Innovationsbereitschaft niedrig wie nie
Laut dem Innovationsreport der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) nehmen die Innovationsaktivitäten von südhessischen Unternehmen – eigentlich eine Stärke der Region – deutlich ab. Trübe Aussichten zeichnet auch die Konjunkturumfrage der IHK Darmstadt zu Jahresbeginn: Demnach laufen die Geschäfte noch schlechter als im Herbst, und ein Ende der Krise ist nicht in Sicht.
Pressemeldung vom 12. Februar 2024
Die südhessische Wirtschaft kann sich von der konjunkturellen Talfahrt Deutschlands nicht abkoppeln. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar, für die sie rund 900 Unternehmen aus der Region befragt hat. Industrie und Dienstleister, darunter insbesondere der Einzelhandel, berichten von schlechten Geschäften, im Baugewerbe ist es nur wenig besser. Für die nächsten Monate befürchten viele Unternehmen eine weitere Verschlechterung.
Geschäftsklimaindex unter Wachstumsschwelle
Der IHK-Geschäftsklimaindex fasst Lage und Erwartung der Unternehmen zusammen. Gegenüber Herbst 2023 verliert der Index einen, gegenüber Jahresbeginn 2023 zwölf Punkte. Er beträgt aktuell 88 Punkte. Nur 19 Prozent der befragten Unternehmen in Südhessen beurteilen ihre Lage als gut, 59 Prozent als befriedigend, 22 Prozent als schlecht. Gegenüber Herbst verliert der Saldo aus zufriedenen und unzufriedenen Unternehmen fünf Punkte. Er liegt jetzt bei minus drei Prozentpunkten. „Unsere Einschätzung aus dem Herbst, dass sich die Rezession verfestigt, hat sich leider bestätigt“, bewertet Robert Lippmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, die aktuelle Befragung.
Stellenabbau geplant
IHK-Hauptgeschäftsführer Robert Lippmann
© IHK Darmstadt / Klaus Mai
Jetzt haben wir erstmals die Situation, dass sich Unternehmen in nennenswertem Umfang von Personal trennen müssen.Robert Lippmann
Als größtes Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung stufen die Unternehmen in Südhessen die Inlandsnachfrage ein. Diese Auffassung äußern aktuell zwei von drei Unternehmen (64 Prozent). Das sind sieben Prozentpunkte mehr als im Herbst. Am zweithäufigsten nennen die Unternehmen die Qualität der Wirtschaftspolitik (60 Prozent der Nennungen, plus sechs Prozentpunkte). Bemängelt wird vor allem das Fehlen einer wirtschaftsnahen Linie der Politik. Offensichtlichstes Manko ist die starke Belastung durch Bürokratie. „Die konjunkturellen Risiken haben deutlich zugenommen, an Breite und an Intensität“, fasst Lippmann die Ergebnisse der Konjunkturumfrage zusammen.
Innovationsfreude auf dem Tiefpunkt
...die Sonderauswertung für Südhessen zeigt, dass bei uns die Zurückhaltung bei Innovationsaktivitäten sogar noch größer ist als im bundesweiten Schnitt. Das ist ein erschütterndes Ergebnis.Matthias Martiné
IHK-Präsident Matthias Martiné
© IHK Darmstadt / Klaus Mai
Kontakt
Patrick Körber
Geschäftsbereichsleiter, Pressesprecher
Bereich: Kommunikation und Marketing