Vom Patent zur Vermarktung

Strategien der Patentvermarktung

Muster und Prototypen herstellen 

Eine Idee verkauft sich nur, wenn sie greifbar wird. Ein Prototyp muss gebaut werden. Wenn Sie dies nicht selbst können, müssen sie sich professionelle Unterstützung suchen. Neben zukünftigen Kooperationspartner und Patentverwertungsagenturen könnten vielleicht auch die Hochschulen in ihrer Region angesprochen werden.

Firmenidentifikation 

Im Internet bieten sich Datenbanken an, um sich einen ersten Überblick zum Markt und potenziellen Kooperationspartner zu verschaffen. Ausführliche Firmenverzeichnisse können teilweise auch branchenspezifisch kostenlos recherchiert werden. Außerdem liefern Messekataloge wertvolle Hinweise. Beispiele sind:
  • "Wer liefert was?"
  • "Hoppenstedt Firmendatenbank"
  • "Genios"
  • "Elektronisches Branchenbuch"
  • "Die gelben Seiten"
  • "Expodatabase"
  • "Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft"
Spezifische Firmenrecherchen bietet auch Ihre IHK gegen eine geringe Gebühr an.

Marketing- und Vertriebskonzept 

Das A und O einer erfolgreichen Patentvermarktung ist die Überzeugungsarbeit bei den Ansprechpartnern in den Unternehmen. Zusatzaufgaben und Änderungen werden oft nicht gerne akzeptiert. Der Kundennutzen der Erfindung muss daher deutlich herausgearbeitet werden. Stellen Sie neben technischen Funktionalitäten deutlich den möglichen Kostenvorteil heraus (zusätzliche Kunden, zusätzliche Marktsegmente, Einsparungen in der Produktion). Finden Sie die Schlüsselpersonen im Unternehmen. Dies sind nicht nur die FuE-Leiter und die Geschäftsführung. Vielleicht ist der Controller über den möglichen Kostenvorteil der bessere Partner um Widerstände im Unternehmen zu überwinden. Informieren Sie sich auch über Ihre Zielbranche. Hier müssen Sie schon im Vorfeld überzeugendes Argumentationsmaterial aufbereiten. Suchen Sie dazu zum Beispiel Kontakt zu einem Hochschulprofessor mit ausgewiesener Kompetenz im Innovationsmanagement und Technologiemarketing. In einer studentischen Diplomarbeit kann so zum Beispiel ein Vertriebs- und Marketingkonzept für Ihre Erfindung entwickelt werden. Kontakt zu Professoren finden Sie zum Beispiel über das Technologietransfernetzwerk Hessen oder über die Homepage der Hochschule in Ihrer Region.

Fachpressearbeit 

Machen Sie in der einschlägigen Wirtschaftspresse auf Ihrer Erfindung aufmerksam. Arbeiten Sie auch hier unbedingt den Kostenvorteil heraus. Durch diese Veröffentlichungen entstehen direkte Kontakte zwischen Interessenten aus der Wirtschaft und den Entwicklern von neuen Technologien und Innovationen.

Förderung und Projektbegleitung 

Bei der Suche nach Ansprechpartnern und Projektbegleitung unterstützt Sie das Enterprise Europe Network Hessen. Dort finden Sie auch die kompetenten Ansprechpartner zu allen Fragen einer möglichen Anschubförderung. Fördermittel für anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung für potenzielle Kooperationsunternehmers bieten vielleicht einen zusätzlichen Anreiz die Risikosichtweise der Ansprechpartner zu vermindern.
Über die Hessische Intellectual Property Offensive (HIPO) erhalten kleine Unternehmen Projektunterstützung durch beauftragte Institutionen an den Hochschulen.
Nicht zuletzt steht Ihnen mit den WIPANO-Förderprogrammen des BMWi eine Plattform für alle Innovationsschaffenden zur Verfügung.