Tschüss Studium - mein Karriereweg geht anders

Studienzweifler – IHK auf dem Campus

Einleitung

Wer zu einem begonnenen Studium eine Alternative sucht, ist in der beruflichen Qualifizierung richtig aufgehoben für einen Neustart, ob es nun Ausbildung, Prüfung oder Fortbildung ist. Auch der Weg in die Selbstständigkeit ist eine Möglichkeit.
Mark Zuckerberg, Stefan Raab, Anke Engelke, sie alle haben es getan: Ihr Studium geschmissen. Und sie beweisen, dass man als Studienabbrecher nicht automatisch ganz ohne Chancen da steht.
Rund um das Thema „Studienausstieg“ hat sich in Südhessen ein Netzwerk gebildet, in dessen Zentrum die Studienberatungen der Hochschulen selbst stehen. Sie sind die erste Anlaufstelle für alle Ratsuchenden. Sobald die Entscheidung für den Ausstieg gefallen ist, kommt das Beraterteam der Agentur für Arbeit Darmstadt ins Spiel, das umfassend die ganze Palette der Ausbildung darstellen kann. Geht es dann um die Frage eines „geregelten“ Übergangs in berufliche Qualifizierung stehen IHK und Handwerkskammer mit Rat zur Verfügung.

Beratung für Studienzweifler

„Passt das Studium zu mir?“, „Ist das Studium zu retten oder gegebenenfalls anders zu organisieren?“, „Wie ist ein Fachwechsel möglich?“ und „Welche Alternativen zum Studium gibt es und welche passen zu mir?“Rund um diese Fragen gibt es für Darmstädter Studierende regelmäßig monatliche gemeinsame Sprechstundentermine des Darmstädter Beratungsnetzwerks - bestehend aus Beratungsexpertinnen und -experten von Hochschule Darmstadt und TU Darmstadt, der IHK Darmstadt, der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, der Agentur für Arbeit und dem Studentenwerk. Die Sprechstunden finden einmal im Monat abwechselnd bei der Hochschule Darmstadt und der TU Darmstadt statt.
Die Beratung findet monatlich am letzten Dienstag des Monats von 16 bis 18 Uhr statt. Wegen der Pandemie finden die Sprechstunden bis auf Weiteres als digitale Veranstaltung statt. (https://h-da-de.zoom.us/j/95448084824, MeetingID: 954 4808 4824, Kenncode: 497123 )

Neustart mit Ausbildung

Viele IHK-Ausbildungsberufe fordern in der Praxis schulische Vorkenntnisse auf dem Niveau der Hochschul-/Fachhochschulreife. Das zeigt sich auch dran, dass es Ausbildungsberufe gibt, in denen Schüler/Innen mit Hochschulzugangsberechtigung die Mehrzahl der Auszubildenden stellen.
  • Fachinformatiker/-in Systemintegration
  • Biologielaborant/-in
  • Chemielaborant/-in
  • Pharmakant/-in
  • Industriekaufmann/-kauffrau
  • Automobilkaufmann/-kauffrau
  • Bankkaufmann/-kauffrau
  • Immobilienkaufmann/-kauffrau
  • Informatikkaufmann/-kauffrau
  • IT-System-Kaufmann/Kauffrau
Ausführliche Beschreibungen zu diesen (und allen anderen IHK-Berufen) gibt es in der IHK-Lehrstellenbörse unter www.ihk-lehrstellenboerse.de.
Für Azubis mit Abitur kann die Ausbildungszeit im Einvernehmen mit dem Betrieb auf Grund der schulischen Vorbildung um bis zu zwölf Monaten verkürzt werden. Wer es dann noch schafft, bis zur Zwischenprüfung oder Teil 1 der Abschlussprüfung eine "gute" Gesamtleistung zu zeigen, kann ein halbes Jahr früher zur Abschlussprüfung zu gelassen zu werden. Informationen dazu gibt es unter dem Dokument 8462. Eine eigentlich 36 Monate dauernde Ausbildung könnte somit in der Hälfte der Zeit geschafft werden.

Neustart mit Prüfung

Für Studenten, die die Entscheidung für eine berufliche Ausbildung erst spät treffen, gibt es weitere Möglichkeiten neben der Ausbildung: Wer bereits regelmäßig im Studium „gejobbt“ hat, hat auf diesem Wege vielleicht schon so viel berufliche Kenntnisse gewonnen, dass er als Externer an der IHK-Abschlussprüfung teilnehmen kann. Zur Entscheidung über die Zulassung können auch Praktika herangezogen werden. Im Regelfall das 1,5-fache, mindestens aber das Einfache der regulären Ausbildungszeit müssen in der Zusammenrechnung erreicht werden, schulische Vorbildung zählt nicht. Informationen zu diesem Thema, für das eine Einzelfallprüfung erforderlich ist, finden Sie unter der Nummer 13205.

Neustart mit Fortbildung

Eine dritte Möglichkeit für die beruflich fundierte Karriere ist die Teilnahme an einer IHK-Fortbildungsprüfung. Zulassungskriterien immer ein abgeschlossener Beruf und in der Regel auch mehrjährige Berufspraxis; die verschiedenen Verordnungen kennen aber auch Abweichungen von der Regel, so dass gerade Studienaussteiger „höherer Semester“ sich mit diesem Thema auseinander setzen und von der IHK beraten lassen sollten. Der so erworbene Abschluss liegt im deutschen Qualifikationsrahmen auf einer Stufe mit dem Hochschul-Bachelor.
Generell ist Fortbildung nach der Ausbildung immer ein wichtiger Baustein zur Karriere auch ohne Studium. Dafür gibt es sogar noch den Master professional mit den Abschlüssen Betriebswirt IHK und technischer Betriebswirt IHK.

Neustart durch Selbstständigkeit

Nicht zu vergessen schließlich ist der Weg in die Selbstständigkeit, die bis auf wenige Ausnahmen nicht an formale Voraussetzungen geknüpft ist. Die IHK hält ein umfangreiches Informationsangebot im Internet vor.
Aus dem Studium aussteigen und dann sich direkt „in die Arbeit stürzen“ ist zwar auch ein Weg, den viele gehen, es sollte aber nicht übersehen werden, dass formale Qualifikationen in der Arbeitswelt eine große Rolle spielen.