Kreislaufwirtschaft

Circular Economy - Ressourcen im Kreislauf halten

Die Kreislaufwirtschaft ist kein neues Konzept, gewinnt jedoch angesichts der immer intensiveren Nutzung der endlichen Ressourcen des Planeten an Bedeutung. Im Jahr 2022 wurden weltweit bereits am 28. Juli rechnerisch mehr biologische Ressourcen verbraucht, als die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren kann. In einer Kreislaufwirtschaft soll der Verbrauch natürlicher Rohstoffe gesenkt werden, indem Stoffkreisläufe über die gesamte Wertschöpfungskette geschlossen und Abfälle vermieden oder möglichst umweltverträglich und klimaneutral verwertet werden.
In Deutschland wird der Begriff Kreislaufwirtschaft traditionell mit der Abfall- und Sekundärrohstoffwirtschaft assoziiert. Das im EU Green Deal verwendete Konzept der Circular Economy geht jedoch darüber hinaus und beschreibt ein Wirtschaftsmodell, das darauf abzielt, Ressourcen in Kreisläufen zu nutzen, um Abfälle zu minimieren und die Ausbeutung von Primärrohstoffen zu verhindern. Der verwandte Begriff Cradle to Cradle konzentriert sich auf den Produktdesignprozess, bei dem ökologische, ökonomische und soziale Aspekte von Anfang an berücksichtigt werden. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist entscheidend für unternehmerische Nachhaltigkeitsziele und den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg. Vor diesem Hintergrund hat die EU-Kommission im Rahmen des Green Deals den "Circular Economy Action Plan" (CEAP) mit 35 Initiativen entwickelt, der als Grundlage für die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) dient, deren Entwurf das Bundesumweltministerium im Juni 2024 veröffentlichte.

Gesetzliche Anforderungen

Mit immer ambitionierteren Zielen der EU im Klima- und Ressourcenschutz gewinnt die Kreislaufwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Dabei stehen im EU Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft 2020 Maßnahmen zur Vermeidung von Abfällen im Vordergrund, aber auch die Verbesserung der Langlebigkeit und Reparierbarkeit von Produkten. Vor allem im Bereich der Abfallvermeidung gibt es gesetzliche Vorgaben, wie das Verpackungsgesetz oder die EU-Einwegkunststoffrichtlinie EU-Einwegkunststoffrichtlinie. Um bereits jetzt auf mittelfristige Marktveränderungen und Belastungen besser reagieren zu können, ist es ratsam sich mit dem Thema weitergehend zu befassen.

Chancen der Kreislaufwirtschaft für Unternehmen

Neben zunehmender Regulierung bietet das Schließen von Materialkreisläufen auch Chancen für Unternehmen. Die jüngsten Verwerfungen in den Lieferketten haben die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von Rohstoffimporten verdeutlicht. Hier kann die Kreislaufwirtschaft eine Möglichkeit bieten, diese Abhängigkeiten durch die Nutzung heimischer Sekundärrohstoffe zu reduzieren und die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Zudem ermöglicht der Einsatz von Recyclingmaterialien energieärmere Prozesse, was sowohl kurzfristig Energie spart als auch mittelfristig zu einer energieeffizienteren und nachhaltigeren Produktion führt.
Laut einer aktuellen Umfrage des DIHK sehen viele Unternehmen die Transformation zur Kreislaufwirtschaft als Chance. Etwa die Hälfte der befragten Betriebe hat eine grundsätzlich positive Einstellung zu diesem Wandel. Allerdings gibt rund ein Drittel an, derzeit nicht einschätzen zu können, welche Auswirkungen dies auf den eigenen Unternehmenserfolg haben wird. Trotz der erkannten Chancen befürchtet eine Mehrheit der Unternehmen einen höheren Dokumentationsaufwand und steigende Kosten, etwa durch den Einkauf teurerer Recyclingmaterialien.

Linkliste/Informationsmaterial

Unternehmen, die sich für zirkuläres Wirtschaften interessieren, und sich informieren wollen, wie sie besser recyclebare Materialien verwenden, ihre Produkte wiederverwendbar werden können, oder sie ihre Ressourcen nachhaltiger beschaffen, können folgende Angebote nutzen:
  • Unternehmen, die sich für zirkuläres Wirtschaften interessieren, und sich informieren wollen, wie sie besser recyclebare Materialien verwenden, ihre Produkte wiederverwendbar werden können, oder sie ihre Ressourcen nachhaltiger beschaffen, können folgende Angebote nutzen:Die bundesweite Plattform materialrest24.de bietet die Möglichkeit ungenutzte Materialien, Maschinen und Werkzeuge zu kaufen, bzw. zu verkaufen.
  • Die europäische Plattform CYRKL bietet die Möglichkeit der gewerblichen Abfallentsorgung und der nachhaltigen Rohstoffbeschaffung.
  • Recyclingbörse von EUWID Recycling und Entsorgung.
  • Im UPdate der IHK NRW mit dem Schwerpunkt zirkuläres Wirtschaften werden neben Unternehmensbeispielen, Programme und Beratungsangebote – auch speziell in NRW – aufgeführt.
  • Der IHK ecoFinder ist Deutschlands größtes Portal für Unternehmen für Produkten und Dienstleistungen aus der Umwelt- und Energiebranche.
  • Die Effizienz Agentur NRW (EFA) informiert auf seiner Webseite und in einem Magazin Circular Economy eine umfassend über Kreislaufwirtschaft und bieten kostenlose Erstgespräche und Workshops.
  • Der Runde Tisch Zirkuläre Wertschöpfung NRW unterstützt Unternehmen, Einrichtungen und Kommunen bei der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft im Austausch mit den Akteuren in Wirtschaft, Politik und Forschung.
  • Das Zentrum Ressourceneffizienz des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) bietet einen ersten Einblick in das Thema Kreislaufwirtschaft sowie Informationen zu ressourcensparender Produktion, Produkten und Management.
  • Die Cradle to Cradle NGO unterstützt Unternehmen in der Umsetzung, sowie das Cradle to Cradle Products Innovation Institut bei der Zertifizierung von Produkten, welchen den Standards der Kreislaufwirtschaft entsprechen.

Quelle: DIHK