Konjunkturreport Lausitz
Die IHK Cottbus und die IHK Dresden geben einen gemeinsamen Konjunkturreport für die Lausitz heraus. Zusammengefasst werden die Konjunkturergebnisse der Stadt Cottbus, der Landkreise Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße, Görlitz und Bautzen.
12. November 2024 | Die Geschäftslage und Prognosen der Lausitzer Unternehmen lassen aktuell keine Impulse für eine konjunkturelle Erholung erkennen, so das Fazit der 13. gemeinsamen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern (IHKs) Cottbus und Dresden. An dieser haben mehr als 500 Unternehmen aus den Branchen Industrie, Bau, Handel, Dienstleistungen und Gastgewerbe aus den Landkreisen Görlitz, Bautzen, Oberspreewald-Lausitz, Elbe-Elster, Spree-Neiße und der Stadt Cottbus teilgenommen.
Geschäftslage - keine Verbesserung
Nach etwas Bewegung zu Jahresbeginn und im Frühjahr haben sich die Lagebeurteilungen der Wirtschaft in der brandenburgisch-sächsischen Lausitz gegenüber dem Vorjahr nur wenig verändert. Wie im letzten Herbst sieht sich jedes fünfte Unternehmen in einer schlechten wirtschaftlichen Situation.
Jedoch sprechen weniger Firmen von guten Geschäften, so dass der Lagesaldo seitdem um 4 Punkte sinkt. Der für dieses Jahr erhoffte Aufschwung ist leider nicht eingetreten. Die Wirtschaft tritt auf der Stelle. Die angespannte weltpolitische Lage und die schleppende Deutschland-Konjunktur hemmen die Entwicklung. Schwache Nachfrage und nach wie vor hohe Kosten haben Folgen auch für die Lausitzer Wirtschaft.
Dabei gibt es leicht unterschiedliche Entwicklungen in den Wirtschaftsbereichen. Während sich die Industrie und die Bauwirtschaft aktuell auf niedrigem Niveau wieder etwas positiver äußern, rutschen die Bewertungen besonders im Handel erneut stark ab. Der Anteil der Unternehmen mit einer unproblematischen Finanzlage bleibt zwar weiter über 50 Prozent, vor der Energiekrise lag er allerdings noch bei 62 Prozent. Die Fremdkapitalbelastung geht zurück, Liquiditätsengpässe und Forderungsausfälle nehmen aber zu.
Jedoch sprechen weniger Firmen von guten Geschäften, so dass der Lagesaldo seitdem um 4 Punkte sinkt. Der für dieses Jahr erhoffte Aufschwung ist leider nicht eingetreten. Die Wirtschaft tritt auf der Stelle. Die angespannte weltpolitische Lage und die schleppende Deutschland-Konjunktur hemmen die Entwicklung. Schwache Nachfrage und nach wie vor hohe Kosten haben Folgen auch für die Lausitzer Wirtschaft.
Dabei gibt es leicht unterschiedliche Entwicklungen in den Wirtschaftsbereichen. Während sich die Industrie und die Bauwirtschaft aktuell auf niedrigem Niveau wieder etwas positiver äußern, rutschen die Bewertungen besonders im Handel erneut stark ab. Der Anteil der Unternehmen mit einer unproblematischen Finanzlage bleibt zwar weiter über 50 Prozent, vor der Energiekrise lag er allerdings noch bei 62 Prozent. Die Fremdkapitalbelastung geht zurück, Liquiditätsengpässe und Forderungsausfälle nehmen aber zu.
Geschäftserwartungen - Überwiegend pessimistisch
Ausgehend von niedrigen Erwartungen im letzten Herbst startete die Lausitzer Wirtschaft mit gleichfalls pessimistischen Prognosen ins Jahr 2024. Die Trendwende zu mehr Optimismus im Frühjahr hält aktuell leider nicht mehr an.
Nur 6 Prozent der Unternehmen glauben derzeit an eine baldige Verbesserung der Lage. Dem stehen mehr als ein Drittel an Firmen gegenüber, welche eine ungünstige Entwicklung erwarten.
Der Erwartungssaldo steht mit −29 Punkten niedriger als im Frühjahr, aber 8 Punkte über dem Wert vom letzten Herbst.
Zwar ist der Anteil der Befragten mit gleichbleibenden Prognosen mit 59 Prozent vergleichsweise hoch, jedoch ist dies kein Grund zur Entwarnung. Außer in der Bauwirtschaft sind die Prognosen in allen Wirtschaftsbereichen seit dem Frühjahr wieder deutlich pessimistischer geworden. Dabei bestimmen vor allem die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen die negative Sicht. Diese stellen inzwischen den Platz 1 der Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmen dar (66 Prozent). Kurz darauf folgen die Energie- und Rohstoffpreise (62 Prozent), obgleich diese innerhalb des letzten Jahres nochmals deutlich an Bedeutung verloren haben. An dritter Stelle im Risikoradar folgen die Arbeitskosten dicht gefolgt vom Fachkräftemangel. Fast der Hälfte der Unternehmen bereitet auch der Inlandsabsatz verstärkt Sorgen.
Nur 6 Prozent der Unternehmen glauben derzeit an eine baldige Verbesserung der Lage. Dem stehen mehr als ein Drittel an Firmen gegenüber, welche eine ungünstige Entwicklung erwarten.
Der Erwartungssaldo steht mit −29 Punkten niedriger als im Frühjahr, aber 8 Punkte über dem Wert vom letzten Herbst.
Zwar ist der Anteil der Befragten mit gleichbleibenden Prognosen mit 59 Prozent vergleichsweise hoch, jedoch ist dies kein Grund zur Entwarnung. Außer in der Bauwirtschaft sind die Prognosen in allen Wirtschaftsbereichen seit dem Frühjahr wieder deutlich pessimistischer geworden. Dabei bestimmen vor allem die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen die negative Sicht. Diese stellen inzwischen den Platz 1 der Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmen dar (66 Prozent). Kurz darauf folgen die Energie- und Rohstoffpreise (62 Prozent), obgleich diese innerhalb des letzten Jahres nochmals deutlich an Bedeutung verloren haben. An dritter Stelle im Risikoradar folgen die Arbeitskosten dicht gefolgt vom Fachkräftemangel. Fast der Hälfte der Unternehmen bereitet auch der Inlandsabsatz verstärkt Sorgen.
Branchenbewertung
Industrie – Andauernde Schwächephase
Die Geschäftslage in der Industrie ist nach einer schwachen Entwicklung im Vorjahr im Jahresverlauf nochmals spürbar zurückgegangen. Nachdem der Lagesaldo aus guten und schlechten Einschätzungen im Frühjahr sogar im Negativen lag, ist aktuell wieder eine leichte Besserung zu verzeichnen. Mit 6 Punkten steht der Saldo zwar schlechter als vor einem Jahr aber immerhin wieder im positiven Bereich. Aber auch im Langzeitvergleich und mit den anderen Wirtschaftsbereichen, außer dem Handel, zeugen die Zahlen von einer ausgeprägten Schwächephase der Industrie. Die Geschäftserwartungen lassen nicht erkennen, dass es unmittelbar zu deutlichen Verbesserungen kommen wird. Nicht einmal jedes zehnte Unternehmen erwartet dies. Ein knappes Drittel prognostiziert wirtschaftlich schlechtere Zeiten. Ein Drittel der Industriebetriebe geht aufgrund der trüben deutschen Konjunktur von Umsatzrückgängen aus, nur 13 Prozent erwarten Steigerungen. Dementsprechend zurückhaltend sind die Investitions- und Beschäftigungspläne.
Baugewerbe – Leichte Erholung
Auch im Baugewerbe ging es nach schwachen Vorgaben im aktuellen Jahresverlauf mit der Geschäftslage zunächst weiter nach unten. Mit einem Geschäftslagesaldo von 0 Punkten wurde im Frühjahr 2024 ein neues Allzeittief seit Start des Lausitz-Konjunktur-Reports erreicht. Derzeit überwiegen wieder die positiven Lageurteile mit 11 Prozentpunkten. Das ist auch besser als vor einem Jahr, reicht aber noch lange nicht an die guten Werte vor und während der Corona-Pandemie heran. Saisonales Baugeschehen, gute Umsätze im Tiefbau und die beginnende Zinswende trugen jetzt zu der Besserung bei. Wenn auch die Geschäftserwartungen per Saldo weiterhin deutlich negativ sind, so war in diesem Jahr dennoch eine stetige Verbesserung – auf niedrigem Niveau – zu verzeichnen. Aber auch aktuell erwarten nur zwei Prozent der Firmen eine Verbesserung. Der Anteil der Pessimisten verringerte sich von mehr als die Hälfte auf ein gutes Drittel.
Handel – Schwieriges Umfeld
Im Handel ist die Stimmung erneut besonders schlecht. Nach einer kurzen Erholung im Frühjahr diesen Jahres bricht der Lagesaldo aktuell um 22 Punkte ein. Mit −15 Punkten stellt er das negativste Ergebnis im Vergleich der Wirtschaftsbereiche dar. Die Reallohnsteigerungen haben sich bisher nicht in gestiegener Kauflaune niedergeschlagen. Das Konsumverhalten ist weiterhin zurückhaltend. Im Großhandel belastet die schwache konjunkturelle Lage in der Industrie die Geschäfte. Der Blick auf die Geschäftserwartungen lässt unmittelbar keine Verbesserung erwarten. Der Prognosesaldo ist mit −39 Punkten der niedrigste im Branchenvergleich. 43 Prozent der Händler gehen von weiter zurückgehenden Umsätzen aus. Dennoch plant immer noch die Mehrheit der Händler höhere Investitionen. Diese gehen aber zu einem überdurchschnittlichen Anteil in Rationalisierungsmaßnahmen, um zukünftig Kosten zu senken. Dementsprechend sind auch die Beschäftigtenplanungen rückläufig. Fast ein Drittel der Unternehmen erwartet geringere Mitarbeiterzahlen.
Dienstleistungen – Stabile Entwicklung
Auch bei den Dienstleistern gibt es eine leichte Verschlechterung der Geschäftslage, sowohl seit der letzten Umfrage als auch im Vergleich zum letzten Herbst. Der Saldo verliert jedoch jeweils nur zwei bzw. einen Punkt und bewegt sich daher im Vergleich zu den anderen Wirtschaftsbereichen auf relativ hohem Niveau seitwärts. Aber personenbezogene als auch Unternehmensdienstleister leiden unter der derzeitigen Konsumflaute und der abgeschwächten Nachfrage durch die Industrie. Dementsprechend kann sich auch dieser Wirtschaftsbereich nicht dem negativen Trend bei den Geschäftsprognosen entziehen. Nur 7 Prozent der Dienstleister erwarten Verbesserung, ein Drittel dagegen geht von einer Eintrübung aus. Ursache sind unter anderem rückläufige Umsatzerwartungen. Auch die Entwicklung der Mitarbeiterzahlen dürfte leicht abnehmend sein, auch wenn die Personalplanungen hier im Vergleich der Wirtschaftsbereiche noch am optimistischsten sind. Auch das Investitionsklima ist vergleichsweise freundlich.
Tourismus – Gute Übernachtungszahlen
Trotz guter Gäste- und Übernachtungszahlen trübt sich die Geschäftslage in der Lausitzer Tourismuswirtschaft im Vergleich zum Frühjahr leicht ein. Gegenüber dem Vorjahr ist die Stimmung sogar deutlich zurückgegangen. Dabei verzeichneten alle Kreise der Region laut amtlicher Statistik von Januar bis August höhere Gäste- sowie Übernachtungszahlen als im Vorjahresvergleichszeitraum und auch im Vergleich zum touristisch guten Vorkrisenjahr 2019. Im Vergleich zu den anderen Wirtschaftsbereichen ist die Geschäftslage noch relativ gut. Die durch das dauerhaft gestiegene Preisniveau und den Anstieg der Löhne verursachten Mehrkosten führen jedoch weiterhin zu geringeren Erträgen. Zudem geht ein guter Teil des Gästezuwachses auf Ferienwohnungen und Campingplätze zurück. Hier wirkt sich das Kostenbewusstsein und veränderte Ausgabeverhalten der Touristen aus. Auch das Ende der Saison trägt dazu bei, dass die Prognosen aktuell im Vergleich zum Frühjahr zurückgehen. Zwei Drittel der Firmen erwarten gleichbleibende und ein Drittel schlechtere Geschäfte. Im letzten Herbst war diese Situation ähnlich.
Umsatzrückgänge erwartet ebenfalls ein Drittel der Unternehmen, nur 5 Prozent hingegen rechnen mit Zuwächsen. Die Ertragslage wirkt sich dämpfend auf das Investitionsgeschehen aus. Immer weniger Befragte planen steigende investive Ausgaben. Wenn investiert wird, dann meist nur zur Ersatzbeschaffung. Auch Rationalisierungsmaßnahmen, welche geeignet sind Kosten und Arbeitskraft einzusparen, spielen eine nennenswerte Rolle. Denn die Personalknappheit ist im Gastgewerbe nach wie vor präsent. Die Beschäftigtenplanungen bleiben weiter negativ
Wasser und Wirtschaft
Trotz der Hochwassersituation im Spätsommer diesen Jahres, von der auch Teile der Lausitz betroffen waren, gab es in den letzten Jahren verstärkt Wassermangel und Dürreperioden in Brandenburg und Sachsen. Besonders die Lausitz war davon betroffen. Dieser Wassermangel beeinträchtigt nicht nur die Landwirtschaft und das Transportwesen infolge von Ernteausfällen bzw. Niedrigwasser. Er hat weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft – allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Klar ist jedoch: Eine sichere Wasserversorgung ist Voraussetzung für eine gute Wirtschaftsentwicklung. Für mehr als ein Drittel der Unternehmen ist Wasser für den Geschäftsbetrieb von wichtiger oder sehr wichtiger Bedeutung. 31 Prozent erachten diesen Rohstoff für das eigene Unternehmen als weniger wichtig und für ein weiteres Drittel spielt Wasser keine Rolle im Betrieb. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Wirtschaftsbereichen. Das Gastgewerbe und die Tourismusbetriebe sind sich über den Wert von Wasser für ihr Geschäftsmodell bewusst. Für 88 Prozent der Betriebe ist die Ressource wichtig beziehungsweise sehr wichtig. Sei es direkt in der Gastronomie als Trinkwasser oder für die Zwecke der Beherbergung. Das Vorhandensein von Wasser ist Grundlage von vielerlei touristischen Angeboten und Destinationen. Im Industriebereich ist die Einschätzung vom jeweiligen Wirtschaftszweig abhängig. Insgesamt betrachtet, schätzen 38 Prozent der Industriebetriebe die Verfügbarkeit von Wasser jedoch als wichtig/sehr wichtig ein. Etwas unterdurchschnittlich wird die Bedeutung von Wasser von den Dienstleistern eingeschätzt. Bei der Bauwirtschaft und dem Handel ist Wasser oft weniger wichtig.
Maßnahmen Wassersparen
Die verbreitetste Maßnahme um Wasser in der Wirtschaft einzusparen ist derzeit die Sensibilisierung der Belegschaften. Ein knappes Viertel der Betriebe hat bereits Wege zur Optimierung von Sanitär, Heizung und Klimaanlagen gefunden. 21 Prozent der Unternehmen nutzen Regenwasser für Anwendungen, wo dies möglich ist, und 17 Prozent haben Produktionsprozesse im Hinblick auf Wassereinsparung optimiert. Wiederaufbereitung von Abwasser, effiziente Bewässerung und die Verwendung trockener Kühlsysteme sind Maßnahmen, die derzeit nur eher in Einzelfällen umgesetzt werden. 39 Prozent sehen keine Möglichkeiten für Wassersparmaßnahmen. Deshalb erhoffen sich die Befragten Unterstützung bei Wassersparmaßnahmen vor allem durch Förderungen bzw. Zuschüsse für wassersparende Investitionen sowie durch mehr Informationen und den Austausch mit der Politik (je ca. ein Drittel). Ein Fünftel der Unternehmen würde sich gerne zum Thema Wassersparen mit anderen Unternehmen vernetzen. 13 Prozent versprechen sich durch die Vernetzung mit der Wissenschaft Potenziale.