Zahlen, Fakten, Konjunktur
IHK-Konjunkturumfrage Südbrandenburg
Regelmäßig werden Betriebe aus den Branchen Industrie, Bau, Handel und Dienstleistungen zu ihrer Geschäftslage und ihren Erwartungen befragt. Wir geben einen Überblick zu den Ergebnissen zum Jahresbeginn 2025. Die Gesamtauswertung finden Sie rechts im Downloadbereich zum herunterladen
Geschäftslage
Stagnation
Die gewerbliche Wirtschaft in Südbrandenburg bekommt die strukturelle Krise in Deutschland deutlich zu spüren. Der Saldo aus guten und schlechten Bewertungen liegt mit vier Prozentpunkten weit unter dem Durchschnitt der letzten 15 Jahre. In fast allen Wirtschaftszweigen ist die Stimmung auf dem Nullpunkt. Der Industrie fehlen die Aufträge aus dem In- und Ausland und das Baugewerbe lebt vor allem noch von dem Auftragsstau der letzten Jahre. Bei den Dienstleistern im Verkehrs- und Lagereigewerbe berichten 56 Prozent von deutlich schlechteren Geschäften. Die konsumnahen Branchen bekommen immer mehr die Kaufzurückhaltung der Verbraucher zur spüren. Im Handel hat sich der Abwärtstrend nicht weiter fortgesetzt. Vor allem die Einzelhändler berichten von einer stabileren Lage, auch der Großhandel konnte etwas aufatmen. Von einer Erholung kann man aber nicht sprechen. Die Umsätze blieben auf sehr niedrigem Niveau. Die personenbezogenen Dienstleister sind zwar noch gut aufgestellt, aber auch hier geht die Nachfrage zurück. Im Gastgewerbe ist die Stimmung zweigeteilt. Während das Beherbergungsgewerbe das Niveau in etwa halten konnte, musste das Gastronomiegewerbe Umsatzeinbußen hinnehmen. Alle Wirtschaftsbereiche leiden unter einem enorm hohen Kostendruck, hauptsächlich bedingt durch steigende Ausgaben für Energie, Material und Personal. Fast 30 Prozent der Befragten Unternehmen berichten von einem Eigenkapitalrückgang.
Geschäftserwartungen
Wirtschaftsfrühling bleibt aus
Ein Aufwärtstrend ist in den nächsten Monaten nicht zu erwarten Der Saldo aus besseren und schlechteren Geschäftsaussichten beträgt minus 29 Prozentpunkte. In allen Wirtschaftsbereichen wurden die Erwartungen nochmals nach unten korrigiert. Die Skepsis der Unternehmen unterstreicht auch die sehr geringe Investitionsbereitschaft. Fast die Hälfte der Unternehmen investiert gar nicht oder weniger. Größtes Problem der Betriebe sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die die unternehmerischen Handlungen stark einschränken. Der Gürtel aus zu hoher Kostenbelastung, bürokratischen Auflagen und lang andauernden Verwaltungsverfahren ist für eine dynamische Entwicklung einfach zu eng. Hinzu kommt die große Unsicherheit sowohl der Unternehmen als auch der privaten Verbraucher, die eine Belebung der Konjunktur deutlich erschwert.