Neue Zeichen für Brandenburgs Landwirtschaft - Qualitätszeichen für regionale Qualitätsprodukte
Das Landwirtschaftsministerium hat zwei neue Qualitätszeichen für brandenburgische Agrarprodukte eingeführt. Link zur Pressemitteilung
„Allen Verbraucherinnen und Verbrauchern, die gezielt nach Milch, Joghurt und Käse, Getreide, Gemüse und Obst, Fleisch und verarbeiteten Lebensmitteln guter Qualität aus Brandenburg suchen, wollen wir eine bessere Orientierung bieten“, sagte Agrarminister Axel Vogel, der die beiden Zeichen am 26. Januar auf einer Pressekonferenz in Potsdam vorstellte, statt – wie geplant – auf der Bühne in der Brandenburg-Halle auf der Internationalen Grünen Woche, die pandemiebedingt abgesagt wurde. „Mit den beiden Siegeln ‘Gesicherte Qualität Brandenburg‘ und ‘bio Brandenburg. Gesicherte Qualität‘ machen wir gute Erzeugnisse aus der Mark erkennbar. Landwirtschaftsbetriebe und das Ernährungshandwerk können diese Qualitätszeichen nutzen, um ihre Produkte sichtbarer zu platzieren und damit die steigende Nachfrage nach guten regionalen Lebensmitteln besser zu stillen.“
Die Nachfrage nach regionalen sowie regionalen ökologischen Produkten ist in den vergangenen Jahren und nochmals vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie angewachsen. Das birgt ein großes Potenzial für Brandenburger Unternehmen der Land- und Ernährungswirtschaft, die Wertschöpfung im Land zu erhöhen. Mit 6 Millionen Konsumentinnen und Konsumenten in gut 3 Millionen Haushalten sowie über 10.000 gastronomischen Einrichtungen in Berlin und Brandenburg hat die märkische Land- und Ernährungswirtschaft einen großen Absatzmarkt direkt vor der Tür. Damit Verbraucherinnen und Verbraucher qualitativ hochwertige Erzeugnisse mit einer nachvollziehbaren regionalen Herkunft besser erkennen können, wird nun das auch im Koalitionsvertrag vereinbarte EU-notifizierte Qualitätssiegel für regionale Produkte eingeführt.
Agrarminister Axel Vogel: „Mit dem Label ‘Gesicherte Qualität Brandenburg‘ gekennzeichnete und mit dem Zeichen ‘bio Brandenburg. Gesicherte Qualität‘ ausgezeichnete ökologische Erzeugnisse wurden nach besonderen produktspezifischen und über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehenden Kriterien hergestellt und verarbeitet. Mit kurzen Wegen zu Verbraucherinnen und Verbrauchern beziehungsweise in die Gemeinschaftsverpflegung in Berlin und Brandenburg haben diese Lebensmittel auch eine bessere Klimabilanz und tragen dazu bei, das Einkommen regionaler Landwirte und Ernährungshandwerker und damit auch die Brandenburger Kulturlandschaft zu sichern. Jetzt sind die Erzeuger und Verarbeiter am Zug: Nutzen Sie die Qualitätszeichen und bringen Sie Ihre Produkte so besser an die Interessenten.“
Die beiden Brandenburger Qualitätszeichen basieren auf den Qualitätsprogrammen von Baden-Württemberg und sind beim Deutschen Patent- und Markenamt angemeldet und damit geschützt. Die Brandenburger Landesregierung beabsichtigt, die Qualitätszeichen bei Ausschreibungen in der Gemeinschaftsverpflegung als Auswahlkriterium heranzuziehen und in die Ernährungsstrategie des Landes aufzunehmen. Der Berliner Senat will im Rahmen der Berliner Ernährungsstrategie das Biozeichen bei Ausschreibungen berücksichtigen.
Kriterien für die Vergabe des Zeichens „bio Brandenburg. Gesicherte Qualität“ sind beispielsweise:
- Betriebe wirtschaften zu 100 Prozent ökologisch
- strengere Vorgaben zum Tierbesatz – gemessen an einem geringeren Stickstoffeintrag
- Wiederkäuer werden ausreichend mit Grünfutter und nicht ganzjährig mit Silage gefüttert
- Tiere dürfen höchstens 4 Stunden bis zum Schlachthof transportiert werden.
Kriterien für die Vergabe des Zeichens „Gesicherte Qualität Brandenburg“ sind beispielsweise:
- Herstellung laut Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“
- keine Fütterung mit Fischmehl, keine Klärschlammdüngung
- bevorzugter Einsatz von Nützlinge-schonenden Pflanzenschutzmitteln
- Tiere dürfen höchstens vier Stunden bis zum Schlachthof transportiert werden.
Das Agrar-Umweltministerium hat für die Vergabe der Qualitätszeichen an Betriebe zwei Lizenznehmer gewonnen:
die pro agro GmbH für konventionelle und Bio-Erzeugnisse sowie die FÖL, Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau e.V., für Bio-Produkte.
Informative Links:
Mehr zur Ernährungswirtschaft und regionalen Siegeln in der Lausitz erfahren Sie in unserem Artikel.