International
Zertifizierung in China
Allgemeines
In China gibt es mit der China Compulsory Certification (CCC) eine Zertifizierungs- und Kennzeichnungspflicht. Das Zertifizierungssystem soll für ausgewählte Produkte einen einheitlichen Standard in der VR China schaffen. Für Exporteure empfiehlt es sich vorab zu prüfen, ob ihre Ware bei der Einfuhr eine CCC- Zertifizierung benötigt. CCC hat die bisher geltenden Zeichen CCEE (China Commission for Conformity of Electric Equipment) für inländische Produkte und CCIB (China Commodity Inspection Bureau) für importierte Produkte ersetzt. Boiler, Druckbehälter und Sicherheitsarmaturen sind von der Änderung nicht betroffen. Sie unterliegen weiterhin der SQLO-Zulassung.
Die Zertifizierungspflicht gilt für Hersteller in China sowie ausländische Hersteller, die ihre Waren nach China exportieren. Kontrolliert wird die Einhaltung beim Import in China, aber auch innerhalb des Landes.
Zur Erlangung eines CCC-Zertifikats müssen rund 4 bis 6 Monate Bearbeitungszeit eingeplant werden. Daher sollten Unternehmen die Anträge mit einem entsprechenden Vorlauf stellen, um einen problemlosen Geschäftsablauf sicherzustellen.
Produkte und Befreiungen
Die Liste der zertifizierungspflichtigen Waren ist in verschiedene Gruppen eingeteilt.
Schwerpunkte liegen bei:
- Elektrotechnischen Geräten wie zum Beispiel Elektromotoren, Sicherungen
- Gummi- und Latexprodukten wie zum Beispiel Kondome und Reifen
- Bauchemischen Gruppen wie zum Beispiel Beton und Lacke
- Automobilkomponenten und Kfz-Zubehör wie zum Beispiel Fensterscheiben, Sitze, Schlösser und Kopfstützen
- Spielwaren wie Puppen, Metallspielzeug, Kinderfahrräder, Dreiräder, Kinderwagen sowie Laufgestelle
- Landwirtschaftliche Maschinen wie Traktoren und Sprühgeräte für Pflanzenschutz
Die chinesische Produktliste mit einer inoffiziellen englischen Übersetzung und den zugehörigen Zolltarifnummern stehen auf der Webseite der Zertifizierungsbehörde bereit.
Bitte beachten Sie, dass die Vollständigkeit bei diesen Listen nicht garantiert werden kann. Daher sollte beim Export vorab unbedingt ebenfalls in der Datenbank Access2Markets überprüft werden, ob die Produkte eine entsprechende Zertifizierung benötigen. Prüfungen einzelner Warennummern sowie die Gegenüberstellung möglicher Abweichungen der chinesischen Warennummern (7. und 8. Stelle) können mithilfe der Datenbank überprüft werden. Nach der Abfrage erhalten Sie unter der Rubrik "specific requirements" einen Hinweis auf die CCC-Zertifizierung.
Die zertifizierungspflichtigen Produkte müssen nicht zertifiziert werden, wenn sie in andere, nicht zertifizierungspflichtige Produkte eingebaut sind und diese als Endprodukte in China eingeführt werden. Es kann aber ein Problem bei Ersatzteillieferungen bestehen.
Die Möglichkeit einer Ausnahmegenehmigung von der Zertifizierungspflicht besteht für folgende Verwendungen:
- Produkte für die Forschung und für Labortests
- Einzelteile und Baugruppen als Zulieferungen für die Lohnfertigung unter der Bedingung, dass das komplette Gerät nach der Herstellung China wieder verlässt
- Produkte die benötigt werden um eine Produktionslinie zu errichten
- Bauteile für Maschinen der Produktprüfung (Qualitätskontrolle)
- Einzelteile und Baugruppen für die Instandhaltung oder Reparatur von früher importierten, in China laufenden Maschinen. Dies gilt auch, wenn der Hersteller die Maschinen inzwischen aus dem Programm genommen hat und die Ersatzteile und Baugruppen nur zum Zweck des weiteren Einsatzes der in China arbeitenden Anlagen baut.
- Begründete Einzelfälle und Ausnahmesituationen. Einmallieferungen im Rahmen des SPP-Programms (Special Processing Programs)
- Ausstellungsprodukte für Messen und Ausstellungen
Die Befreiung von der Zertifizierung muss für jeden Typ beziehungsweise jede Baureihe einzeln in chinesischer Sprache bei der China Inspection and Quarantine (CIQ) beantragt werden.
Die Bearbeitungsdauer für einen Befreiungsvorgang beträgt 6 bis 8 Wochen, wenn alle erforderlichen Unterlagen vorgelegt werden. Der Vorgang endet mit der Erteilung einer Befreiungsbescheinigung. Auch hier fallen Gebühren an.
Befreiungsbescheinigungen können auch sinnvoll sein, wenn sich die Zertifizierungspflicht aus der Produktliste nicht eindeutig ergibt.
In den vergangenen Jahren wurden die oben genannten Möglichkeiten, eine Zertifizierung zu umgehen, mehr und mehr beschnitten.
Verfahrensablauf
Zertifizierungen sind erfahrungsgemäß langwierig und teuer. Zur Zeit dauert eine Zertifizierung 5 bis 8 Monate. Die Pflicht zur Zertifizierung und die Kostenübernahme sollten bereits im Kaufvertrag geregelt werden. Der wesentliche Unterschied zu den Zertifizierungssystemen anderer Länder besteht darin, dass noch keine ausländischen Prüfgesellschaften akkreditiert sind, das heißt, die Typprüfung muss in China durchgeführt werden.
Nur Hersteller können zertifiziert werden. Die Inspektionen der Fertigungsstätte wird von Inspektoren durchgeführt, die die chinesische Behörde beauftragt, das heißt, es können deutsche oder chinesische Inspektoren sein.
Falls für die Produkte Zertifikate über die Einhaltung von bestimmten EU-Normen bestehen, können diese unter Umständen umgeschrieben werden (insbesondere bei IEC-Standards).
Zuständig für das Management und die Koordinierung der Zertifizierungs- und Zulassungsaktivitäten ist die China National Accreditation Administration (CNCA).
Sie ist unterhalb der staatlichen Qualitätsüberwachungsinstitution der State General Administration for Quality Supervision and Inspection and Quarantine (AQSIQ) angesiedelt. Technische Prüfbehörde ist die CQC.
Folgende Schritte sind für die Zertifizierung einzuhalten:
- Antragstellung bei der chinesischen Behörde
- Typprüfung in einem akkreditierten Labor in China
(Dauer circa 2 bis 4 Wochen) - 2-tägige Fertigungsstättenbesichtigung durch chinesische Inspektoren
- Zertifikatserstellung
- Genehmigung zur Verwendung des Prüfzeichens oder Erwerb von Aufklebern
- Jährliche Folgeinspektionen
Es entstehen erhebliche Kosten. Die umfangreiche technische Dokumentation, die für die Antragstellung erforderlich ist, sollte in chinesischer Sprache vorliegen.
- Das Logo von CCC ist ein schwarzes Design auf weißem Hintergrund.
- Verantwortlich für die Produktmarkierung sind seit dem 20.03.2018 die jeweils zuständigen Zertifizierungsbehörden wie CCAP oder CQC.
Seitdem dürfen Hersteller ihre erfolgreich zertifizierten Produkte ohne einen Antrag auf Markierungsgenehmigung mit dem CCC Logo markieren, sofern Größenverhältnis und Regularien zur Markierung eingehalten werden. Für bestimmte Produktkategorien (zum Beispiel Kabel oder Bremsschläuche) gelten spezifische Anforderungen an das CCC Logo.
Es ist zu beachten, dass bei dem Zertifizierungsprozess zum großen Teil vertrauliche Informationen der jeweiligen Technologie abgefragt und offen gelegt werden müssen. Unternehmen sollten daher genau prüfen, welche Informationen tatsächlich offenzulegen sind und welche Informationen besser geschützt bleiben sollten.
Dienstleister
Das CCC-Zeichen wird ausschließlich in China von der CNCA vergeben. In Deutschland gibt es einige Institute und Firmen, die sich anbieten die Prozedur der Beantragung und der Durchführung des Zertifizierungsverfahrens als Dienstleister für deutsche Exporteure zu übernehmen. Dienstleister, die diese Leistungen anbieten, finden Sie im Internet oder auf Anfrage bei uns.
Weitere Zertifizierungen und Produktzulassungen
Bitte beachten Sie, dass es neben der CCC-Zertifizierung noch weitere Zulassungen für einige Produktgruppen gibt. Vorab empfiehlt es sich zu überprüfen, ob eine Zertifizierung für Ihr Produkt notwendig ist. Für viele Waren sind beim Export nach China keine zusätzlichen Zertifizierungen nötig, für einige hingegen schon. Die Standardization Administration of China (SAC) bietet eine Datenbank in der 27.000 chinesische Standards aufgeführt werden.
Für Medizinprodukte und Produkte, die in Arztpraxen oder Krankenhäusern und somit vornehmlich zur Behandlung, Überwachung von Patienten eingesetzt werden, ist eine Registrierung bei der State Administration for Market Regulation SAMR beziehungsweise der Unterbehörde NMPA National Medical Products Administration (vorher China Food and Drug Administration CFDA) notwendig. Dies gilt auch für Produkte, die zur Erstellung von Diagnosen verwendet werden. Das Verfahren dauert je nach Klassifizierung meist einige Monate.
Weitere Informationen, welche Produkte diese Zertifizierung benötigen sowie zum Verfahren finden Sie auf der Webseite der NMPA.
Lebensmittel unterstehen ebenfalls der Kontrolle durch die SAMR. Besonders für Fleisch und Milchprodukte werden meist spezielle Zertifizierungen benötigt.
Eine Manufacture Licensing of Special Equipment (SELO-Lizenz) benötigen Sie für:
- Druckbehälter,
- Boiler sowie
- diverse Sicherheitsarmaturen.
In China besteht ebenfalls eine Kennzeichnungspflicht für Energie-Effizienz (China Energylabel, kurz CEL) von bestimmten Geräten.
Dies betrifft insbesondere Haushaltsgeräte wie:
- Kühlschränke,
- Klimaanlagen,
- Fernsehgeräte,
- Mikrowellen,
- Kopierer etc.
Auch hier erfolgt meistens eine Prüfung eines akkreditierten chinesischen Labors. Die Erklärung der Energieeffizienz muss ebenfalls in der Bedienungsanleitung des Produktes enthalten, sowie auf dem jeweiligen Produkt markiert sein.
Die China RoHS II (Restriction of Hazardous Substances) ist eine Richtlinie, die den Einsatz gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten einschränkt. Ähnlich der EU-Richtlinie regelt sie die Verwendung von sechs gefährlichen Substanzen, darunter Blei, Quecksilber und Cadmium, und legt spezifische Konzentrationsgrenzwerte für diese Stoffe fest.
Produkte, die im „Compliance Management Catalogue of China RoHS II (First Batch)“ aufgeführt sind, müssen ein obligatorisches Konformitätsbewertungsverfahren durchlaufen, um ihre Einhaltung der festgelegten Konzentrationsgrenzen nachzuweisen. Die aktuell betroffenen 12 Produktkategorien umfassen Kühlschränke, Klimaanlagen, Waschmaschinen, Warmwasserbereiter, Drucker, Kopierer, Faxgeräte, Fernsehgeräte, Monitore, Mikrocomputer, Handys und Telefone. Die betreffenden Hersteller (oder deren autorisierte Vertreter) können zwischen zwei Konformitätsbewertungsverfahren wählen: der Selbstdeklaration über die offizielle RoHS-Plattform oder einer Zertifizierung durch zugelassene Prüfstellen.
Für Elektro- und Elektronikgeräte, die sich nicht in diesem Katalog befinden, gilt lediglich die RoHS-Kennzeichnungspflicht. Es gibt zwei verschiedene Labels: das orangefarbene Label für Produkte, die die in GB/T 26572 festgelegten Grenzwerte überschreiten und nach Ablauf ihrer sicheren Nutzungsdauer recycelt werden müssen, sowie das grüne Label für Produkte, die keine gefährlichen Stoffe enthalten und sicher recycelbar sind. Weitere Informationen sind in chinesischer Sprache auf der Website des China Electronics Standardization Institute (CESI) verfügbar.
Für Elektro- und Elektronikgeräte, die sich nicht in diesem Katalog befinden, gilt lediglich die RoHS-Kennzeichnungspflicht. Es gibt zwei verschiedene Labels: das orangefarbene Label für Produkte, die die in GB/T 26572 festgelegten Grenzwerte überschreiten und nach Ablauf ihrer sicheren Nutzungsdauer recycelt werden müssen, sowie das grüne Label für Produkte, die keine gefährlichen Stoffe enthalten und sicher recycelbar sind. Weitere Informationen sind in chinesischer Sprache auf der Website des China Electronics Standardization Institute (CESI) verfügbar.
Da es aufgrund verschiedener Standards und Normen immer wieder zu Problemen im Handel zwischen der EU und China kommt, haben die Europäischen Union, die European Free Trade Association (EFTA) sowie die Standardization Administration of the People's Republic of China (SAC) eine gemeinsame Plattform, errichtet, die zahlreiche Informationen zu den jeweiligen Standards und technischen Normen gibt.
Weiterführende Informationen in Bezug auf deutsche und chinesische Normen stehen zudem auf der Webseite des Deutschen Instituts für Normung e. V. bereit.
Weiterführende Informationen in Bezug auf deutsche und chinesische Normen stehen zudem auf der Webseite des Deutschen Instituts für Normung e. V. bereit.
Die chinesische Behörde für Marktüberwachung hat eine Liste der CCC-zertifizierungspflichtigen Waren (nur auf Chinesisch) veröffentlicht. Die zugehörigen Zolltarifnummern wurden auf das Harmonisierte System 2020 aktualisiert.
Letzte Aktualisierung: 20. September 2024