Nachhaltig Wirtschaften
10 Tipps für die betriebliche Nachhaltigkeit
Unternehmen, die Hilfestellung für den Einstieg in das Thema betriebliche Nachhaltigkeit suchen, finden hier “10 Tipps für die betriebliche Nachhaltigkeit“. Hierin finden Sie eine vielfältige Übersicht betrieblicher Nachhaltigkeitsthemen mit Praxistipps und konkreten Beispielen für die Umsetzung im Unternehmen.
- CO2-Treiber erkennen und Ausgleich schaffen
Identifizieren Sie auf Basis Ihrer betrieblichen Treibhausgasbilanz ihre „CO2-Treiber“ und entwickeln Sie konkrete Minderungsmaßnahmen. Damit begegnen Sie sowohl den künftigen gesetzlichen Anforderungen und stellen Ihr Unternehmen gleichzeitig zukunfts- und wettbewerbsfähiger auf.Manche CO2-Emissionen lassen sich nicht sofort oder womöglich gar nicht vermeiden. Der Ausgleich von CO2-Emissionen ist neben der Reduktion und der Vermeidung ein dritter wichtiger Schritt beim ganzheitlichen Klimaschutz.Praxistipps:Das Tool ecocockpit der Effizienzagent NRW ist eine kostenfreie Lösung zur Ermittlung des CO2-Fußabdruckes. Erstellen Sie mit dem ecocockpit in wenigen Schritten die CO2-Bilanz ihres Unternehmens (CCF) und Ihrer Produkte (PCF).Eine gute Übersicht über das Thema CO-Kompensation gibt der Ratgeber Freiwillige CO2-Kompensation durch Klimaschutzprojekte des Umweltbundesamtes.Zur Berechnung und Kompensation der Jahres-Emissionen Ihres Unternehmens stehen Ihnen kostenlose Tools wie myclimate oder atmosfair zur Verfügung.Wenn Sie Solo-Selbständiger sind, kann Ihnen der CO2 Rechner des Umweltbundesamtes weiterhelfen. Hier können Sie mit einem Schnelltest Ihre aktuelle CO2-Bilanz berechnen und erhalten Tipps, diese für die Zukunft zu optimieren.Berechnen Sie Ihre Kosten, die aufgrund der neuen gesetzlichen CO2 Bepreisung anfallen. Seit dem 1. Januar 2021 werden CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen bepreist. Mit dem CO2-Preisrechner der IHK-Organisation können Sie die Veränderung der Kosten für Ihr Unternehmen berechnen.
- Intelligentes Energiemanagement einführen
Ein betriebliches Energie- und Umweltmanagementsystem bietet die Möglichkeit, Energie- und Stoffströme zu erfassen, zu bewerten und Maßnahmen zur besseren Ressourcennutzung abzuleiten, umzusetzen und letztlich Kosten einzusparen. Zudem sichert eine Befassung mit dem Rechtskataster die Umweltrisiken ab.Praxistipps:Der Leitfaden für die betriebliche Praxis gibt Unternehmen eine Hilfestellung bei der Einführung des EMAS-Systems.Wenn Sie Ihre Energiekosten im Gewerbegebäude senken, in der Produktion energieeffizienter werden wollen oder eine Photovoltaikanlage planen, bietet der Förder-Navi eine gute Anlaufstelle, den Sie auf den Seiten von NRW.Energy4Climate finden.Lassen Sie sich von einem Energieberater zur Energieeinsparmöglichkeiten beraten. Sie können sich eine Energieberatung durch gelistete Experten fördern lassen. Damit wird sichergestellt, dass die Experten in den Bereichen Energieberatung beziehungsweise im energieeffizienten Bauen und Sanieren qualifiziert sind.
- Umstieg auf nachhaltige Energieversorgung
Eine Investition in erneuerbare Energien wie Photovoltaik, Solarthermie oder Wärmepumpensysteme trägt wesentlich zur Treibhausgasreduzierung bei und kann angesichts hoher Energiepreise zu einer signifikanten Energiekosteneinsparung im Unternehmen beitragen. Darüber hinaus bieten viele Energieanbieter Ökostromtarife an. Der Umstieg ist meist einfach. Wenn Sie Ökostrom beziehen möchten, sollten Sie jedoch einen Tarif mit einem Label wählen, das ein Mindestmaß an Energiewendenutzen garantiert.Praxistipps:Die Label ok-Power-Label und Grüner-Strom-Label garantieren, dass die Ökostromanbieter nicht an Atomkraftwerken oder Kohlekraftwerken beteiligt sind. Darüber hinaus ist Ökostrom inzwischen häufig günstiger beziehbar als konventionell erzeugte Energie.
- Einkauf nachhaltig gestalten
Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen unter Nachhaltigkeitsaspekten einkaufen, senken Kosten und verbessern das Klima – auch im eigenen Betrieb.Umfangreiche Informationen rund um das Thema nachhaltige Beschaffung finden Sie im Magazin „Kleine Kniffe-große Wirkung“.Achten Sie auch bei Ihrer Lieferantenauswahl auf Nachhaltigkeitsaspekte. Berücksichtigen Sie bei Ihren Beschaffungsprozessen (z.B. bei Arbeitsutensilien) nachhaltige Aspekte. Stellen Sie Ihren Einkauf nachhaltig auf. Beziehen Sie über einen Verhaltenskodex auch Ihre Lieferanten ein. Der Kompass Nachhaltigkeit richtet sich in erster Linie an Behörden und Verwaltungen, er enthält jedoch gute Basisinformationen rund um das Thema nachhaltigen Einkauf.
- Papierloses Büro einführen
Das papierlose Büro schützt die natürlichen Ressourcen und führt beim Schritt in Richtung digitale Transformation gleichzeitig zu effektiveren Workflows im Unternehmen. Um den damit verbundenen Speicherplatz zu minimieren, sollten klare Richtlinien zum Umgang mit Daten das papierlose Büro begleiten.Praxistipp: Einen Leitfaden für mehr Nachhaltigkeit und Effizienz im (papierlosen) Büro finden Sie unter anderem auf den Seiten des Mittelstand-Digital Zentrums Berlin.
- Nachhaltige betriebliche Mobilität steigern
Durch ein betriebliches Mobilitätsmanagement können Unternehmen das Mobilitätsverhalten systematisch analysieren und optimieren.Hierbei steht insbesondere der Umstieg auf Elektromobilität, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sowie die Vermeidung von Inlandsflügen im Fokus.Praxistipps: Umfangreiche Informationen zum Thema „Betriebliches Mobilitätsmanagement“ erhalten Sie unter anderem im Rahmen der Mobilitätspartnerschaft Düsseldorf. Weitere Informationen dazu finden Sie auf den Seiten der IHK Düsseldorf.Haben Sie Abokarten für ÖPNV und/oder Bahnkarten für Ihre Mitarbeiter? Mit dem Start des Deutschland-Tickets zum 1. Mai 2023 haben sich die Konditionen und Rahmenbedingungen für das Jobticket stark vereinfacht und vereinheitlicht.Lassen Sie sich eine Umrüstung Ihres Fuhrparks auf alternative Antriebe fördern. Gefördert werden der Kauf von emissionsarmen Antriebssystemen wie bspw. E-Fahrzeuge, aber auch der Aufbau einer Ladeinfrastruktur. Unternehmen können beide Förderungen in Anspruch nehmen. Informationen dazu finden Sie auf den Seiten von ElektroMobilitätNRW.
- Maßnahmen zur Biodiversität/Artenvielfalt ergreifen
In Unternehmen bieten sich vielfältige Möglichkeiten, Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt umzusetzen.Häufig verfügen sie über Außenanlagen und Gebäudeteile, die wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere sein können. Werden sie entsprechend nach ihren naturschutzfachlichen und freiraumgestalterischen Potenzialen gestaltet, bieten sie wertvolle Rückzugsgebiete für Pflanzen und Tiere. Maßnahmen wie Dach- und Fassadenbegrünung, Flächenentsiegelung, Anpflanzungen sowie die Schaffung von Biotopen sind hierbei beispielhaft und häufig sehr einfach umzusetzen. Zudem steigern diese Maßnahmen die Attraktivität Ihres Firmenstandortes und verringern Ihre Entwässerungskosten.Praxistipps: Mit dem Verbundprojekt Unternehmen Biologische Vielfalt (UBi) wollen die IHKs für das Thema sensibilisieren und mobilisieren.Gebäudebegrünung kann einen wertvollen Beitrag für die Erhaltung der Biodiversität leisten. Die IHK Düsseldorf hat in einem Impulsgeber die wichtigsten Tipps und Hinweise zur Gebäudebegrünung übersichtlich zusammengestellt.In der Biodiversity in Good Company Initiative haben sich Unternehmen zahlreicher Branchen zusammengeschlossen, um sich gemeinsam für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der weltweiten Biodiversität zu engagieren.
- Gesellschaftliche Verantwortung übernehmen
Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, häufig auch als „CSR – Corporate Social Responsibility“ bezeichnet, ist ein Unternehmenskonzept, das alle Dimensionen der Nachhaltigkeit zusammendenkt.Überprüfen Sie anhand einer Selbstbewertung die wesentlichen CSR-Handlungsfelder
- Arbeitsplatz und Mitarbeiter,
- Produktverantwortung und Markt,
- Gemeinwesen und bürgerschaftliches Engagement sowie
- Betrieblicher Umweltschutz
in Ihrem Unternehmen und leiten Sie daraus Ihre Handlungsschwerpunkte ab.Motivieren Sie darüber hinaus Ihre Mitarbeitenden, über die Gründung eines Nachhaltigkeitsteams, aktiv nach weiteren Verbesserungen zu suchen.Verankern Sie Nachhaltigkeitsthemen im Geschäftsalltag (interne Regeln, Prozesse, Standards). Stellen Sie Ihre Beschaffung nachhaltig auf. Beziehen Sie über einen Verhaltenskodex auch Ihre Lieferanten ein. Vertiefte Einblicke dazu gibt der KMU Kompass.Legen Sie in Ihrem Unternehmen Verantwortlichkeiten für Nachhaltigkeitsthemen fest. Überlegen Sie sich, welche Person die zentrale Verantwortung für Nachhaltigkeitsthemen auf operativer und auf Führungsebene in dem Unternehmen übernehmen soll.Benennen Sie eine Person, die sich in Ihrem Unternehmen explizit mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt und systematisch voranbringt. Unterstützen Sie bei Bedarf mit einer entsprechenden Fortbildung, z.B. mit der IHK-Fortbildung zum IHK-Nachhaltigkeitsmanager. Eine Übersicht über interessante aktuelle Fortbildungen im Bereich Nachhaltigkeit finden Sie regelmäßig auf den Seiten des IHK Forum der IHK Düsseldorf.Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Auszubildenden über den Rahmenlehrplan hinaus nachhaltiges Engagement vermitteln. Nehmen Sie mit Ihren Auszubildenden z.B. an der „Company Challenge” teil.
- Betriebliche Nachhaltigkeit kommunizieren
Neben dem Transportieren der Geschäftsidee bzw. Marke, schafft Nachhaltigkeitskommunikation vor allem Glaubwürdigkeit und verbessert die Absatzchancen, insbesondere in den Marktsegmenten, in denen ökonomische, ökologische und soziale Aspekte ein zentrales Kaufkriterium darstellen – künftig also in allen.Wie wichtig ist die Nachhaltigkeitskommunikation für Brands und das Employer Branding?Der Wert der Glaubwürdigkeit: Grundlagen der NachhaltigkeitskommunikationFolgende Infografik zeigt die Ergebnisse einer Studie zum Thema „Nachhaltigkeit als Basis für Konsumentscheidungen“.Die IHKs haben einen hilfreichen Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung für KMUs erstellt. Dieser gibt einen Überblick über bestehende und zukünftige gesetzliche Vorgaben und beantwortet Fragen zu Mindestanforderungen, Chancen und Risiken sowie einer optimalen Vorgehensweise für Unternehmen.Hinsichtlich der 2023 eintretenden Vorgaben zur Sustainable-Finance-Taxonomie der EU und der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist bald auch der breite Mittelstand direkt oder indirekt aufgefordert, sich mit Nachhaltigkeitskriterien auseinander zu setzen. Der Leitfaden gibt eine erste Orientierung.
- Fachkräfte sichern
Wer in die Ausbildung und Qualifizierung seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen investiert, investiert in die Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit seines Unternehmens und sorgt gleichzeitig für die Zukunft der Menschen in seiner Region. Darüber hinaus schaffen Aus- und Weiterbildung Verständnis und Akzeptanz für nachhaltiges Wirtschaften.Junge Menschen legen immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit und richten ihr Leben danach aus. Bauen Sie daher das Thema Nachhaltigkeit in Ihre Recruiting-Strategie ein und binden Sie schon Auszubildende in Nachhaltigkeitsprojekte ein wie beispielsweise Nachhaltigkeitsscouts.Keine Zeit für Weiterbildung? Darf nicht sein! Beschäftigte, die sich weiterbilden, halten das Unternehmen nicht nur up to date. Sie bleiben anpassungsfähig, wenn im Betrieb Änderungen anstehen.Praxistipp:Eine Übersicht über interessante aktuelle Fortbildungsmöglichkeiten im Bereich Nachhaltigkeit finden Sie regelmäßig auf den Seiten des IHK Forums der IHK Düsseldorf.