IHK beschließt Arbeitsprogramm bis 2029
Einstimmig hat die Vollversammlung der IHK Darmstadt das Arbeitsprogramm für die Legislaturperiode bis 2029 beschlossen. Damit werden die drei Themenschwerpunkte „Fachkräfte sichern”, „Transformation ermöglichen”, „Wirtschaftsstandort stärken” sowie das übergreifende Thema der Entbürokratisierung in konkrete Angebote und Projekte übersetzt. Zugleich reagiert die IHK Darmstadt auf eine ungeplant gute Einnahmesituation und senkt den Mitgliedsbeitrag für das kommende Jahr um 20 Prozent ab.
Pressemeldung vom 6. Dezember 2024
IHK-Präsident Matthias Martiné
© IHK Darmstadt / Klaus Mai
„Wir haben mit unserem frischen Arbeitsprogramm nun einen klaren Kompass, mit welchen Themen und neuen Akzenten wir in die nächsten Jahre gehen“, sagt Matthias Martiné, Präsident der IHK Darmstadt. „Viele Themen unserer Mitglieder bedienen wir bereits intensiv mit erfolgreichen und fachkundigen Formaten. Auch deshalb sind wir seit Jahren eine gefragte - wenn auch nicht immer bequeme – Gesprächspartnerin für Politik und Verwaltung“, so Martiné. „Aber wir sind auch eine agile Organisation, die jederzeit in der Lage ist, sich auf neue Situationen einzustellen.“ So beinhaltet das neue Arbeitsprogramm, das von der Vollversammlung, also dem ehrenamtlichen Parlament der südhessischen Wirtschaft, einstimmig beschlossen wurde, auch gänzlich neue Aspekte und Produkte.
Wirtschaftsstandort stärken
Unter dem Schwerpunkt „Wirtschaftsstandort stärken“ wird das Thema Gewerbeflächenentwicklung auf verschiedenen Ebenen bespielt. „Investition braucht Raum. Wir müssen unsere Region mit mehr Flächenangeboten weiterentwickeln“, fordert der IHK-Präsident. Auch „Bezahlbares Wohnen“ wird neu gewichtet, um die Region für die Fachkräfte von morgen attraktiv zu halten. Um die Themen Verkehrs- und Energieinfrastruktur noch enger begleiten zu können, wird ein Infrastruktur-Monitor für Südhessen erstellt, „damit wir uns als Sprachrohr der südhessischen Wirtschaft datenbasiert überall dort einmischen können, wo unsere Interessen berührt sind“, so Martiné. Auch die Entwicklung von Mobilitätslösungen für Innenstadt und Handel steht auf der Agenda.
Investition braucht Raum. Wir müssen unsere Region mit mehr Flächenangeboten weiterentwickeln.Matthias Martiné
Fachkräfte sichern
Der Schwerpunkt „Fachkräfte sichern“ erhält neben den etablierten Formaten zur Berufsorientierung noch eine weitere Dimension. Die IHK Darmstadt wird Unternehmen zum Thema Inklusion beraten und dabei unterstützen, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen. Neu ist auch der Fokus auf das Thema Kinderbetreuung. Hier soll zunächst ein ungefärbter Überblick über die Betreuungskapazitäten der Kommunen erarbeitet werden. „Wir müssen die sogenannten stillen Reserven heben“, sagt Martiné. „Um Fachkräfte zu mobilisieren, müssen Menschen in Arbeit kommen, die arbeiten wollen, es aber aus verschiedenen Gründen nicht können. Etwa, weil sie keinen Betreuungsplatz für ihre Kinder oder Pflegeeinrichtung für ihre Eltern finden.“
Um Fachkräfte zu mobilisieren, müssen Menschen in Arbeit kommen, die arbeiten wollen, es aber aus verschiedenen Gründen nicht können. Etwa, weil sie keinen Betreuungsplatz für ihre Kinder oder Pflegeeinrichtung für ihre Eltern finden.Matthias Martiné
Transformation ermöglichen
IHK-Hauptgeschäftsführer Robert Lippmann
© IHK Darmstadt / mas-foto.de
Den Möglichkeiten und Herausforderungen durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz trägt der Schwerpunkt „Transformation ermöglichen“ Rechnung. „Unser Fokus liegt darauf, Kompetenzen insbesondere an unsere kleinen und mittleren Unternehmen zu vermitteln“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Robert Lippmann. So sind unter anderem mit „Online-Sprints“ neue kompakte Wissensformate geplant, etwa zu Themen wie „EU-Taxonomie“ oder „Nachhaltigkeitsberichterstattung“. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf der „Unternehmensnachfolge“. „Gemeinsam mit unseren Kommunen wollen wir Betriebe identifizieren und ansprechen, die Unterstützungsbedarf bei der Suche einer Nachfolge vor Ort haben“, erläutert Lippmann.
Unser Fokus liegt darauf, Kompetenzen insbesondere an unsere kleinen und mittleren Unternehmen zu vermitteln.Robert Lippmann
Gestaltung des Rechtsrahmens und Entbürokratisierung
Was über allen Themen liegt, ist der Schwerpunkt „Gestaltung des Rechtsrahmens und Entbürokratisierung“. Hier kooperiert die IHK Darmstadt in einem Pilotprojekt mit der Hessischen Staatskanzlei, um Problemlagen von Unternehmen zu identifizieren und zu lösen. „Unsere große Kraft liegt in dem direkten Draht zur Politik. Wir suchen nicht die große Bühne, sondern den Erfolg im Dialog“, so Robert Lippmann. Daher wird die IHK auch in den kommenden Jahren ihre Gesprächs- und Austauschformate mit Entscheidungsträger*innen fortführen.
Unsere große Kraft liegt in dem direkten Draht zur Politik.Robert Lippmann
Ebenfalls einstimmig hat die IHK-Vollversammlung beschlossen, den IHK-Beitrag für das Jahr 2025 einmalig um 20 Prozent zu reduzieren. Das entspricht einer Summe von rund 2,5 Millionen Euro. Damit reagiert die IHK auf Sonderentwicklungen auf der Einnahmenseiten. „Zur Arbeit im Sinne ihrer Mitgliedsunternehmen gehört für die IHK immer auch eine verantwortungsvolle Haushaltsführung. Entsprechend bewusst gehen wir mit finanziellen Spielräumen um“, so IHK-Präsident Matthias Martiné. „Von der Senkung profitieren alle beitragszahlenden Mitglieder der IHK Darmstadt, von Einzelunternehmer*Innen bis zum Industriekonzern.“
Von der Senkung profitieren alle beitragszahlenden Mitglieder der IHK Darmstadt, von Einzelunternehmer*Innen bis zum Industriekonzern.Matthias Martiné
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Patrick Körber
Geschäftsbereichsleiter, Pressesprecher
Bereich: Kommunikation und Marketing