucht Planbarkeit
Wirtschaft braucht Planbarkeit bei Kosten, um wettbewerbsfähig zu sein – ohne Entlastungsmaßnahmen ist Energiewende in Gefahr
Das aktuelle Energiewendebarometer zeigt: Die hohen Energiepreise belasten die Wirtschaft in Düsseldorf und dem Kreis Mettmann weiterhin stark.
„Die hohen Preise führen zu einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit“, erklärt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. „Wir werben daher gegenüber der Politik für einfache und schnell wirkende Entlastungsmaßnahmen wie die Senkung von Steuern und Abgaben auf den Strompreis“, so Berghausen weiter.
Die derzeitige Preisgestaltung wirkt sich negativ auf die Energiewende aus: Sie führt zum Investitionsstopp bei Kernprozessen, zudem halten sich Unternehmen in den entscheidenden Bereichen wie Klimaschutzmaßnahmen, Forschung und Innovation zurück. So müssen rund ein Viertel der befragten Unternehmen Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen und rund 16 Prozent Investitionen in Forschung und Entwicklung zurückstellen.
„Im IHK-Bezirk ist die Wirtschaft im Vergleich zum Landes- und Bundesdurchschnitt teilweise schon weiter, beispielsweise bei Investitionen in klimafreundliche Energieversorgung und Elektromobilität“, so Berghausen.
Die Unternehmen in Düsseldorf und im Kreis Mettmann reagieren auf die Belastung der hohen Energiepreise vor allem mit Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. 83 Prozent der Unternehmen planen oder setzen Energieeffizienzmaßnahmen um. Dazu zählen vor allem „low-hanging fruits“ in Form von Investitionen in effiziente Technik wie der Austausch von Elektromotoren oder die Umstellung auf eine neue Beleuchtungstechnik.
Das Energiewendebarometer zeigt: Unternehmen im IHK-Bezirk wünschen sich mehr Technologieoffenheit bei Energieeffizienzmaßnahmen. Rund drei von vier Unternehmen wollen künftig auch eigenständig erneuerbare Energie erzeugen. Ebenso viele Unternehmen planen und setzen Maßnahmen im Bereich der Elektromobilität um, etwa die Anschaffung von Elektrofahrzeugen und den Aufbau einer entsprechenden Ladeinfrastruktur.
„Das sind Schritte in die richtige Richtung. Die Wettbewerbsfähigkeit von morgen steht und fällt mit den Entscheidungen und Investitionen der Unternehmen heute“, macht Berghausen deutlich. Dafür braucht es jedoch klare, verlässliche Rahmenbedingungen. „Jedes zweite Unternehmen kritisiert bürokratische Regelungen, langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik. Die Inhalte und ewigen Diskussionen um das „Heizungsgesetz“ haben dies in den vergangenen Monaten verdeutlicht“, kritisiert Berghausen.
Die IHK-Organisation hat der Politik vor wenigen Wochen konkrete und mit Zahlen unterlegte Vorschläge unterbreitet, um die Strompreise für die Breite der Wirtschaft zu senken. „Die Senkung von Steuern und Abgaben sowie die stärkere Förderung von Direktlieferverträgen für erneuerbare Energien sind vergleichsweise unkompliziert umzusetzen und beschleunigen den Ausbau erneuerbarer Energien. Das würde die Wirtschaft spürbar entlasten und ihr einen Schub für ihre Wettbewerbsfähigkeit geben“, so Berghausen abschließend. Die IHK steht der Wirtschaft vor Ort weiterhin mit intensiver Beratung und Informationen zur Seite.
Das DIHK-Energiewendebarometer finden Sie auf der Homepage der IHK (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1557 KB) unter Eingabe des Webcodes 5905016 (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1557 KB).