Wirtschaftskriminalität
Phishing – Wie Sie die Betrugsmasche enttarnen und sich schützen
Eine seltsame Betreffzeile, auffällig viele Rechtschreibfehler oder ein ausgedachter (Firmen-)Name – diese und weitere Merkmale können Ihnen in einigen Fällen dabei helfen, sogenannte Phishing-Mails zu enttarnen und Ihr Unternehmen vor potenziellen Konsequenzen eines solchen Hackerangriffs zu schützen. Jedoch kann ein Phishing-Angriff vielerlei Formen annehmen und je nach Professionalität des Angreifers nur bei einem sehr genauen Blick als solcher erkannt werden. Ein hohes Maß an Sensibilität für derartige Fake-E-Mails trägt daher maßgeblich zur Informationssicherheit von Unternehmen bei.
Was ist Phishing und was steckt dahinter?
Phishing ist eine Art des Hackerangriffs, bei dem die Angreifer durch das Versenden von E-Mails unter Vorgabe falscher Identität versuchen, sensible und firmeninterne Daten zu erlangen. Ähnlich wie beim namensgebenden Fischen werfen die Angreifer eine Art Köder aus: sie geben sich in solchen E-Mails beispielsweise als Mitarbeitende Ihres Unternehmens, einer IHK, Behörde o. Ä. aus, um Sie zur Eingabe von Daten aufzufordern. In der Regel geschieht dies über einen in den E-Mails eingefügten Link. Dieser führt zu einem Webformular, das dem Erscheinungsbild der vorgeblichen Identität oft stark ähnelt und Ihre Anmeldeinformationen, Kontodaten oder andere persönliche Daten erfragt. Durch die Eingabe dieser Daten gelangen die Angreifer folglich an diese vertraulichen Daten und können sie für weitere kriminelle Zwecke missbrauchen.
Wie kann ein Phishing-Angriff aussehen?
E-Mails oft leicht an Auffälligkeiten wie Rechtschreib- und/oder Übersetzungsfehlern oder einer kryptischen Absenderadresse erkennen. Der Professionalisierungsgrad der Angriffe hat jedoch stark zugenommen. Heute imitieren Phishing-E-Mails legitime Nachrichten, beispielsweise von Paketversendern, oder sind speziell auf das Angriffsziel, also das Unternehmen, ein Team oder einen konkreten Mitarbeitenden zugeschnitten. Dabei geben sich Angreifer als Partner, Kollegen, interne Abteilungen oder Geschäftsführer aus, um sensible Daten zu erlangen oder den Empfänger zu anderen unbedachten Handlungen zu verleiten.
So können Sie Ihr Unternehmen vor Phishing-Angriffen schützen
Die frühzeitige Erkennung von Phishing-Mails schützt Sie und Ihr Unternehmen vor Datendiebstahl und weiteren schwerwiegenden Folgen, die die Informationssicherheit von Unternehmen gefährden. Ein hohes Maß an Sensibilität für Fake-E-Mails ist folglich der beste Schutz gegen Phishing-Angriffe. Grundsätzlich gilt: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein seriöser Absender Sie per E-Mail dazu auffordert, persönliche und sensible Daten offenzulegen, ist überaus gering, möge die Anfrage noch so echt erscheinen. Eine akribische Prüfung von dubios erscheinenden E-Mails, in denen Daten erfragt werden, ist jedoch in jedem Fall unabdingbar – und das am besten noch bevor Interaktionen jedweder Art erfolgen. Vermeiden Sie das Ausgeben von persönlichen Daten wie Zugangsdaten u. Ä. über E-Mail. Auch vom Öffnen eingebetteter Links oder angehängter Dateien ist abzuraten, sofern Sie die E-Mail nicht zweifelsfrei als seriös einstufen können. Eine stets aktuelle sowie aktive Antivirus-Software kann im unverhofften Fall einer Interaktion mit gefährlichen Inhalten bestenfalls eingreifen und Schlimmeres verhindern. Durch regelmäßige Schulungen können Mitarbeitende des Unternehmens für Phishing und andere Hackerangriffe sensibilisiert werden. Ausführliche Informationen darüber, wie Sie sich gezielt vor Phishing schützen können, erhalten Sie vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.
Sie haben eine Mail erhalten, die dem Anschein nach von der IHK-Organisation stammt?
Regelmäßig werden Phishing-Mails im Namen der IHK versendet, einige Beispiele finden Sie im Artikel: Neue Maschen zum Datenklau.
Bleiben Sie aufmerksam, klicken Sie keinesfalls auf den Link oder übermitteln Daten. Es handelt sich vermutlich um eine Methode, an Unternehmensdaten inklusive Kontoverbindungen zu kommen. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass über das Anklicken des Links Schadsoftware verbreitet wird. Im Zweifelsfall kontaktieren Sie Ihren IHK-Ansprechpartner.