Hessischer Gründerpreis: Fast ein Drittel der Start-ups im Halbfinale kommt aus Südhessen
Südhessen beweist seine Innovationskraft: 15 Start-ups aus der Region haben es ins Halbfinale des Hessischen Gründerpreises geschafft und stellen dort beinahe ein Drittel der Teilnehmer. Sie stehen für ganz unterschiedliche Produkte: von innovativen 3D-Drucktechnologien über neue Formen des Obst- und Gemüseanbaus bis zu händisch filetiertem Wildlachs. Jetzt geht es für die Gründer ums Ganze: Am 26. September treten sie im Halbfinale in Darmstadt an.
Pressemeldung vom 5. September 2023
193 Start-ups haben sich dieses Jahr für den Hessischen Gründerpreis beworben – so viele wie noch nie. Seit 2003 werden junge Unternehmer und Nachfolger ausgezeichnet, die ihren Hauptsitz in Hessen haben und nicht länger als fünf Jahre am Markt sind. Eine Jury aus Vertretern verschiedener Institutionen und Kommunen hat für das Halbfinale die jeweils zwölf überzeugendsten Unternehmen in den vier Kategorien „Innovative Geschäftsidee“, „Zukunftsfähige Nachfolge“, „Gesellschaftliche Wirkung“ sowie „Gründung aus der Hochschule“ ausgewählt. 15 der 48 Halbfinalisten stammen aus Südhessen.
„Dass Südhessen so stark vertreten ist, spricht für die Innovationskraft und den Gründergeist in unserer Region. Die Vielfalt der Produkte und Leistungen der Start-ups ist beeindruckend“, sagt Martin Proba, Geschäftsbereichsleiter Unternehmen und Standort der IHK Darmstadt.
Im Halbfinale am 26. September in Darmstadt wählt eine Jury drei Finalisten je Kategorie aus. Vorab erhalten die Gründer ein Pitch-Training des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG. Für Start-ups aus dem IHK-Bezirk bietet die IHK Darmstadt ein zusätzliches Training im Technologie- und Gründerzentrum HUB31 an. Das Finale am 17. November wird ebenso wie das Halbfinale in Darmstadt stattfinden.
Hier finden Sie eine Übersicht aller südhessischen Halbfinalisten, sortiert nach den vier Kategorien des Hessischen Gründerpreises:
Gründung aus der Hochschule
- HOPES (Darmstadt) speichert elektrische Energie in Salzwasser. Hierfür nutzt das Start-up osmotische Druckeffekte.
- CognitX (Darmstadt) hat einen gleichnamigen virtuellen Assistenten entwickelt, der Datenanalyse mithilfe von generativer künstlicher Intelligenz in eine Gesprächsform bringt.
- Illutherm (Darmstadt) rüstet in der CO2-intensiven Schwerindustrie Hochtemperaturprozesse auf erneuerbare Energien um, indem es mit blauem und UV-Licht Prozesshitze erzeugt.
- Inflabi (Darmstadt) will den Schutzmarkt mit innovativen aufblasbaren Luftpolstern revolutionieren. Erstes Produkt des Start-ups ist der aufblasbare Fahrradhelm „Inflabi“.
- FLIPoQ (Dieburg) hat eine innovative 3D-Drucktechnologie entwickelt, die es ermöglicht, Produkte ressourcenschonend aus nahezu jedem beliebigen Kunststoff herzustellen.
Gesellschaftliche Wirkung
- CureRare (Michelstadt) begleitet Patienten auf ihrem Weg zu neuen Therapien und bietet auch für Forschungsstellen Beratung und Unterstützung, um Forschungsprojekte für seltene Erkrankungen von Anfang an richtig aufzusetzen.
- Pflanzentheke (Lorsch) entwickelt und vertreibt vertikale Farmen für den Obst- und Gemüseanbau. Hierbei werden hydroponische Systeme eingesetzt, also der Anbau von Obst und Gemüse mit Hilfe von Nährlösungen außerhalb der Erde.
Innovative Geschäftsidee
- Aurora Life Science (Darmstadt) hat das intelligente Schneidebrett Nutrio entwickelt, das Lebensmittel automatisch während der Zubereitung trackt. Der Nutzer sieht so die Kalorien und weitere Nährwerte.
- Visometry (Darmstadt) bietet Augmented-Reality-Lösungen an. Mit einem Computer-Vision-System können Objekte anhand ihrer 3D-CAD-Daten in Kamerabildern sehr genau lokalisiert werden. Dadurch können zusätzliche 3D-Grafiken auf einem Objekt visualisiert werden.
- Akribion Genomics (Zwingenberg) hat ein Enzym entwickelt, welches die Gründer sehr einfach programmieren können, sodass es bestimmte Zellen gezielt abtötet und andere Zellen dabei ignoriert. Ziel ist es, die Technologie weiterzuentwickeln und in Krebstherapien einzusetzen.
- WIANCO OTT Robotics (Seeheim-Jugenheim) entwickelt die KI-Lösung EMMA, die es jedermann ermöglichen soll, nach einem zweitägigen Training Prozesse zu automatisieren.
- Archigas (Rüsselsheim) produziert und vertreibt weltweit eine neu von den Gründern entwickelte Sensorart, die Wasserstoff exakter, schneller und zuverlässiger misst. Damit wird die Herstellung und Nutzung von Wasserstoff laut dem Start-up deutlich sicherer und kostengünstiger.
Zukunftsfähige Nachfolge
- INFINIDENT Solutions (Darmstadt) unterstützt Zahntechniker und Zahnärzte bei der Herstellung von hochästhetischem Zahnersatz mit Hilfe digitaler Verfahren und Prozesse.
- Herz im Glück (Weiterstadt) produziert Textilartikel unter Beachtung von fairen und nachhaltigen Produktions- und Arbeitsbedingungen.
- Pahle (Riedstadt) bietet Wildlachs aus Alaska an. Sobald der ganze Fisch eintrifft, wird er sorgfältig, händisch, ohne jegliche Maschinen filetiert.
Der Hessische Gründerpreis wird durch einen Initiativkreis aus Städten, Wirtschaftsförderungen, Verbänden, Industrie- und Handelskammern und weiteren Partnern sowie durch ein breites Netzwerk in Hessen getragen. Er wird aus Europäischen Mitteln, aus dem Fonds für Regionale Entwicklung gefördert und vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung durch die Schirmherrschaft von Minister Tarek Al-Wazir unterstützt.
Kontakt
Annabel Aulehla
Bereich:
Kommunikation und Marketing
Themen: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Social Media