Energie und Umwelt

Wasserstoff-Kernnetz: Bau der Wasserstoff-Infrastruktur steht in den Startlöchern

Die Bundesnetzagentur hat den Bau des Wasserstoff-Kernnetzes genehmigt. Das Wasserstoff-Kernnetz stellt ein wesentliches Rückgrat für die Energieversorgung der Zukunft dar.
Weitere Informationen zum aktuellen Sachstand, den Auswirkungen auf das Rheinland sowie den weiteren erforderlichen Schritten finden Sie auf den Seiten der Metropolregion Rheinland, die gemeinsam mit den Fernleitungsnetzbetreibern Open Grid Europe (OGE) und Thyssengas ein Info-Papier zum Wasserstoffhochlauf erarbeitet hat.

Was ist das Kernnetz und warum ist es wichtig?

  • Verbrauchs- und Erzeugungsschwerpunkte von Wasserstoff sowie Speicher und Importpunkte werden dadurch schrittweise ab 2025 bis 2032 miteinander verbunden. Es gibt allen Akteure mehr Planungssicherheit – den Erzeugern von Wasserstoff, den Betreiber von Kraftwerken und Speichern, den Importpartnerländern sowie den Abnehmern und Nutzern von Wasserstoff.

Eckdaten des Wasserstoff-Kernnetzes:

  • Das Kernnetz wird in seiner vorläufigen Endstufe eine Gesamtlänge von rund 9.040 Kilometern (statt 9.666 Kilometern im ursprünglichen Entwurf) aufweisen und zu circa 60 Prozent aus bestehenden Gasleitungen bestehen, die auf den Wasserstofftransport umgestellt werden können. Die übrigen rund 40 Prozent des Netzes stellen Neubauleitungen dar. Der Bau des Netzes wird rund 19 Milliarden Euro kosten.

Lage des Kernnetzes:

  • Der Kammerbezirk Düsseldorf und Kreis Mettmann ist von zwei Leitungen im Westen und im Osten umschlossen, die voraussichtlich bis Ende 2030 bzw. Ende 2031 in Betrieb genommen werden. Perspektivisch kann der Kammerbezirk also über Anbindungen an das Kernnetz mit Wasserstoff versorgt werden – sofern ein ausreichender Wasserstoffbedarf vor Ort besteht. Ein eng verzweigtes Wasserstoff-Verteilnetz nach dem Vorbild der heutigen Gasnetze wird es nicht geben. Einen Überblick über den Leitungsverlauf des Wasserstoff-Kernnetzes erhalten Sie auf den Seiten der Bundesnetzagentur.

Stellt das Kernnetz die Endausbaustufe dar?

  • Nein. Das Kernnetz stellt die „Autobahn” der Wasserstoffnetze dar. Die weiteren Ausbaustufen werden über einen sog. Netzentwicklungsplan Gas und Wasserstoff bestimmt und sollen weitere Wasserstoffabnehmer und -erzeuger auf der Verteilnetzebene an die Wasserstoffinfrastruktur anbinden (z.B. in Sinne von „Landstraßen” oder „Abfahrten”). Voraussetzung dafür ist ein ausreichend hoher Wasserstoffbedarf vor Ort. Um entsprechende Bedarfe zu melden, sind Unternehmen dazu aufgerufen, den Kontakt zu ihren Netzbetreibern vor Ort aufzunehmen. Weitere Informationen dazu finden Sie im Info-Papier der Metropolregion Rheinland (siehe auch oben). Nur so können Unternehmen mit Wasserstoffbedarf auf das „Radar” gelangen und gegebenenfalls beim Bau von Wasserstoffleitungsinfrastruktur berücksichtigt werden. Alternative Wasserstoffversorgungsoptionen sind Trailer oder Eigenversorgung per Elektrolyseur.

Wie geht es weiter?

  • Erste Leitungsabschnitte aus dem Kernnetz sollen voraussichtlich bereits im Jahr 2025 in Betrieb genommen werden. Ein erster Netzentwicklungsplan Gas und Wasserstoff zur bedarfsorientierten Weiterentwicklung des Kernnetzes und Anbindung von Unternehmen an eine Wasserstoff-Verteilnetzinfrastruktur soll im Jahr 2025 als Entwurf vorgelegt und im Jahr 2026 genehmigt werden.

Wo gibt es weitere Informationen?