Wassertourismus stärken
Wasser spielt in Brandenburg eine große Rolle: Mit 33.000 km Fließgewässern und 3.000 Seen ist es eines der wasserreichsten Bundesländer. Gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern und Berlin bildet es mit ca. 60.000 km Fließgewässern das größte zusammenhängende Binnenrevier für Wassersport- und Wassertourismus in Europa. In den vergangenen Jahren haben Investitionen in Hafenanlagen, Wasserwanderrastplätze und Sportboothäfen Brandenburg zu einem attraktiven Standort für Wassersport und Wassertourismus gemacht. Hiervon profitieren nicht nur die Schifffahrt und wassertouristische Unternehmen, sondern auch landseitige Angebote wie Gastronomie, Hotellerie und Freizeitanbieter, insbesondere im ländlichen Raum.
Entscheidungen seitens der Bundesregierung und vergangene Entwicklungen führten jedoch zu Hemmnissen in der Weiterentwicklung der Branche und Region, zu Investitionsstau und Ausbaubedarfen an den Wasserstraßen. Die entscheidende Voraussetzung für Fortbestehen und Weiterentwicklung der Freizeitschifffahrt ist eine Aufrechterhaltung und Verbesserung der Wasserstraßeninfrastruktur.
Forderungen der IHK Cottbus und Partner
- Untersetzung des Masterplans Freizeitschifffahrt mit den nötigen finanziellen und personellen Mitteln, um eine zügige Umsetzung zu gewährleisten.
- Im Zuge dessen insbesondere: Bereitstellung ausreichender finanzieller Mittel zur Instandsetzung der wichtigsten, reparaturbedürftigsten Schleusen zur Gewährleistung der Netzfähigkeit.
- Sicherung eines ausreichenden Personalbestandes an Schleusen der Bundeswasserstraßen sowie Förderung von rechtzeitigen Ausbildungsmaßnahmen, um Personalengpässe zu beseitigen und langfristig zu vermeiden.
- Aufhebung des Priorisierungserlasses
- Anpassung der Schleusenbetriebszeiten an die Bedarfe der Regionen durch Automatisierung der Schleusen oder Einsatz von zusätzlichem Personal zur Ergänzung von hochqualifizierten Schleusenwärtern im anforderungsgerechten Schichtsystem.
- Entwicklungsmöglichkeit von Schleusen als Servicestellen durch Einbindung Dritter (Durch eine zentrale Fernsteuerung wird wenige bzw. kein Fachpersonal an den Schleusen direkt benötigt, dennoch sollten die Schleusen durch Servicepersonal besetzt werden, damit ein reibungsloser Ablauf und damit die optimale Auslastung des Schleusenvorgangs gewährleistet werden kann, darüber hinaus können Servicedienstleistungen wie Verkauf von Getränken, Veranstaltungstickets oder Beratungen angeboten werden.)
- Partnerschaftliches Miteinander der Güterschifffahrt und der Freizeitschifffahrt
- Erweiterung bzw. Neubau der Schleuse Fürstenwalde, damit der Oder-Spree-Kanal als attraktiver und alternativer Verkehrsweg zu Schiene und Straße genutzt werden kann - zur wirtschaftlichen Förderung der Unternehmen und der Region.
- Mitnahme der Wirtschaft und Länder in der Umsetzung des Bundesprogramm "Blaues Band"
- Für eine gute Entwicklung des Wassertourismus ist eine gute Abstimmung zwischen Bund und Ländern erforderlich. Bundes- und Landeswasserstraßen gehen ineinander über und bedürfen einer abgestimmten Entwicklungsstrategie.
Bündnis Wasserstraßen
Die IHK Cottbus hat sich mit Partnern der Wirtschaft, Tourismus und Wassersport zum Bündnis für Wasserstraßen zusammengeschlossen. Anlassbezogen treten folgende Institutionen gemeinsam auf:
- mit anderen Industrie- und Handelskammern in Nord- und Ostdeutschland
- Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg (WIN)
- WISO Wassertourismusinitiative Brandenburg Südost
- Landestourismusverband Brandenburg e.V.
- Deutscher Tourismusverband e.V.
- Bundesverband Wassersportwirtschaft e.V.
- ADAC e.V.
- Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.
- Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH
Wir führen regelmäßig Gespräche und Veranstaltungen mit Abgeordneten des Bundes- und Landtags, der Bundes- und Landesregierung und Verwaltung sowie der Generaldirektion Wasserschifffahrtsamt und den regionalen Wasserschifffahrtsämtern durch und stellen Forderungen in Positionspapieren und Resolutionen zusammen.
Ziel ist es, den Wirtschaftsfaktor Wassertourismus zu stärken. Dazu bedarf es einer verlässlichen Infrastruktur und Investitionen an den Nebenwasserstraßen, Durchlässigkeit und einer guten personellen wie auch finanziellen Ausstattung des Nebennetzes.